Die sowohl in Meer- als auch in Süßwasser wachsende blaugrüne Algenart, die neben Proteinen auch verschiedene Vitamine und Mineralien enthält, wird nicht nur als Nahrungsergänzungsmittel, sondern auch in Lebensmitteln verwendet. Wegen ihrer antibakteriellen, antioxidativen, entzündungshemmenden, immunstärkenden und cholesterinsenkenden Wirkweise wird die, auch ungesättigte Fettsäuren und Antioxidantien enthaltende, Algenart gerade von Nahrungsergänzungsmittelherstellern stark beworben. Doch ganz so harmlos, wie gerne dargestellt, ist Spirulina leider nicht.
Die blaugrüne Algenart kann, sofern sie in freier Natur geerntet wird, mit erheblichen Giftstoffen verunreinigt sein und daher ein durchaus beträchtliches Kontaminationsrisiko darstellen. Algen aus freien Gewässern können durch Giftstoffe wie Schwermetalle, Bakterien oder anderweitig schädliche Partikel, wie Microcystine verunreinigt sein und die Leber schädigen. Hingegen gelten Blaualgen aus kontrolliertem Anbau als deutlich weniger belastet.
Spirulina stärkt das Immunsystem, indem die Alge dafür sorgt, dass die natürlichen Killerzellen mögliche Bedrohungen bereits auf zellulärer Ebene angreifen und, wie Studien zeigen, somit nicht nur das Tumorwachstum verlangsamen, sondern auch die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten verbessern und Entzündungen verringern können.
Allerdings gelten all diese Vorteile nicht für Menschen, die an einer Autoimmunerkrankung leiden. Im Gegenteil, denn durch die Stärkung der natürlichen Killerzellen durch Spirulina kann sich eine Autoimmunerkrankung noch verschlimmern. Auch Autoimmunreaktionen auf Haut und Muskeln werden damit in Verbindung gebracht.
Spirulina hat nachgewiesenermaßen eine gerinnungshemmende, blutverdünnende Wirkung, was bedeutet, dass die Dauer der Blutgerinnung verlängern wird. Wer also (wegen einer möglichen KHK-Erkrankung) Blutverdünner einnehmen muss, darf keinesfalls ein Blaualgen-Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen.
Andere Nachteile des Präparates weisen vor allem bei Allergikern auf allergische Überreaktionen gegen Spirulina hin und das Mittel sollte von Betroffenen daher nicht eingenommen werden. Auch das in den Blaualgen enthaltene Phenylalanin, kann bei Menschen mit Phenylketonurie (einer genetisch bedingten Stoffwechselstörung) schwere Nebenwirkungen auslösen.
Als geringfügige Nebenwirkungen von Spirulina gelten Übelkeit, Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen.
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