So heißt nicht nur eine Fachtagung, die jährlich in Münchens stattfindet und in welcher neueste medizinische Erkenntnisse unter Diabetologen etc. diskutiert werden, sondern so könnte man auch den Ausblick auf die Verbreitung der Krankheit betiteln. Jährlich steigt die Zahl der an Diabetes erkrankenden Menschen um rund 4 % weltweit. Allein in Deutschland zählt man heute bereits zwischen 6-8 Millionen Diabetiker. Fakt ist, dass bei uns jährlich rund 1/2 Million Menschen mehr hinzukommen, bei denen der Blutzuckerspiegel aus dem Takt geraten ist.
An Adipositas leiden derzeit rund 10 % junger Frauen zwischen 18 und 29 Jahren. Bei den 30-39jährigen erhöht sich die Zahl auf satte 18 %! Das heißt: Etwas weniger als ein Drittel aller Frauen im reproduktiven Alter sind entweder übergewichtig oder bereits adipös. Es kann dadurch zu unterschiedlichen Nachfolgeerkrankungen nicht nur für die werdenden Mütter, sondern auch für die ungeborenen Kinder kommen. Vor allem aber steigt mit dem Übergewicht das Diabetes-Risiko dem Ungeborenen gegenüber. Eine schwedische Studie an über 1,2 Mio Kindern beobachtete dieses Gefahr über den Zeitraum von 12 Jahren hinweg.
Man fand dabei heraus, dass sich das Risiko für Typ-1-Diabetes erhöhte, wenn die Eltern irgendeine Form von Diabetes mellitus hatten. Und zwar unabhängig von der Ethnizität der Eltern. Aber die Studie konnte auch nachweisen, dass ein hoher BMI im ersten Trimester der Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für Typ-1-Diabetes assoziiert war. Die in der Studie untersuchten Eltern hatten keinen Diabetes!
Aufgrund dieser Zahlen muss man leider davon ausgehen, dass einerseits ein Typ-1-Diabetes der Eltern das höchste Risiko mit sich bringt, dass auch die Kinder einen Typ-1-Diabetes entwickeln, was gut durch die genetisch bedingte Prädisposition erklärt ist. Andererseits zeigt die Beobachtung aber ganz deutlich auch, dass Übergewicht/Adipositas bei den nicht diabetischen Eltern zu vermehrtem Typ-1-Diabetes bei den noch ungeborenen Kindern führt. Die Gründe dafür könnten u.a. in der Epigenetik liegen, welche die “…intrauterine Umgebung von adipösen Müttern beeinflussen könnte und Betazellstress, metabolische Dysregulation und frühere Manifestation eines Typ-1-Diabetes bei suszeptiblen Kindern bewirken könnte…”.
Informationen zum Thema Diabetes und Schwangerschaft findet man auf der Webseite der Deutschen Diabetes-Hilfe e.V.