„Nur „100 Kalorien sind eine lässliche tägliche Sünde, die sich aber in Form von ungeliebten Fettpölsterchen ständig summiert. Denn wer nur 100 Kalorien (z. B.1 Glas Coca Cola, 2 Pralinen, eine Handvoll Kartoffelchips) am Tag mehr isst, als der Körper verbraucht, muss mit einer Gewichtszunahme von durchschnittlich 5,2 kg pro Jahr rechnen.
Der Ruf nach Figur verbessernden Behandlungen - speziell von aufgeschlossenen, modisch bewussten und „gesund” lebenden modernen Menschen jeden Alters - führte zur Entwicklung einer Vielzahl von durch die „Fachwelt” empfohlenen Maßnahmen, alle mit dem Ziel einer perfekten Körperkontur, eines straffen Hautbilds und jugendlichen Aussehens.
Die jahrelang beliebtesten und wegen des schnellen Erfolgs auch zahlenmäßig sehr verbreiteten operativen Maßnahmen sind Fettabsaugungen, Lipoplastik, Hautstraffungen, Liftings und andere operative Korrekturen. Mit der Entwicklung von schonenden und in bestimmten Fällen nicht minder wirksamen Korrekturmöglichkeiten, wie z.B. der Injektionslipolyse (IL), geht die Zahl der operativen Schönheitseingriffe langsam zurück; der aufgeklärte Patient wünscht sich, wenn es individuell möglich ist, eine weniger spektakuläre, kostengünstigere und mit weniger Risiko behaftete Figurkorrektur.
Die Injektionslipolyse bekommt seit 2003 eine immer größer werdende weltweite Aufmerksamkeit in der ästhetischen Medizin. Zunächst scharf kritisiert oder bestenfalls belächelt, insbesondere von plastischen Chirurgen stark abgelehnt, hat sie sich bis heute zu einem unverzichtbaren Bestandteil der ästhetischen Medizin gemausert, die das Arsenal des ästhetisch arbeitenden Mediziners um einen weiteren Baustein ergänzt.
Viele der ursprünglich kritisierten Punkte konnten durch die Pionierarbeit zahlreicher kooperierender Mediziner und Wissenschaftler im NETZWERK-Lipolyse in den letzten Jahren entkräftet werden.
Die noch junge Geschichte der Injektionslipolyse begann 1988 mit dem Bericht des italienischen Arztes Dr. Silvio Maggiori über die Behandlung von Xanthelasmen mit Phosphatidylcholin. (Als Xanthelasmen werden gelblich scheinende Pölsterchen unter- und oberhalb der Augen bezeichnet).
Im Jahr 2003 wurde eine offene Diskussionsplattform zum Thema Fettweg-Spritze unter dem Label NETZWERK-Lipolyse im Internet eröffnet. Zunächst erstaunte die große Bandbreite an Indikationen, für die das Medikament eingesetzt wurde. Neben der Verhütung von Fettembolien und als Leberschutzmittel fanden sich auch dokumentierte Behandlungen von Neurodermitis, Meningitis, Darmerkrankungen und Artherosklerose.
Ende 2003 lagen dem NETZWERK-Lipolyse bereits mehr als 80 Anfragen von Ärzten vor, die in der neuen Therapie ausgebildet werden wollten. Vom NETZWERK-Lipolyse wurden bis heute bereits mehr als 1300 Ärzte aus 59 Ländern ausgebildet und zertifiziert, über 120 Workshops wurden in vielen Ländern und auf jedem Kontinent angeboten und durchgeführt.
Ästhetische Behandlungen : Jedem Patienten sollte bewusst sein, dass jegliche Art von ästhetischer Intervention ihre Grenzen hat, so auch die Injektionslipolyse. Der ideale Patient ist kaum übergewichtig, betreibt Sport und achtet auf die Ernährung. Er hat aber kleinere Figurprobleme, die mit den herkömmlichen konservativen Maßnahmen nicht zu verändern sind.
Für Doppelkinn, Hängebäckchen, Achselfalten, Oberarme, Rückenrollen, Oberbauch, Unterbauch, Außen- und Innenschenkel und die Region über dem Knie hat der in Lipolyse ausgebildete Arzt eine potente und ungefährliche Methode mit überwiegend zufriedenen Patienten zur Verfügung. Je erfahrener der Arzt, umso besser die Ergebnisse. Die Auswahl der vorstellig werdenden Patienten bedarf einer gewissen Geschicklichkeit des Arztes. Welcher Patient ist besser beim Chirurgen aufgehoben, wer hat es eilig, wer möchte lieber die für die IL typische langsamere Veränderung seines Körpers? Wie schaut das Fettgewebe aus? Enthält es sehr viel Bindegewebe, ist es straff und fest, oder ist es „puddingweich” - ein Ausdruck, der unter Lipolytikern schon weite Verbreitung gefunden hat.
Weiches Fettgewebe hat eine wesentlich bessere Prognose als festes Fettgewebe, jüngere Menschen erzielen ein schnelleres Ergebnis als ältere Menschen, Männer reagieren etwas langsamer als Frauen.
