Keine Frage, sobald das Wetter schön wird, wirft sich der Deutsche die Schürze um und schmeißt den Grill an. Leider vergisst er dabei oft ein paar wichtige Regeln. Deshalb unser Appell an alle Grillweltmeister der Saison: Bitte beherzigt ein paar einfache Kleinigkeiten, bevor ihr zur Grillzange greift.
1. Gebot: Gegrillt wird nur im Freien, egal ob auf Balkon, Terrasse oder im eigenen Garten. ABER NIEMALS darf man einen Holzkohle-Grill ins Innere bringen. Auch wenn es noch so regnet. Denn beim Verbrennen von Holzkohle bildet sich neben Brandgasen auch Kohlenmonoxid. Es ist sowohl geschmacks- als fatalerweise auch geruchlos und wirkt in höheren Konzentrationen als starkes Atemgift. Da weder Gas noch Kohlenmonoxid in geschlossenen Räumen abziehen kann, konzentriert es sich in der Raumluft. Und die wird unbemerkt eingeatmet. Und wie Jedermann wissen sollte, eine Kohlenmonoxidvergiftung kann zum Tod führen. Das gilt leider auch bereits für geöffnete Garagentore.
2. Gebot: Jeder Umgang mit Feuer ist gefährlich. Grillunfälle entstehen fast immer durch Unachtsamkeit und Leichtsinn. Auch wenn die allermeisten Grillunfälle mehr oder weniger glimpflich verlaufen, so zeigt die Statistik aber leider, dass jeder achte Grillunfall in einem der deutschen Verbrennungszentren endet. Und die Betroffenen leiden teilweise lebenslang unter den Folgen. Ganz tragisch ist es, wenn es Kinder betrifft, denn bei ihnen wächst das Narbengewebe nicht elastisch mit und es sind oft mehrfache Eingriffe nötig sind, um die Beweglichkeit zu erhalten bzw. wieder herzustellen.
3. Gebot: Die Standfestigkeit des Grills ist nur auf einem festen und ebenen Untergrund gewährleistet. Brennbare Materialien haben in seiner unmittelbaren Nähe nichts zu suchen! Zwischen Grill und z. B. spielenden Kindern sollte stets ein Sicherheitsabstand von wenigstens zwei Metern gewahrt werden.
4. Gebot: Brandverstärker wie Brennspiritus, aber auch Grillpasten haben beim Grillen nichts zu suchen. Benutzen Sie feste Grillanzünder. Nur dann besteht nicht die Gefahr, dass es durch die Gase von Grillanzündern zu Stichflammen kommt. Diese lösen, nach Auskunft der Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) vor allem im Bereich von Bauch, Armen und Oberschenkeln Brandverletzungen aus. Sichere feste Grillanzünder sind Würfel auf Petroleumbasis oder auch biologische Holzwolle. Geprüfte Grillanzünder aus dem Fachhandel tragen ein Prüf- und Überwachungszeichen nach „DIN“-Norm.
5. Gebot: Eile mit Weile! Erst wenn die Holzkohle mit einer weißen Ascheschicht überzogen ist, sollte das Grillgut auf den Rost kommt. Und das kann, je nach Grill, bis zu einer knappen Stunde dauern. Niedrige Temperaturen sind besseer als hohe, denn verkohlte Steaks schmecken nicht mehr und sind zudem auch noch ungesund.
6. Gebot: Elektro- oder Gasgrills müssen vor dem ersten Einsatz überprüft werden. Sind die Verbindungskabel sowie der Druckregler noch in Ordnung? Originalanschlüsse verwenden, denn bei undichten Stellen besteht Explosionsgefahr! Bei Gasgrills sollte man zumindest alle paar Jahre den Schlauch ersetzen, da dieser im Laufe der Zeit altert und porös werden kann. Bei Verwendung eines Elektrogrills im Garten muss vorher überprüft werden, ob dieser für die Verwendung im Freien zugelassen ist.
7. Gebot: Kunststoffkleidung, aber auch weite, im Wind sich aufbauschende Röcke haben in der Nähe von Grills nichts zu suchen. Sie können sich, z. B. durch Funkenflug, rasch entzünden. Es ist nicht unfreundlich, die Gäste ggf. darauf aufmerksam zu machen. Und klar, der Chef am Grill trägt die passende Grillschürze. Sie schützt vor Fettspritzern und unschönen Brandlöchern und sieht meist auch noch sehr chic aus. Grillhandschuhe kann, aber muss man nicht verwenden. Grillbesteck und Grillschalen erhöhen die Sicherheit, da sie das vom Grillrost herabtropfende Fett, das leicht entzündlich ist und zu Stichflammen führen kann, auffangen.
8. Gebot: Und wenn es doch mal daneben geht: Flammen keinesfalls mit Wasser löschen, da eine Verpuffung von heißem Wasserdampf droht, was zu Verbrennungen führen kann. Zum Ersticken der Flamme sollte stets eine alte, aber vor allem feste Decke bereitliegen.
Wer all diese Anregungen auch nur halbwegs beherzigt, dem steht zu einem gelungenen Grillabend nichts mehr im Wege!
Quelle: PM der Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktive und Ästhetischen Chirurgen
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