Basenfasten ist eine Heil- oder Entlastungskost, bei der eine Woche lang nur basische Kost auf dem Speiseplan steht. Alle Nahrungs- und Genussmittel, die im Körper sauer wirken, lässt man weg. Ziel des Basenfastens ist, den Körper zu entsäuern und zu entschlacken – eine Art Frühjahrputz zur Gesundheitsvorsorge, der aber auch chronische Krankheiten lindern oder gar heilen kann. Wer dauerhaft seine Lebensweise ändern möchte, für den kann das Fasten eine gute Gelegenheit sein, sich für neue Ernährungs- und Denkweisen zu öffnen und seine Ess- und Lebensgewohnheiten nach der Fastenkur generell umzustellen. Die Zufuhr basischer Nahrungsmittel ist für den Körper sehr wichtig, da er zwar aus vielen Stoffen Säuren produzieren, nicht aber Basen selbst herstellen kann. Optimal ist eine Ernährung, die aus 20 Prozent Säurenbildnern und 80 Prozent Basenbildnern besteht. Bei unserer normalen Zivilisationskost ist das Verhältnis jedoch oft fast umgekehrt.
Die Heilpraktikerin Sabine Wacker, auf Entgiftungstherapie, Fasten und Ernährungsberatung spezialisiert, hat die Methode des Basenfastens entwickelt, um die positiven Wirkungen des Fastens auch denjenigen zu ermöglichen, die nicht völlig auf eine Nahrungsaufnahme verzichten können oder möchten. Sie eignet sich besonders für Personen, die bei völligem Nahrungsverzicht zu starken Heilkrisen neigen, für berufstätige, kranke, geschwächte oder gestresste Menschen. Der Körper entgiftet ebenso, aber das Fasten ist besser verträglich und lässt sich leichter in den Alltag integrieren. Basenfasten strapaziert den Körper wesentlich weniger als das traditionelle Heilfasten, da die gewohnte Stoffwechselarbeit im Körper auch während der Kur weiter geht. Im Vergleich dazu fährt der Körper beim Heilfasten, also dem völligen Verzicht auf feste Nahrung, die gesamten Stoffwechselfunktionen herunter.
Beim Basenfasten gibt es kein strenges Fastenprogramm, das eingehalten werden muss. Aus allen Nahrungsmitteln, die der Körper basisch verstoffwechselt, kann sich der Fastende ganz individuell seine gewünschten Mahlzeiten zusammenstellen. Sabine und Andres Wacker empfehlen, diejenigen Obst- und Gemüsesorten zu essen, die gerade Appetit machen und nur so viel zu essen, dass man sich gerade gesättigt fühlt. Ein Entlastungstag und eine Aufbauphase sind nicht notwendig, da der Körper den Stoffwechsel nicht drosselt. Der Einstieg in das Basenfasten gelingt noch leichter, wenn die Mahlzeiten ein bis zwei Tage vorher hauptsächlich aus basischen Nahrungsmitteln bestehen. Während der gesamten Fastenwoche ist es wichtig, täglich etwa drei Liter reines Quellwasser und verdünnte Kräutertees zu trinken, damit sich der Körper optimal von Schlacken und Giftstoffen befreien kann.
Nahrungsmittel, die im Körper basisch reagieren, sind hauptsächlich reifes Obst, Gemüse, Kräuter und kaltgepresste Pflanzenöle.
