Bei Zöliakiebetroffenen führt der Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln zu einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Dadurch werden die Zotten im Dünndarm kürzer. Diese faltigen Strukturen vergrößern die Oberfläche des Darms, sodass der Dünndarm letztlich ausgebreitet ca. die Oberfläche eines Tennisfeldes hat. So können Nahrungsbestandteile schnell ins Blut gelangen. Sind die Zotten jedoch verkleinert, verringert sich die Oberfläche erheblich und damit auch die Aufnahme von Nährstoffen. Es kommt zu Vitamin- und Mineralstoffmangel. Einige Vitamine und Mineralien, wie Calcium und Vitamin D, sind jedoch wichtig für einen gesunden Knochenaufbau. Zudem wirkt sich auch die Entzündungsreaktion negativ auf die Knochendichte aus. Zöliakiebetroffene haben deshalb ein höheres Risiko, eine Osteoporose zu entwickeln. Bei Verdacht auf Knochenschwund sollte darum eine Knochendichtemessung durchgeführt werden.
Um Knochenschwund zu verhindern, ist eine schnelle Feststellung der Zöliakie wichtig. Treten Beschwerden auf, die auf Zöliakie hinweisen, sollte deshalb umgehend der Arzt aufgesucht werden. Stellen Betroffene nach der Diagnose ihre Ernährung auf glutenfrei um, dann erholt sich der Dünndarm schnell, Nährstoffe können wieder in ausreichender Menge aufgenommen werden, die Entzündung lässt nach und die Knochendichte kann wiederhergestellt werden. Die konsequente glutenfreie Diät bietet für Betroffene damit den besten Schutz vor Osteoporose.
Zöliakie ist eine Systemerkrankung, die auf einer lebenslangen Unverträglichkeit gegenüber Gluten beruht. Gluten kommt vor allem in den Getreidearten Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste vor. Die über 800.000 Zöliakiebetroffenen in Deutschland müssen diese Getreidesorten ihr Leben lang strikt meiden, denn die glutenfreie Ernährung ist die einzige Therapie für ein beschwerdefreies Leben.
Weitere Informationen zum Thema Zöliakie gibt es bei der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG) unter www.dzg-online.de.
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