Nach fast einem Jahr mehr oder weniger Lockdown wird es höchste Zeit für Körper und Geist wieder Wellness und Gesundheit in angenehmer Atmosphäre als dringend benötigte Wohltaten zu verordnen. Und genau all das findet man im südsteirischen Thermenland, nur einen Steinwurf entfernt von Ungarn und Slowenien. Die Donaumonarchie lässt von allen Ecken grüßen!
Keine Frage, Thermen bieten weitaus mehr, als bloß warmes Wasser. Eine wissenschaftlichen Analyse der Medizinischen Universität Wien zeigt, dass Thermenbesuche eine positive immunstimulierende Wirkung auf den Organismus haben. Gerade in der aktuellen Situation, die große Belastungen für viele Familien mit sich bringt, bietet eine kontrollierte Wiedereröffnung der Thermen einen wertvollen Schritt in Richtung Gesundheitsförderung.
Das Thermen- und Vulkanland Steiermark ist das größte zusammenhängende Tourismusgebiet Österreichs, in dem man nicht nur aus der Natur sondern auch aus der regionalen Kulinarik neue Vitalität und Lebenskraft schöpfen kann. Vom gesundheitsfördernden Thermal- bis zum belebendem Mineralwasser hin zu geschichtsträchtigem Handwerk und spannenden kulturellen sowie sportlichen Aktivitäten, die Region hat für jeden, ob Singles, Paare, Klein- und Großfamilien bis zu Senioren, das Richtige im Angebot. Und wer statt Wellness & Gesundheit eher sportliche Abenteuer oder “nur” kulinarische Exzesse sucht, auch dem wird hier geholfen.
Die an die Toskana erinnernde Hügellandschaft an den nordwestlichen Ausläufern des Pannonischen Beckens punktet durch mildes Klima, zahlreiche Burgen und rebenschwere Weinberge mit beschaulichen Ortschaften. Thermen gibt es in Bad Radkersburg, Bad Gleichenberg, Loipersdorf, Bad Blumau und Bad Waltersdorf (ausgezeichnet als schönster Markt in der Steiermark!).
Uns zog es im letzten Spätherbst zu einer ganz besonderen Kur nach Bad Waltersdorf. Und wir ersparten uns damit die weite Reise ins ferne Indien. Denn die drei ayurvedischen Lebensenergien Vata, Pitta und Kapha bringen uns, ganz gemäß dem indischen Original, mit allen dazu gehörenden Therapien plus natürlich dem ayurvedischen Essen auch in der Steiermark im European Ayurveda Resort Mandira Styria ins richtige Gleichgewicht und beste gesundheitliche Verfassung. Das Resort wurde übrigens 2023 zum weltweit besten Healing Retreat und Alternative Healing Spa gekürt.
Wer sich selbst etwas Gutes tun und seinen Körper nach all dem Stress der Pandemie wieder neu aufstellen möchte, sollte sich für die Königin des Ayurveda, die Panchakarma-Kur entscheiden. Der sehr gut Deutsch sprechende indische Kurarzt im Mandira-Resort beginnt mit einer Untersuchung inklusive Pulsdiagnose und je nach den gewonnenen Einsichten stellt er die besten Anwendungen der Kur für uns individuell zusammen. Stoffwechselschlacken und Gifte werden mit, dem in Haargefäße und Zellspalten eindringenden Butterreinfett Ghee gelöst und alles wird durch die klassischen ayurvedischen Ölmassagen unterstützt. Je nach persönlicher Verfassung beginnt die Ausleitung der gelösten Schlacken nach zwei bis fünf Tagen mit einem Mix aus Rizinusöl, Wasser, Ingwer und Zitrone. Schon am dritten Tag fühlten wir uns leichter und die Lebensfreude nahm zu. Aber erst die folgende Hauptkur machte Panchakarma zu einer bleibenden Erfahrung, da nun die ayurvedische Ernährung ihre heilende Kraft entfalten konnte.
Ganz besonders erwähnenswert erscheint uns, bei aller fast unübertreffbarer Fürsorge des medizinischen Personals, die hervorragende Küche. Gäste, die sich einer Ayurveda-Kur unterziehen werden in einem separaten Restaurant bedient, die einzelnen Tische sind meist uneinsehbar von anderen Gästen, was das Fasten um vieles leichter macht. Im Hauptrestaurant gibt es vom Frühstücksbuffet mit biolgischen Säften, einer Kräuter- und Gemüsebar, über den leichten Lunch gefolgt von himmlischen Leckereien am Nachmittag, abends ein 4-Gang Menü mit drei Hauptgerichten zur Auswahl inklusive der köstlich korrespondierenden Weine von umliegenden Weinbauern. Fasten fällt da absolut schwer! Und wer nicht will oder muss, der sollte sich einfach in Mandiras lukullische Arme sinken lassen. Er wird es nicht bereuen! Nach dem Dinner ist vor dem Schlafengehen und hier lockt ein kleiner Spaziergang zur Verdauung oder, bei ganz schlechtem Wetter, eine Lesestunde in der gemütlichen Bibliothek.
Bei allen Terminen welche Kuren generell mit sich bringen, von Massagen über Wärmetherapie, Heißwasser-Trinkkur bis zu Yoga und Meditation blieb in der von uns gewählten sieben Tage Kur immer noch genügend Zeit für einen selbst. Sieben Tage ist kurz, doch Lockdown bedingt mussten wir alle am 2. November bis spätestens 17 Uhr abreisen. Ohne dieses Zwangsende wären wir gerne noch eine Woche länger geblieben.
Das von Wiesen auf einer Anhöhe gelegene Resort liegt in unmittelbarer Nähe der Therme und des, alle Thermen des Vulkanlandes, verbindenden Radwegs etwas außerhalb der beschaulich kleinen Ortschaft Bad Waltersdorf und ist aus allen Richtungen gut von der nahe gelegenen Autobahn erreichbar.
Zahlreiche Spazierwege, von kurz bis zum Tagesausflug, führen direkt vom Hotel weg in die wunderschöne steierische Hügellandschaft, die nicht umsonst als österreichische Toskana bezeichnet wird. Fahrräder (auch EBIKES) oder Nordic Walking Stöcke und Lunch-Pakete für den Hunger zwischendurch sowie zahlreiche Wander-und Ausflugs-Tipps, wie beispielsweise den Apfel-Wanderweg (ca.11 km) bekommt man an der Hotelrezeption oder (letztere) natürlich im Tourismuszentrum.
Sieben Tage sind kurz und doch lang genug, um sich erfrischt, erholt und gesundet zu fühlen und man kann dem stets mit offenem Blick durch das Haus gehende jungen Inhaber-Ehepaar nur wünschen, dass der Lockdown keine tiefen Narben im Konzept hinterlässt. Es wäre schade und wir, wir kommen ganz bestimmt wieder. Schon weil hier von perfektem Wohllfühlen über köstliche Kulinarik bis hin zu wunderschöner Natur und gelebtem Brauchtum alles auf kleinster Fläche vereint ist und man das alles mit einem wunderbaren Glas Schilcher1 geniessen darf!
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