Wie die richtige Ernährung Entzündungen im Darm reduzieren kann
Eine aktuelle Studie der Universität Hohenheim zeigt, dass das Mikrobiom des Darms frühzeitig Hinweise auf eine bevorstehende Kolitis geben kann. Dabei rückt eine einfache, aber effektive Maßnahme in den Fokus: Intervallfasten.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn betreffen weltweit Millionen Menschen. Trotz zahlreicher Therapieansätze bleibt die Behandlung oft schwierig. Eine aktuelle Studie der Universität Hohenheim legt nun nahe, dass Intervallfasten eine vielversprechende natürliche Strategie sein könnte, um Symptome zu lindern und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
Die Wissenschaftler der Universität Hohenheim untersuchten die Auswirkungen von zeitlich begrenzter Nahrungsaufnahme auf die Darmgesundheit. Sie führten Experimente an Mäusen durch – einige von ihnen wurden genetisch so verändert, dass sie eine Darmentzündung entwickelten. Die Tiere wurden in zwei Gruppen eingeteilt:
Das Ergebnis: Intervallfasten verbesserte die Darmflora in beiden Gruppen deutlich. Insbesondere bei den Mäusen mit Kolitis verzögerte sich der Krankheitsausbruch, und die Entzündungsmarker sanken erheblich.
“Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine begrenzte Nahrungsaufnahme helfen könnte, chronische Entzündungen im Darm zu kontrollieren.” – Hannah Ruple, Mitautorin der Studie.
Ein weiterer faszinierender Aspekt der Studie war der Einfluss von Intervallfasten auf die innere Uhr (Chronobiologie). Unsere innere Uhr steuert zahlreiche biologische Prozesse – von der Verdauung über den Schlaf-Wach-Rhythmus bis hin zur Darmflora.
Das Forscherteam testete, ob eine gestörte innere Uhr den Krankheitsverlauf beeinflusst. Dazu wurden einige Mäuse einem unregelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus ausgesetzt. Überraschenderweise zeigte sich kein direkter Zusammenhang zwischen gestörter innerer Uhr und dem Ausbruch der Krankheit. Doch ein positiver Effekt wurde dennoch entdeckt:
Intervallfasten stabilisierte die innere Uhr der Mäuse.
“Das könnte besonders für Menschen relevant sein, die durch moderne Lebensweisen – etwa spätes Essen odr Schichtarbeit – unter einer gestörten inneren Uhr leiden.” – Prof. Dr. Lorentz
Eine der bedeutendsten Erkenntnisse der Studie ist die frühzeitige Veränderung des Mikrobioms, noch bevor erste Symptome auftreten. Das bedeutet:
„Falls wir ähnliche Veränderungen beim Menschen nachweisen können, könnten wir vorbeugende Maßnahmen einleiten, bevor die Krankheit ausbricht.“ – Prof. Dr. Fricke, Leiter des Fachgebiets Mikrobiom und Angewandte Bioinformatik
Die Erkenntnisse dieser Studie zeigen: Intervallfasten könnte ein vielversprechender Ansatz sein, um die Darmgesundheit zu verbessern und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen vorzubeugen.
Weitere klinische Studien am Menschen sind notwendig, aber die aktuellen Ergebnisse zeigen bereits:
Die Ernährung hat einen viel größeren Einfluss auf unsere Gesundheit, als viele vermuten.
Tipp: Wer seine Darmgesundheit nachhaltig verbessern möchte, könnte mit einer 16:8-Fastenmethode starten, bei der täglich für 16 Stunden gefastet und in einem 8-Stunden-Fenster gegessen wird.