Salmonellen gelangen durch den Verzehr von infizierten tierischen Lebensmitteln wie Eiern, Ei-Produkten wie Mayonnaise, Milch, Geflügel, Meeresfrüchten und rohem Fleisch in den Magen-Darm-Trakt und lösen die typischen Krankheitszeichen wie wässriger, anhaltender Durchfall, Erbrechen, Fieber und/oder Bauchschmerzen aus.
Um Salmonellen in Lebensmitteln nachzuweisen bedarf es bislang noch mehrerer Tage. Zeit, in welcher die gefürchtete Magen-Darm-Erkrankung zu erheblichen Komplikationen vor allem für abwehrgeschwächte Menschen führen kann. Besonders häufig betroffen sind Säuglinge, Kleinkinder, Senioren und Personen mit angegriffenem Immunsystem.
Da die Kosten in der Lebensmittelindustrie für notwendige Rückrufaktionen sehr hoch sind, bemüht man sich seit längerem darum, ein schnelleres Testverfahren als bisher üblich zu entwickeln. Nun ist es einem Forscherteam am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Potsdam gelungen, einen Schnelltest zu entwicklen, mit dem sich bereits nach weniger als acht Stunden ermitteln lässt, ob Lebensmittel mit Salmonellen kontaminiert sind.
Viel Zeit wird bislang für die Anreicherung der Bakterien benötigt: Dabei werden Mikroben, die nur in geringen Mengen vorhanden sind, in einem flüssigen Nährmedium über Nacht angezüchtet und vermehrt, sodass für eine anschließende Detektion eine ausreichend hohe Keimzahl zur Verfügung steht. Dieser Prozess dauert bisher etwa 18 Stunden, drei weitere Tage sind für die selektive Anreicherung und Inkubation der Salmonellen in zusätzlichen Flüssigmedien, das strichförmige Ausstreichen einer Bakterienkultur auf Agarplatten sowie für den serologischen Test erforderlich.
Mithilfe eines innovativen Verfahrens zur Kultivierung der Salmonellen konnte der Anreicherungsprozess von 18 Stunden auf vier bis sechs Stunden reduziert werden. Dazu extrahierte man die DNA der Salmonellen und vervielfältigte sie molekularbiologisch so weit, dass sie nach weiteren 30 Minuten nachgewiesen werden können.
Molekularbiologische Detektionsverfahren werden zwar bereits in Laboren eingesetzt, jedoch noch selten in vollautomatisierter Form, und bisher nicht in der Lebensmitteldiagnostik. “Laut Lebensmittelhygiene-Verordnung darf eine Probe von 25 Gramm Fleisch nicht eine einzige Salmonelle enthalten. Der neue Schnelltest muss daher in der Lage sein, innerhalb von insgesamt sechs bis acht Stunden, also innerhalb einer Arbeitsschicht, ein einziges Bakterium nachzuweisen”, erklärt Dr. Harald Peter, Wissenschaftler am Fraunhofer IZI-BB.
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