„Wien ist anders“, lautet der Werbeslogan des Wiener Fremdenverkehrsamtes. Und das stimmt natürlich - denn Wien bietet so unendlich viel an Sehenswürdigkeiten, dass man schon sehr genau planen sollte, was man von der einstigen Hauptstadt der Habsburger Monarchie sehen möchte. Vor allem dann, wenn man nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung hat.
Ein guter Ausgangspunkt für eine koffeingeschwängerte Entdeckungsreise ist auch das Café Museum (Operngasse 7), ausgestattet von Adolf Loos und wo einst schon Gustav Klimt, Karl Kraus, Joseph Roth, Robert Musil und Franz Lehar den betörenden Duft der schwarzen Köstlichkeit einatmeten. Direkt vor der Tür befinden sich die Secession ( Wiener Jugendstil - mit Gustav Klimts berühmten Beethovenfries ) und der Naschmarkt - Wiens legendärer Obst- und Gemüsemarkt - an der Wienzeile, wo jeden Samstag auch ein riesiger Flohmarkt stattfindet.
Wissenschaftlich hat sich Wien vor allem in der Medizin hervorgetan. Hier befindet sich die älteste bis heute bestehende Universität im deutschen Sprachraum, deren prominentester Professor einst Sigmund Freud war. Bemerkenswert sind auch der Wiener Kreis der Philosophie und die Österreichische Schule der Wirtschaftstheorie.
“Der Tod das muss ein Wiener sein” , heißt es in einem Lied und wer je Wiens letzte Ruhestätte, den Zentralfriedhof besucht hat, glaubt es auch. Dort wo mehr als drei Millionen Menschen begraben sind, darunter Berühmtheiten wie Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Johann Strauß, Falco (Johann Hölzel) , Curd Jürgens und das Ehrengrab von Wolfgang Amadeus Mozart (sucht man seine wahre Begräbnisstädte, so möge man den Marxer Friedhof aufsuchen!), läßt sich beschaulich flanieren und über die “gute alte Zeit nachdenken”. Ein Besuch des riesigen Friedhofsareals sollte im Wien-Programm keinesfalls fehlen.
Neben den klassischen Wahrzeichen wie Stephansdom und Prater , übt das Sisi-Museum eine große Anziehungskraft aus. Hier wurde, mitten in die Ausstellungsräume der Wiener Hofburg, einer außergewöhnlichen Frau ein beachtenswertes Museum gewidmet. Beim Rundgang in diesen Räumen kann man quasi die gesamte Biographie der österreichischen Kaiserin hautnah erleben, von der Geburt bis zur Ermordung plastisch dargeboten mit einer Vielzahl echter Zeitzeugnisse, wie Wiege und Dolch.
Gleich nebenan - in der Spanischen Hofreitschule - wird die Hohe Schule der Reitkunst mit den weltbekannten Lipizzaner-Pferden mehrmals täglich dargeboten. Ein Highlight nicht nur für Pferdefans - aber keinesfalls ratsam ist dieser Besuch für Allergiker!
Die aktuelle Kulturszene trifft sich seit 2001am Rand der Altstadt - im 7. Bezirk dem MuseumsQuartier –MQ. , Als eines der zehn größten und bedeutendstes Museumsviertel der Welt, begegnet dem Besucher hier eine Anhäufung moderner, sowie österreichischen Kunst mit Werken von Egon Schiele und Gustav Klimt (2012 ist Klimt Jahr!) , dargeboten in Konzerthallen, Galerien, Ausstellungshäuser, Bühnen, Festivals.
Ein weiteres Highlight: Die einst von Johann Lucas von Hildebrandt für Prinz Eugen von Savoyen erbauten zwei prächtigen Schlösser stehen sich in Wien getrennt durch einen wunderbaren Barockpark gegenüber. Die Sicht von einem zum anderen Schloss ist atemberaubend – und damit wären wir auch schon beim Namen des barocken Ensembles: Belvedere – „schöne Aussicht“ - heißt dieser Komplex. Das Untere Belvedere mit dem prachtvollen Marmorsaal wurde 1716 fertig gestellt, und wurde für Wohn- und Repräesentationszwecke verwendet. Besonders beeindruckend im Marmorsaal ist das Deckengemälde von Martino Altomonte , auf dem Prinz Eugen neben Apoll und Musen zu sehen ist. Im Schloss befindet sich auch der mit bunter Malerei geschmückte Groteskensaal (antike römische Ornamente aus Tieren, Blumenranken oder Fabelwesen). Das Obere Belvedere diente hingegen meist als Sommerresidenz.
Wien gilt jedoch auch als Theaterstadt , mit deren vielfältigem Angebot im deutschen Sprachraum vor allem Berlin konkurriert. Im 19. Jahrhundert waren Grillparzer, Raimund und Johann Nestroy die bekanntesten Wiener Theaterautoren, im 20. Jahrhundert zählen Arthur Schnitzler und Thomas Bernhard dazu. In der Literatur sind im 20. Jahrhundert Autoren wie Karl Kraus, Robert Musil, Heimito von Doderer, H. C. Artmann und seine Wiener Gruppe hervorgetreten.
Von internationaler Bedeutung war und ist das Wiener Musikleben. Historisch ist es vor allem von Komponisten wie Mozart, Beethoven, Johann Strauss, Mahler und Schönberg geprägt. Der Wiener Walzer war und ist weltbekannt. Heute sind vor allem namhafte Orchester , wie die Wiener Philharmoniker, die Wiener Symphonike r, das Ensemble der Wiener Staatsoper und der Concentus Musicus Wien zu nennen.
Um die gesammelten Eindrücke eines Wien-Besuchstages nochmals Revue passieren zu lassen, empfiehlt sich ein Dinner im Restaurant Le Loft bei raffinierter französischen Küche im Hotel Sofitel Stephansdom. Das von Jean Nouvel erbaute Hotel bietet einen faszinierenden Blick aus dem 1 8. Stock über die österreichische Hauptstadt.
Wer moderne Kunst liebt, sollte sich im Hotel Meridien ein Zimmer reservieren. Das Hotel befindet sich in einem vollkommen entkernten Palais , nahe der Oper und iist somit ein guter touristischer Ausgangspunkt. Die Zimmer sind modern ausgestattet , in allen Etagen finden sich unzählige Kunstwerke zeitgenössischer Künstler , sowie Videoinstallationen.
Wien- Wien- nur du allein…
In der internationalen Mercer-Studie 2011 , in der die Lebensqualität in 221 Metropolen weltweit verglichen wurde, belegte Wien zum dritten Mal in Folge den ersten Rang , gefolgt von Zürich und Auckland - ist das nicht schon Grund genug - Wien zu besuchen?