Nachbehandlungen nach Fettabsaugungen zur Korrektur eventuell entstandener Unebenheiten sind mit Lipolyse ebenfalls erfolgreich durchführbar - wenn das zu entfernende Restgewebe Fettgewebe ist.
Cellulite: Cellulite ist ausschließlich ein weibliches Problem und ein Thema, mit dem sich schon tausende von Behandlern redlich abgemüht haben mit dem Ergebnis meist nicht sehr zufriedener Patientinnen. Es gibt bekanntlich eine große Zahl von Apparaturen, Gymnastikvorschlägen, Diäten und Cremes etc. etc.. Auch für die Lipolyse stellt Cellulite eine Herausforderung dar. Das Netzwerk hat eine Cellulite 3 Stufen Therapie entwickelt, die in jedem Fall erfolgreich ist, aber mit Einschränkung versehen. Wir versprechen keine 100%ige Verbesserung, allerdings bestätigen uns immer wieder Patientinnen und andere Ärzte die Wirksamkeit dieser Methode. Zur Zeit arbeitet das Netzwerk an einer Kombinationstherapie für Cellulite, die die heutigen Ergebnisse nochmals verbessern wird.
Lipome: Immer wieder gelingt es sehr erfolgreich, Einzellipome oder auch Lipomatosen mit Lipolyse zu behandeln. Empfohlen wird eine vorherige Ultraschalluntersuchung des Lipoms. Ob reines Fettgewebslipom, ob Fibrolipom, ob Angiolipom oder gar Sarkolipom, welches natürlich eine Kontraindikation darstellt - eingeschmolzen werden kann nur Fett! Manche großen Fettlipome und kleinere Lipome bei multipler Lipomatose konnten gänzlich zum Verschwinden gebracht werden. In manchen Fällen verbleibt ein kleiner Lipomrest, mit dem der Patient lieber lebt als mit einer hässlichen Narbe nach operativer Entfernung.
Auch Patienten mit Morbus Madelung oder auch Morbus Dercum wurden schon erfolgreich mit IL behandelt.
Pseudogynäkomastie (Brustwachstum des Mannes): Pseudogynäkomastien oder Lipomastien sind ein sehr erfolgreiches Betätigungsfeld. Allerdings bedarf es hierbei einer ganzen Reihe von Voruntersuchungen und einer ausgefeilten Diagnostik, weil das Wachstum der männlichen Brust vielfältige Ursachen haben kann. Das Netzwerk Lipolyse versorgt die Mitgliedsärzte dazu mit wertvollen, von Universitäten ausgearbeiteten Hinweisen. Hier gilt auch wieder: Durch Lipolyse lässt sich nur Fett entfernen, nicht aber jede Art von Schwellung.
Tränensäcke: Die Behandlung der durch Dr. Rittes bekannt gewordenen Fettansammlung der unteren Augenlider (Tränensäcke) hat das NETZWERK-Lipolyse aus der Empfehlungsliste genommen, weil die Gefahren für den Patienten einfach zu groß sind. Im Advisory Board des Netzwerk´s ist man sich einig, dass diese Indikation besser bei einem kundigen Chirurgen aufgehoben ist.
Zunächst ist eine sorgfältige Aufklärung der Patienten ein unbedingtes Muss!!! Jeder Patient, der sich behandeln lassen will, muss, damit eine Anamnese des Gesundheitszustandes erstellt werden kann und eventuelle Kontraindikationen vor einer Behandlung bekannt sind, umfangreich befragt werden.
Die Schmerzen durch die Einstiche der Injektionsnadeln sind vernachlässigbar, da von Lipolyseärzten nur feinste Nadeln mit einem besonderen Schliff verwendet.
Dennoch sollte jeder Patient mit folgenden Unannehmlichkeiten und Nebenwirkungen rechnen: Schwellungen, Rötungen und Juckreiz sind Nebenwirkungen, welche jede Lipolysebehandlung begleiten. Insbesondere im Gesicht ist mit einer Schwellungsdauer von ca. 1 Woche zu rechnen.
Einige wenige Patienten empfinden heftigere Schmerzen, diese sollten selbstredend in den ersten Stunden mit einem Schmerzmittel versorgt werden ( 4% aller Patienten mit großflächigen Behandlungsarealen ), die meisten jedoch können die entstehenden muskelkaterähnlichen Schmerzen nach der Injektion gut vertragen. Nicht ganz ausgeschlossen werden können Blutergüsse, ab und zu trifft die Injektionsnadel ein Blutgefäß. Diese kleineren blauen Einfärbungen sind bereits nach wenigen Tagen verschwunden. Manche Patienten berichten von Knötchen oder Verhärtungen. Diese verschwinden aber ebenso wie die Hämatome, benötigen nur etwas länger.
