Geht ein Typ-2-Diabetes (T2D) mit einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) einher, so bedeutet das für die Patienten nicht nur ein hohes kardiorenales Risiko, sondern auch eine erhöhte kardiovaskuläre Mortalität. Denn trotz der bestehenden Standardtherapien schreitet die CKD oft ungebremst weiter fort. Grund genug, um bei diesen Patienten mindestens einmal jährlich den Urin-Albumin-Kreatinin-Quotienten (urine albumin-creatinine-ratio, UACR) und die eGFR (estimated glomerular filtration rate) zu ermittelt. Finerenon, der erste nichtsteroidale, selektive Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonist bietet dazu einen neuen, auf die Nieren abzielenden Therapieansatz. Die FIDELIO-DKD-Studie zeigte für Finerenon einen renalen und kardiovaskulären (CV) Nutzen bei T2D-Patienten mit CKD. Die klinische Phase-III-Studie hat die Wirksamkeit und Sicherheit von Finerenonb (Produktname Kerendia®) bei Patienten mit CKD und T2D untersucht: Finerenon zeigte eine signifikante relative Risikoreduktion von 18 % gegenüber Placebo und führte ebenfalls zu einer signifikanten Reduzierung des wichtigsten sekundären Endpunkts, einer Kombination aus der Zeit bis zum kardiovaskulären Tod, dem Auftreten nicht tödlicher Myokardinfarkt, nicht tödlicher Schlaganfall oder Krankenhausaufenthalt wegen Herzinsuffizienz gegenüber Placebo um 14 %.
Auch die therapiebedingten unerwünschten und schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse waren zwischen der Verum- und der Placebo-Gruppe vergleichbar und bestätigen das günstige Sicherheitsprofil von Finerenon. Hyperkaliämie-bedingte unerwünschte Ereignisse traten mit Finerenon insgesamt häufiger auf als bei der Placebo-Gruppe, die klinischen Auswirkungen waren gering.
Auch die ADA-Leitlinien empfehlen einen umfassenden, multifaktoriellen Ansatz zur Risikominimierung von Diabetes-bedingten Komplikationen. Denn eine Therapie, die mehrere gleichzeitige evidenzbasierte Behandlungsansätze umfasst, bewirkt eine Risikoreduktion von mikrovaskulären, renalen, neurologischen und kardiovaskulären Komplikationen. Behandlungsziele sollten anhand von patientenspezifischen Faktoren angepasst werden. Patienten können bestimmten Clustern zugeordnet werden, um zu entscheiden, welcher Therapieansatz effektiv ist. Die Therapiesäulen bei CKD und T2D bestehen zum einen aus dem Risikofaktormanagement, das Plasmaglukose, Blutdruck, Gewichtskontrolle, Rauchentwöhnung, Lipidkontrolle, Bewegung und Proteinrestriktion umfasst. Zum anderen können neue medikamentöse Therapieansätze die Niere gezielt ansprechen. Man sollte daher das volle therapeutische Spektrum auszuschöpfen und einen umfassenden Therapieansatz Patienten-individuell zu wählen.
Quelle: PM Bayer AG, 27.6.2022
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