Kaffee gehört zum festen Morgenritual der Deutschen. Das koffeinhaltige Getränk belebt müde Geister und sorgt für einen besonders schwungvollen Start in den Morgen. Nach dem Kaffee kommen allerdings auch immer häufiger Energy-Drinks zum Einsatz, um den Körper mit einer Extraportion Kraft zu versorgen. Neben Koffein soll der darin enthaltene Stoff Taurin für die aufputschende Wirkung des beliebten Softdrinks verantwortlich sein. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff und wie wirkt Taurin auf den Körper?
Bekannt wurde Taurin als Inhaltsstoff von Energy-Drinks. Tatsächlich handelt es sich bei dem Stoff um eine Substanz, die im menschlichen Körper vorhanden ist. Taurin wird den Aminosulfonsäuren zugeordnet und setzt sich aus Methionin und Cystein zusammen. Der menschliche Organismus muss die Substanz eigentlich nicht über die Nahrung aufnehmen, da er in der Lage ist, den Stoff selbst herzustellen. Pro Tag werden rund 125 Milligramm Taurin im Körper gebildet. Beteiligt an der Produktion sind die Leber und das Gehirn sowie Vitamin B6.
Pro Kilogramm verfügt der Mensch generell über ein Gramm Taurin. Diese große Menge zeigt, dass die Aminosulfonsäure eine wichtige Rolle im menschlichen Organismus einnimmt. In Werbeslogans wird häufig darauf angespielt, dass Taurin die Leistungsfähigkeit erhöht. Nicht umsonst verleihe der Konsum eines berühmten Energy-Drinks laut Hersteller Flügel. Ein direkter Zusammenhang zwischen Energy-Drinks und einer Leistungszunahme kann aber nicht nachgewiesen werden. Dennoch unterstützt die Einnahme von Taurin die körperlichen Funktionen.
Die Aminosulfonsäure weist eine ganze Bandbreite an positiven Effekten auf den menschlichen Organismus auf. Eine entscheidende Rolle spielt Taurin für den Herzkreislauf. Es wirkt antiarrhythmisch und trägt somit zur Regulation des Herzschlags bei. Weiterhin wird auch die Fettverbrennung beschleunigt und die Funktionsfähigkeit der Augen verbessert. Einen wesentlichen Beitrag leistet der Stoff zudem durch seine entzündungshemmende, antioxidative und beruhigende Wirkung. Darüber hinaus verwendet der Körper Taurin dazu, um das Nervensystem aufzubauen und eine Signalübertragung zum Gehirn sicherzustellen.
Ein Taurinmangel tritt meist nur bei einer vegetarischen oder veganen Ernährungsform auf. Da Vegetarier und Veganer in der Regel auf tierisches Eiweiß verzichten, kann der Stoff nicht ausreichend hergestellt werden. Es empfiehlt sich daher, darauf zu achten, dass dem Körper eine angemessene Menge an Proteinen zugeführt wird. Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Erbsen sind sehr proteinhaltig und können die Taurinproduktion positiv beeinflussen. Nach ärztlicher Absprache kann Taurin auch als Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein.
Bis heute sind keine Nebenwirkungen von Taurin bekannt. Sogar Säuglingen erhalten Taurin über die Muttermilch, da sie noch nicht in der Lage sind, die Substanz selbstständig herzustellen.
Momentan wird die Möglichkeit untersucht, Taurin als Medikament einzuführen. Durch seine positiven Eigenschaften könnte die Aminosulfonsäure in der Lage sein, Herzprobleme zu lindern. Sie könnte eingesetzt werden, um Bluthochdruck zu senken, Herzrhythmusstörungen auszugleichen und eine Herzinsuffizienz positiv zu beeinflussen. Darüber hinaus wird auch erforscht, ob Taurin als Mittel gegen oxidativen Stress seine Dienste leisten kann. Taurin entgiftet nämlich die Leber und könnte somit bei Diabetes oder Arteriosklerose Abhilfe leisten.
Das Sortiment erweitert sich in Windgeschwindigkeit. In der Regel setzen sie sich aus den immer gleichen Standardzutaten zusammen. Dazu gehören:
Während Hersteller darauf beharren, dass der Konsum von Energy-Drinks eine gesteigerte physische und psychische Leistungsfähigkeit nach sich zieht, ist dies wissenschaftlich nicht belegt. Auch die aufputschende Wirkung der Kombination Koffein und Taurin konnte bis jetzt nicht bewiesen werden. Es ist sogar eher das Gegenteil der Fall, da große Mengen Taurin einen beruhigenden und entspannenden Effekt haben.
Von Taurin allein geht keine Gefahr aus. Unbekannt sind jedoch die Effekte, welche die Kombination mit anderen Inhaltsstoffen der Energy-Drinks hervorrufen könnten. Gefährlich wird der Konsum von Energy-Drinks, wenn sie im Übermaß zu sich genommen werden. Nicht selten reagiert der Körper mit Unruhe, Herzrasen, Krämpfen und Kreislaufstörungen!
Aminosäure
Taurin
Immunsystem
Energy Drinks