Patienten sollten unbedingt am Behandlungstag viel Flüssigkeit zu sich nehmen, denn die vom behandelnden Arzt durch Injektionslipolyse induzierte Entzündung führt zur vermehrten Ansammlung von Körperflüssigkeit in den behandelten Arealen.
Nach 3-5 Tagen geht die Schwellung zurück, der lipolytische Prozeß setzt sich aber weiter fort. Nach 10 Tagen können erste Einschmelzungen auftreten, ein neuerlicher Einschmelzungsschub erfolgt zwischen der 4. und 6. Woche. Nicht jeder Patient reagiert auf die Behandlung gleich. Deshalb ist vor allem Geduld gefordert. Der seltene Extremfall einer Behandlung war, dass eine Patientin bis nach der 4. Behandlung keine Verbesserung aufzuweisen hatte. Nach der 5. Behandlung trat dann plötzlich und radikal das erwartete Ergebnis ein. Bei den meisten Patienten allerdings wirkt bereits die erste Behandlung.
Kinder und Jugendliche: Obwohl keine echte medizinisch begründbare Kontraindikation bekannt ist, sollte der Körper seine Wachstumsphase beendet haben!
Schwangere und stillende Mütter: Auch hier gilt: Obwohl kein negativer Effekt bekannt ist, sollte eine medizinisch nicht indizierte Behandlung auf die Zeit „danach” verschoben werden.
Diabetiker mit Mikroangiopathien: Injektionen in alle Stellen des Körpers, die aus den verschiedensten Gründen eine Minderdurchblutung aufweisen, sollten vermieden werden.
Bestimmte Autoimmunerkrankungen: Es scheint sich doch mehr und mehr herauszukristallisieren, dass der Fettabbau durch apoptopische Prozesse reguliert wird (Apoptose: Selbsttod der Zelle). Der kontrollierte Zelltod könnte für Autoimmunprozesse doch eine Provokation zur Verschlechterung darstellen, so dass für Patienten mit Pemphigus vulgaris, Dermatomyositis, Sklerodermie, systemischem Lupus erythematodes, Morbus Werlhof etc. eine gesteigerte Vorsicht zu gelten hat.
Patienten mit rheumatischen Erkrankungen, auch Psoriatiker, berichten über eine Besserung der Symptome während der Lipolysebehandlung, auch Patienten mit Strumitis Hashimoto zeigen keine Veränderung ihres Krankheitsbildes nach Lipolyse.
Schwerste Lebererkrankungen: Damit sind Leberkarzinome und weit fortgeschrittene Zirrhosen gemeint. PPC ist ein Lebertherapeutikum ersten Ranges. Bei Patienten mit erhöhten Leberwerten kommt es regelmäßig zu erstaunlichen Besserungen der Blutwerte und des gesamten Wohlbefindens. Im Finalstadium einer Lebererkrankung könnte es aber doch zu einer Überladung des Systems kommen.
Lipodystrophien, Lipatrophien: Eine Lipodystrophie von unklarem Ursprung stellt für die Lipolyse einen Unsicherheitsfaktor dar, der noch genauerer Abklärung bedarf. Der Wunsch der Patienten nach symmetrischen Körperkonturen ist legitim, Lipolyse wird in diesem Zusammenhang oft gefordert, ist aber nicht das Mittel der Wahl außer bei der bereits angesprochenen Behandlung von HIV Patienten.
Allergien: Bisher wurde noch keine systemisch-allergische Reaktion nach Lipolyse berichtet. Örtlich kurzzeitig auftretende allergische Reaktionen, die keiner besonderen Behandlung bedürfen, können in seltenen Fällen auftreten. Eine generelle Allergie auf Phosphatidylcholin ist nicht bekannt.
Obesitas, Adipositas, Fettsucht: Dass Lipolyse für diese Patientengruppe nicht das Mittel der Wahl ist, sollte klar sein. Umschriebene Fettansammlungen, z.B. das Atmen erschwerende Fettakkumulationen im Epigastrium, können mit Lipolyse behandelt werden, aber immer unter dem Aspekt, dass dies nicht die Lösung des Gesamtproblems darstellen kann.
Die Verwendung eines zugelassenen Medikamentes für eine nicht vorgesehene Indikation ist in der Medizin weit verbreitet und nennt sich „Off-Label-Use”. Bei einem OFF-Label-Use übernimmt der Hersteller keine Verantwortung , vielmehr wird diese auf den behandelnden Arzt übertragen. Voraussetzung für eine derartige Behandlung ist eine umfassende und schonungslose Aufklärung des Patienten, wobei auch sehr unwahrscheinliche Wirkungen beschrieben werden sollten.
Injektionslipolyse mit Phosphatidylcholin ist, wie sich heute darstellt, eine sichere und wirksame Methode, kleinere Fettpolster im Gesicht und am Körper aufzulösen. Hervorzuheben ist die sehr positive Eigenschaft der Hautstraffung nach Lipolyse durch die durch Entzündung und Mikrotrauma provozierte Neuinduktion der kollagenen Fasern.
Fett Weg Spritze
Injektionslipolyse