Donnerstag-Spätnachmittag: Amadeus, zum Ersten. Die BMW-Kutsche für drei Tage eingemottet, traf Ich mich mit den anderen Teilnehmern im Hotel Villa Carlton. Von dort führten uns die Gastgeber zu Mozarts Wohnhaus am Marktplatz. Hunderte Original-Briefe und Notenhandschriften des Meisters gibt es hier in der Schausammlung im Keller zu bewundern. Für Fans ein absolutes Muss. Anschließend lauschten wir einer Einführung in die Oper „Die Entführung aus dem Serail“.
Historischer Keller Nummer zwei erwartete uns danach beim Abendessen im La Tavolata. Dessen riesiges Weinarchiv befindet sich in den jahrhundertealten Kellergewölben des Art & Designhotels Blaue Gans. An langen Tischen servierte uns das Küchenteam exzellente hausgemachte Spezialitäten aus vielen kleinen Tellern und Schüsseln. Jeder nahm sich ein Stück hier, ein Stück da, fast wie in einer Tapas-Bar.
Freitagmorgen: Nach einem ausgiebigem Frühstück hatten wir die Wahl. Winterwanderung über die Stadtberge oder Skishuttle nach Flachau. Wir entschieden uns für den Weltcup-Skiort. Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir ihn, ein weißes Wintermärchen. Wir liehen uns die Skier aus und ließen uns vom Guide zu den schönsten Abfahrtpisten führen. Mittags gab es winterliche Schmankerl in einer der gemütlichen Skihütten. Um vier fuhr uns der Shuttlebus zurück nach Salzburg, wo wir uns im Hotel noch etwas frisch machen konnten. Danach Abendessen – im trendigen ess:café Sarastro. Ein kreatives Café, Bar und Bistro, mit österreichisch-italienischer Küche :-)
Halb acht: Amadeus, zum Zweiten. Im Haus für Mozart wohnen wir einer Neuinszenierung der Oper „Die Entführung aus dem Serail“ bei. Gespannt, in welche Szenerie uns die Regie entführen würde, fanden wir uns in einer Wunderwelt aus fliegendem Teppich und Riesen-Showtreppe wieder. Dass heutige Opernregisseure keine originalgetreuen türkischen Tempel samt Harem nachbauen lassen, war uns klar. Trotzdem hat uns das Bühnenbild überrascht – und Hoffnungen auf mehr davon geweckt. Im Laufe der Aufführung kam aber nicht viel Neues hinzu. Irgendwann langweilte es.
Das Orchester? Unter der Leitung von René Jacobs schrammte es Mozarts Singspiel viel zu rasant und effekthascherisch herunter. Turbulente Szenen hat das Stück, aber der Maestro am Pult übertrieb es und ließ dadurch die musikalischen Feinheiten verflachen. Immerhin tröstete der schöne Gesang von Sebastian Kohlhepp als Belmonte und das gelungene Schauspiel von Peter Lohmeyer als Bassa Selim ein wenig über die Aufführung hinweg. Einen Höhepunkt hatte dieser Abend noch: Im Salzachgrill des Hotels Sacher genossen wir noch ein kulinarisches Betthupferl mit fantastischem Altstadt-Panorama.
Samstagmorgen? Wieder Ski-Shuttle nach Flachau. Samt Einkehrschwung am Mittag in der Burgstallhütte mit Kaiserschmarrn und Germknödeln. Abends stand wieder Kultur auf dem Programm – aber dieses Mal authentisch: Die „Gruselführung“ durch Salzburg von Philipp Wallner! In der Dunkelheit der Altstadt tauchten wir bei Schneetreiben in schauerliche Geschichten ein, die sich hier vor Jahrhunderten abgespielt haben. Und natürlich in Sagen und Legenden – über den Friedhof, über die Festung Hohensalzburg. Es war spannender als jeder Film. Selten haben wir jemandem so an den Lippen gehangen wie diesem „Gruselführer“!
Nach anderthalb Stunden völlig durchgefroren, wärmten wir uns im historischen Bärenwirt auf – bei Schnitzel und Backhendl, die jeder einmal probiert haben sollte. Sie sind Salzburger Originale wie die berühmten Salzburger Nockerl. In der Imlauer Sky-Bar nahmen wir noch einen Absacker zu uns und tranken auf diesen spannenden Salzburg-Tag.
Sonntagvormittag stand das letzte Highlight auf unserem Programm. Wir besuchten Mozarts Geburtshaus in der Getreidegasse und erfreuten uns anschließend an den Klängen des Mozart Kinderorchesters im Großen Saal der Stiftung Mozarteum. Rund 70 junge Talente von sieben bis zwölf Jahren begeisterten uns mit Werken des Meisters. Anschließend noch ein kurzer Altstadtbummel – und die Heimfahrt, bei der Ich die Autoheizung kräftig aufdrehte. Trotz Kälte und einem nicht ganz gelungenen Opernabend hatten sich Salzburg Stadt und Land wieder einmal von ihrer Schokoladenseite gezeigt.
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