Sucht man die Mitte zwischen München und Luxemburg, so bietet sich Baden-Baden als idealer Treffpunkt. Schon Ende des 19. Jahrhunderts eine Hochburg des europäischen Hoch- und Geldadels, ist es heute fest in russischen Händen. Selten alter Adel, aber viel neues Geld - die elegante Bäder-und Kulturstadt mit Casino und Festspielhaus wird auch das überstehen. Zahlreiche mondäne Geschäfte und viele alte, aber neu renovierte Luxusherbergen bemühen sich dem verwöhnten Gast alles zu bieten, wonach es ihm begehrt.
Baden-Baden besitzt aber auch zwei herausragende Thermalbäder - und in denen kann jeder etwas für sein ganz persönliches Wohlbefinden tun. Ganz ohne dicken Geldbeutel.
Sanus per aquam befanden schon die Römer, entschleunigten daher ihr Ego am Fuße des Schwarzwalds und ließen es sich im Lebensbatterie aufladenden Thermenwasser gut gehen. Aus ingesamt 12 Quellen sprudelte einst wie heute das heilsame Wasser aus etwa 2000 Metern Tiefe nach oben – 800.000 Liter täglich, 50-68°C heiß. Natrium, Chlorid, Fluor, Lithium, Kieselsäure und Bor sind die Bestandteile der Baden-Badener Thermalquellen; sie versprechen Linderung bei Herz- oder Kreislaufbeschwerden, Stoffwechselstörungen sowie Atemwegserkrankungen. Ihre natürliche Wärme ist nicht nur Balsam für die Geist und Seele, sondern zudem gesund für die Durchblutung der Muskulatur, der Gelenke und der Haut.
Das elegante Bäderviertel der Stadt wird dominiert von der modernen Caracalla-Therme und dem im Renaissancestil erbauten Friedrichsbad. Würde man hier dauerhaft wohnen, dann wäre wohl die pompöse, im römisch-irischen Stil erbaute Kaisertherme jener Ort, wo man mehrmals in der Woche für vier Stunden verweilen möchte. Streng getrennt nach Männlein und Weibchen (nur im Hauptbecken darf man sich dann vereinen) läßt man sich textilfrei einfach nur treiben, gönnt sich eine Seifen- oder Bürstenmassage (oder auch beides), hört dem Gezwitscher der zahlreich vertretenen Asiatinnen zu und entspannt mit Tee aus dem Samovar oder tiefenentschlummernd im Ruheraum (der allerdings eher an einen kaiserlichen Internat-Schlafsaal erinnert). Vier Stunden kosten inkl. der beiden Massagen nur € 49.–, für wenig Geld bekommt man viel Wohlbehagen auf ingesamt 17 Stationen!
Wer es hingegen ein bisschen quirliger liebt, der sollte die moderne Caracalla-Therme mit ihrer 4000 qm Wasserfläche besuchen. Namensgeber ist der römische Kaiser Caracalla, welcher 216 n. Chr. nicht nur am Abhang des kleinen Aventin den zweitgrößten Badekomplex Roms eröffnete, sondern auch in Baden-Baden von 213–217 n. Ch. die am terrassierten Schlossberg-Südhang unter dem heutigen Marktplatz liegenden Kaiserbäder in Auftrag gab. Wieder entdeckt wurden sie 1847 bei Bauarbeiten. Zur pompösen Thermenanlage zählten zwei Becken zur Abkühlung des Thermalwassers, zwei Badebecken und ein Heißluftraum. Form und Ausdehnung kann man auf dem Marktplatz, abgehoben durch schwarzes Kopfsteinpflaster, erkennen.
Die (textilpflichtige) Badelandschaft der Caracalle-Therme bietet neben zahlreichen abwechslungsreichen Wasserflächen eine römische Saunalandschaft mit Außenbereich und Sole-Inhalationsraum auch eine Wellness-Lounge, wo man sich bei Gesundheits-und Schönheitsmassagen vom Alltag erholen kann.
Der Eintrittpreis für Therme und Saunalandschaft liegt bei € 23.– für die Tageskarte.
Thermalquelle
Therme