Nachstehend die Antworten und Ratschläge von Keynote-Speaker Christian Wenzel, alias #MrBroccoli:
In unserer Gesellschaft gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Meinungen, ob eine vegane Ernährungsweise gesund für Kinder ist, oder ob es dadurch zu Mangelerscheinungen und nicht sogar verzögertem Wachstum oder Gehirnschäden kommt. Viele vegane Eltern haben Angst ihr Kind voll vegan zu ernähren, denn auch wenn sie selbst vom Veganismus überzeugt sind, sind sie sich nicht im Klaren ob diese Art der Ernährung auch für ihren Sprössling von Vorteil ist.
Bevor ich nun genauer auf dieses Thema eingehe, möchte ich eine klare Definition abgeben was eine vegane Ernährung für mich bedeutet. Es gibt nämlich Veganer, die zwar den Tieren zu Liebe auf tierische Produkte verzichten, aber sich kaum mit Ernährung selbst auseinandersetzen. Sie sind sich oft nicht im Klaren, welche Nährstoffe der Körper wirklich braucht und was eine gesunde, ausgewogene Ernährung bedeutet (Genau diese Veganergruppe ist auch meist der Grund dafür, dass manche Studien über Mangelerscheinungen bei Veganern berichten). Für mich bedeutet vegan folgendes: eine pflanzenbasierte Ernährung mit einem hohen Rohkostanteil und kaum bis hin zu keinen hochverarbeiteten Produkten.
Dies ist sehr wichtig zu verstehen, weil allein dieser Ansatz bringt schon etwas Licht ins Dunkel: Wie könnte eine Ernährung die voll von Vitaminen, Mineralstoffen, ungesättigten Fettsäuren etc. schlecht für mein Kind sein?
Vor allem im deutschsprachigen Raum herrscht zu diesem Thema eine Kontroverse. Während die Ernährungsgesellschaften anderer westlicher Länder „vegan“ bereits als eine gesunde Ernährungsweise anerkannt haben, zweifelt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) noch daran.
Der offizielle Standpunkt der amerikanischen Ernährungsgesellschaft Academy of Nutrition and Dietetics lautet wie folgt: “Eine ausgewogene vegetarische Ernährung, einschließlich vegan, ist gesund, […], kommt der Gesundheit zugute und hilft der Prävention und auch der Behandlung von gewissen Krankheiten. Diese Ernährungsweise ist angemessen für alle Lebensabschnitte. Dies beinhaltet Schwangerschaft, Stillzeit, Kleinkindalter, Kindesalter, Teenager- und Erwachsenenalter“. Zusätzlich ist das Risiko für Veganer an einer Zivilisationskrankheit wie Diabetes Typ 2, Schlaganfall, Adipositas (starkes Übergewicht) und gewissen Krebsarten zu erkranken wesentlich geringer. Dies wurde unter anderen in der Studie „Adventist Health Study 2“ der amerikanischen Universität Loma Linda belegt. Nun da wir dies geklärt haben, will ich noch genauer darauf eingehen, ob eine vegane Ernährung schädlich für Kinder sein kann.
Lass uns dabei einfach auf die Fakten schauen: Eine ausgewogene pflanzliche Ernährung deckt fast alles an Nährstoffen (mit der Ausnahme von Vitamin B12, welches einfach zu wenig in pflanzlichen Nahrungsmitteln vorkommt, und deswegen ergänzt werden sollte) was unser Körper braucht ab. Dies ist bei Kindern genauso der Fall. Im Grunde genommen brauchen Kinder einfach mehr Energie und Nährstoffe als der Rest der Bevölkerung, weswegen es ratsam ist, sein Kind immer mit viel Obst & Gemüse zu versorgen. Nämlich je unverarbeiteter und natürlicher das Lebensmittel, desto höher ist sein Energiegehalt.
Es gibt eine Besonderheit, die man bei Kindern beachten sollte: Kinder brauchen anstatt den üblichen acht essentiellen Aminosäuren zwei zusätzliche Aminosäuren, genannt Arginin und Histidin. Im Säuglingsalter werden diese Aminosäuren durch die Muttermilch zugeführt. Später kann der Bedarf an Arginin und Histidin durch Nüsse, Samen, und Hülsenfrüchte gedeckt werden.
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