Der Feind in den betroffenen Körperregionen nennen sich Betarezeptoren, denn sie befehlen Fettzellen zu zerbrechen, um den Körper mit Energie zu versorgen. Leider arbeiten die Herrschaften ziemlich unzureichend. Es bedarf also anderer Hilfsmöglichkeiten. Eine davon nennt sich Kryolipolyse (Einfrieren von Fettzellen) und ermöglichen eine schonende Fettreduzierung“, wie Dr. med. Mehmet Atila, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Direktor des Medical Inn Zentrums in Düsseldorf, zu berichten weiß.
Bei der Kryolipolyse-Behandlung wird das unerwünschte Körperfett einfach weggefroren. Während des Vorgangs saugen ein oder mehrere Applikatoren großflächige Körperareale an und erzeugen ein Vakuum. Überschüssige Fettzellen werden durch diese Applikatoren etwa 60 Minuten bei minus 8 Grad gekühlt. Nach dem Vereisen erfolgt eine gezielte Stoßwellentherapie, die die Fettzellen zersetzen. Daraufhin kristallisieren die Fettzellen und zerstören von innen die Zellmembran, sodass das Fett in die Blut- und Lymphbahnen entweicht und schließlich über den Verdauungstrakt ausgeschieden wird. Da diese Zellen kälteempfindlicher sind als das umliegende Gewebe, entstehen keine Erfrierungen. Zudem können sie nach dem Eingriff nicht erneut Fett ansammeln, wodurch die Behandlung dauerhafte Ergebnisse erzielt. „Zum Schutz der Haut lege ich eine Membran auf den zu behandelnden Bereich auf. Die Kryolipolyse ist so eine schmerz- sowie risikoarme Methode zur Fettreduzierung. Die Kälte kann zunächst als unangenehm empfunden werden, dies legt sich jedoch im Normalfall nach wenigen Minuten. Nach der Behandlung kann es zu leichten Rötungen kommen. Doch eine einzelne Behandlung reduziert bis zu 30 Prozent der oberen Fettschicht“, weiß Dr. Atila. Je nach Umfang der Fettdepots müssen Patienten mit mehreren notwendigen Behandlungen rechnen. „Doch eine Kryolipolyse lässt sich nicht bei jedem durchführen. Durch die Behandlung kann ich kleine bis mittlere Fettpölsterchen behandeln, Übergewicht lässt sich auf diesem Weg jedoch nicht bekämpfen. Zudem verhindern Gefäßerkrankungen eine mögliche Kryolipolyse, da der Abtransport des Fettes unzureichend erfolgen könnte“, erklärt der Facharzt weiter.
Auch mit einer einfachen Spritze lassen sich Fettansammlungen an den klassischen Problemzonen reduzieren. Ebenso das unbeliebte Doppelkinn verschwindet zum Beispiel durch die Spritze und bei Männern lässt sich unerwünschtes Fett an der Brust abbauen. Bei dieser Behandlung spritzt der Facharzt Präparate wie Phosphatidylcholin oder Desoxycholansäure mit kleinen Nadeln in das jeweilige Fettareal. Diese Wirkstoffe kommen natürlicherweise im Körper vor und sind an der Fettverdauung beteiligt. Die Spritze verstärkt die Vorgänge, wodurch das Fett zersetzt und über das körpereigene Lymphsystem abtransportiert wird. Zusätzlich lässt sich durch die Fett-weg-Spritze erfahrungsgemäß auch Cellulite reduzieren. „In der Regel rate ich zu zwei bis vier Sitzungen, da sich so der größtmögliche Effekt erzielen lässt. Die Behandlung führe ich ambulant mit betäubenden Salben oder falls gewünscht unter örtlicher Betäubung durch. Wie bei der Kryolipolyse kann es nach der Injektion zu leichten Rötungen oder Schwellungen kommen, doch gilt auch die Behandlung mit der Fett-weg-Spritze als risikoarm. Jedoch sind die korrekte Anwendung sowie Dosierung für eine zufriedenstellende Behandlung von Bedeutung“, berichtet Dr. Atila.
Auch bei der Laserlipolyse, einer Fettreduktion durch einen speziellen Laser, handelt es sich um eine minimalinvasive Fett-weg-Methode. Dafür setzt Dr. Atila winzige Hautschnitte in die zu behandelnden Stellen und bringt ein kleines Lasergerät in das Fettgewebe ein. Bei der Behandlung löst der Laser mit seiner ausstrahlenden Wärmeenergie das Fettgewebe schonend auf, sodass das Fett wie bei der Kryolipolyse ausgeschieden wird. „Die Laserlipolyse führe ich nur unter örtlicher Betäubung durch. Dadurch kann der Patient während der Behandlung stehen, sodass Fettdepots und Dellen sichtbar werden, die sich im Liegen leicht übersehen lassen“, erklärt Dr. Atila. Die Thermowirkung des Lasers löst nicht nur das Fett, sondern stimuliert auch die Bildung von hauteigenem Kollagen. So bewirkt die Laserlipolyse eine Straffung des Unterhautbindegewebes und lässt sich so auch zur Cellulite-Behandlung einsetzen. „Die Risiken sind wie bei der Kryolipolyse sowie der Behandlung mit einer Fett-weg-Spritze gering und Patienten haben im Normalfall nur leichte Schmerzen nach dem Eingriff“, berichtet Dr. Atila abschließend.
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