Eine Lichttherapie mit Lichtlampen kann kurzfristigen Nutzen bei Herbst-Winter-Depression bringen. Die zeigt eine Studie der Donau-Universität Krems, welche diese im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) durchgeführt hat.
Die Herbst-Winter-Depression kommt in nördlichen Ländern häufiger vor als in südlichen. Während für Deutschland keine repräsentativen Daten zum Vorkommen vorliegen, berichten Erhebungen aus Österreich und der Schweiz, dass dort rund 2,5 % der Bevölkerung pro Jahr von einer Herbst-Winter-Depression betroffen sind.
Die Betroffenen entwickeln im Herbst/Winter depressive Symptome, die erst im Frühling meist wieder vollständig verschwinden. Zu den Symptomen gehören depressive, gedrückte Stimmung, fehlender Antrieb oder Interessenverlust und Freudlosigkeit, häufig auch Heißhunger auf Kohlenhydrate, erhöhtes Schlafbedürfnis oder Gewichtszunahme.
Das Gefühl der Niedergeschlagenheit kommt fast immer schleichend, viele Betroffene brauchen mitunter Monate, um überhaupt die Veränderung an sich selbst wahrzunehmen. Nur ganz selten setzt das Seelengrau schlagartig ein. Die Gefühlskrankheit der Seele äußert sich vielfach unterschiedlich und häufig treffen verschiedene Krankheitsmerkmale zusammen. Fast immer legen Betroffenen in der noch „unentdeckten Phase der Krankheit” ihr Augenmerk auf die körperlichen Symptome und suchen nach deren organischen Ursachen. Aber auch wenn die Depression als solche erkannt wurde, gibt es keine „alles erklärende” Antwort für deren Auslöser.
Schätzungen gehen von 4 Millionen Menschen in Deutschland aus, die unter einer Depression leiden. Betroffen sind fast doppelt so viele Frauen wie Männer. Unterschiedliche biologische und psychosoziale Ursachen sind, laut Forschung, für diesen Geschlechterunterschied maßgebend. Obwohl in der Mehrzahl, ist die Depression bei Frauen leichter zu diagnostizieren, als bei Männern. Das mag daran liegen, dass Frauen leichter über ihre Ängste und Stimmungsschwankungen sprechen, eine andere Ursache könnte in der Bewältigung von Rollenkonflikten und Mehrfachbelastungen liegen. Ganz klassisch ist hier die allseits bekannte Wochenbett-Depression nach der Geburt eines Kindes, auch Baby-Blues genannt, oder aber die Depression rund um die Wechseljahre der Frau.
Aus wissenschaftlicher Sicht kann man heute sagen, dass sowohl biologische als auch psychosoziale Faktoren zusammentreffen müssen, um eine Depression zu entwickeln.
Wer mehr als vier dieser Merkmale an sich selbst erkennen kann, sollte mit seinem Arzt darüber sprechen. Sehr oft helfen bei leichten bis mittelschweren Stadien der Krankheit die sogenannten Phytopharmaka , also Arzneimittel aus der Natur, wie beispielsweise das bekannte Johanniskraut. Auch eine unterstützende Sport- oder Lichttherapie kann Erfolg bringen. Zahlreiche Selbsthilfegruppen ermöglichen Betroffenen auch anonyme Gespräche und zeigen vielfältige Hilfsmöglichkeiten auf.