Ursachen von Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2
Bei Menschen mit Diabetes mellitus produziert die Bauchspeicheldrüse nur noch wenig oder gar kein Insulin mehr. Unser Körper braucht dieses lebensnotwendige Hormon jedoch, um Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren. Wenn das nicht mehr funktioniert, steigt der Blutzuckerspiegel. Unbehandelter Diabetes mellitus kann langfristig große und kleine Gefäße an Herz, Augen, Nerven und Nieren schädigen. Es steigt das Risiko, an Durchblutungsstörungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkranken. Der Typ-1-Diabetes wurde früher als jugendlicher Diabetes mellitus bezeichnet, weil er in der Regel bereits im Kindes- und Jugendalter auftritt. Diese Form des Diabetes mellitus ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Insulinproduktion vermindert ist oder ganz zum Erliegen kommt. Das ist nur bei ungefähr 5 Prozent der Erkrankten der Fall. Der überwiegende Teil der Zuckerkranken gehört zu den Typ-2-Diabetikern. Bei dieser Form spricht der Körper nicht mehr ausreichend auf das Hormon Insulin an, weil entweder die Wirkung oder die Produktion des Insulins gestört ist. Möglich ist auch, dass die Menge an Insulin für das Körpergewicht nicht mehr ausreicht. Die frühere Bezeichnung “Altersdiabetes” ist heute nicht mehr zutreffend, da auch zunehmend junge Menschen erkranken. „Risikofaktoren sind, neben der genetischen Veranlagung und dem Alter, vor allem Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen sowie Bewegungsmangel“, so Dr. Annette Neubert.
Klassische Symptome
Häufig wird die Diagnose Diabetes mellitus zufällig bei einer Routineuntersuchung gestellt. Laut Statistiken vergehen mehrere Jahre, bis ein Typ-2-Diabetiker weiß, dass der Grund für seine Beschwerden im Diabetes mellitus liegt. Zu den häufigsten Symptomen, die auf die Krankheit hinweisen, gehören:
• Trockener Mund und extremer Durst
Starker Harndrang
Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwäche
Verschwommenes Sehen
Pilzinfektionen und häufig wiederkehrende Blasenentzündungen
Hautjucken
Ein Bluttest klärt auf
Um eine Diabetes-Erkrankung festzustellen, wird nüchtern der Blutzuckerwert gemessen. Einen solchen Blutzuckertest bietet nicht nur der Hausarzt an, sondern auch viele Apotheken. Mithilfe eines Blutzuckermessgeräts wird das Ergebnis in Sekunden ermittelt. Wenn in der Familie Fälle von Diabetes mellitus bekannt sind, typische Symptome auftreten oder Übergewicht vorliegt, empfiehlt es sich, den Blutzucker einmal jährlich zu testen. Der Wert sollte nüchtern bei 80 bis 100 Milligramm pro Deziliter liegen. „Falls Diabetes mellitus in der Familie vorkommt, ist es sinnvoll, den Hausarzt darüber zu informieren und regelmäßig die eigenen Blutzuckerwerte mit ihm zu besprechen, um gegebenenfalls eine rechtzeitige Therapie zu starten“, rät die Ernährungswissenschaftlerin.
Achtsam leben mit Diabetes mellitus
Blutzuckerkontrollen, eine angepasste Ernährung, regelmäßige Bewegung und falls nötig eine individuelle Insulintherapie sind die Grundsätze der Behandlung. Für beide Diabetes mellitus-Typen sind eine fettbewusste, ballaststoffreiche und bedarfsgerechte Ernährung sowie regelmäßige Bewegung der Schlüssel zum Erfolg. Prinzipiell gelten für Menschen mit Diabetes mellitus die gleichen Ernährungsregeln, die auch stoffwechselgesunden Menschen empfohlen werden:
Täglich frisches Gemüse und Obst essen (5 Mal am Tag)
Kohlenhydrathaltige Lebensmittel über den Tag verteilen
Täglich ballaststoffreiche Lebensmittel wie zum Beispiel Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte essen
Bevorzugt fettarme Lebensmittel auswählen
Wertvolle Pflanzenöle wie Raps- oder Olivenöl verwenden
Übergewicht abbauen, beziehungsweise vermeiden
Mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag trinken: ideal sind Mineralwässer und ungezuckerte Tees
Möglichst wenig zuckerhaltige Lebensmittel verzehren
Informationen zu Diabetes mellitus bieten u.a. das Nestlé Ernährungsstudio sowie die Seite Gesünder unter 7 Plus an.