Obst: Äpfel, Ananas, Aprikosen, Bananen, Birnen, Brombeeren, Erdbeeren, Feigen, Granatäpfel, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Khakifrüchte, Kirschen, Kiwis, Kumquats, Litschis, Mandarinen, Mangos, Melonen, Mirabellen, Nektarinen, Orangen, Pampelmusen, Papayas Pfirsiche, Pflaumen, Rosinen, Sauerkirschen, Stachelbeeren, Trauben, Trockenobst, Zitronen
Gemüse: Auberginen, Avocados, Blumenkohl, Brokkoli, Butterrüben, Eiszapfen, Erbsen (frisch), Fenchel, Frühlingszwiebeln, Grünkohl, Gurke, Karotten, Kartoffeln, Knollensellerie, Kürbis, Lauch Mangold, Oliven, Paprika, Pastinaken, Petersilienwurzel, Rote Beete, Rotkohl, Schalotten, Schwarzer Rettich, Schwarzwurzel, Spitzkohl, Staudensellerie, Süßkartoffeln, Weißkohl, Zucchini, Zuckererbsen, Zuckerschoten, Zwiebeln
Salate und Kräuter: Basilikum, Bataviasalat, Bohnenkraut, Borretsch, Brennnessel, Brunnenkresse, Chinakohl, Chicoree, Dill, Eichblattsalat, Eisbergsalat
Pilze: Austernpilze, Champignons, Egerlinge, Herbsttrompeten, Morcheln, Pfifferlinge, Portabella-Pilze, Shiitake, Trüffel
Sonstiges: Blütenpollen, Erdmandelflocken, frische Walnüsse, Brottrunk, Leinsamen, Mandeln, Mandelmus, Sesam, kaltgepresste Pflanzenöle
Getränke: reines Quellwasser, verdünnte Kräutertees
Sauer wirkende Lebensmittel, die in der Basenfastenwoche weggelassen werden:
Säurespender: Fleisch- und Wurstprodukte, Fisch, Schalentiere, Senf, Essig, Milchprodukte (Käse, Quark, pasteurisierte Milch), Ei und Eiweiß, Hülsenfrüchte, Spargel, Rosenkohl, Artischocken, Nüsse (außer Mandeln und frischen Walnüssen), kohlensäurehaltige Getränke, Vollkornprodukte
Säureerzeuger: Fabrikzucker, Süßigkeiten, Eis, Weißmehlprodukte, graue Brötchen, Teigwaren, geschälte Getreide, polierter Reis, gehärtete und raffinierte Fette und Öle, gewöhnliche Margarine, billige Salatöle, Bohnenkaffee, schwarzer Tee, Limonaden, Cola, Alkohol
Weiterhin: Butter, Sahne, Knoblauch, grüner und schwarzer Tee, Früchtetee, Kräutertee mit Früchten, Pfefferminztee, Rooibostee, Matetee, Aromastoffe
Während einer Fastenkur ist es hilfreich, den Darm alle zwei bis drei Tage mit einem Einlauf, einer Glaubersalz- oder Kräuterkur zu reinigen. Das entlastet den Stoffwechsel und befreit den Darm von liegen gebliebenen Stoffwechselresten. Eine der effektivsten Methoden, den Dickdarm von körperlichen wie auch seelischen Schlacken zu reinigen, ist die Colon-Hydro-Therapie. Dabei wird der gesamte Dickdarm innerhalb von 40 Minuten mit Wasser gespült. Eine Behandlung enthält mehrere Füllphasen, eine oder mehrere Darmmassagen und mehrere Leerungsphasen. Beim sanften „Loslassen“ unterstützt der Therapeut den Patienten durch gezielte Nacken- oder Bauchmassagen, Atemübungen oder durch ein therapeutisches Gespräch. Gerade das Reden kann manchmal sehr lösend wirken, wenn man sich Belastendes von der Seele sprechen oder weinen kann.
Wasseranwendungen wie Dauerbrausen, Basenbäder, Thermalbäder, Sauna, Kneippanwendungen oder das orientalische Reinigungsbad Hammam unterstützen ebenso auf wohltuende Art und Weise die Entsäuerung. Bewegung hilft ebenfalls gut, solange daraus kein Leistungssport wird. Denn dieser bewirkt, dass der Körper zuviel Milchsäure bildet, die den Organismus wieder sauer machen würde. Optimal ist eine leichte bis mittlere körperliche Belastung durch Sportarten wie Laufen, Walken, Schwimmen, Rad fahren – und das an vier bis fünf Tagen in der Woche. Eine Fastenkur ist zudem eine ideale Gelegenheit, auch andere Lebensbereiche von nicht mehr benötigtem Ballast zu befreien. Oft lagern in der Wohnung, im Keller, auf dem Speicher oder in der Garage alte Dinge, die mehr belasten als nützen. Sabine Wacker hat beobachtet, dass sehr übersäuerte Menschen, meist auch Probleme haben, Dinge loszulassen, die sie eigentlich nicht mehr brauchen. Auch eine psychotherapeutische Begleitung kann unterstützen, da Emotionen den Säuren-Basen-Haushalt ebenfalls beeinflussen. Probleme und ungelöste Konflikte machen „sauer“ und deren Lösung harmonisiert ganzheitlich – Körper, Geist und Seele.
Weitere Informationen: www.basenfasten.de
Fastenkur
Fastenstoffwechsel
Heilfasten
Diät
Sehr informativ, wertvolles Wissen wird hier sehr anschaulich und verständlich vermittelt. Vielen Dank!