Eisen ist für die Bildung der roten Blutkörperchen, also des Hämoglobins essentiell. Darüber hinaus bindet es den Sauerstoff, der über den Blutkreislauf zu den verschiedenen Organen und Geweben transportiert wird. Auch ein geringfügiger Eisenmangel, der noch nicht zur Anämie führt, hat Folgen auf Gesundheit und Wohlbefinden. So kann es zu Beschwerden wie Leistungsschwäche, Haarausfall, Hautveränderungen oder Restless Legs Syndrom kommen. Bei Patienten mit chronischen Erkrankungen, wie z.B. Herzinsuffizienz, kann ein Eisenmalgel zur Verschlechterung der Beschwerden führen und ist somit durchaus ernst zu nehmen.
Patienten mit chronischen entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, weisen ein erhöhtes Risiko für einen Eisenmangel auf, der sich bis zur Eisenmangelanämie entwickeln kann. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Zum einen wird Eisen über die Darmschleimhaut im Dünndarm aufgenommen. Sind diese beschädigt, ist die Eisenabsorption erschwert. Vermutlich spielt auch die Erhöhte Produktion von Hepcidin in der Leber eine Rolle. Hepcidin spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Eisen-Stoffwechsels im Körper.
Will man einen Eisenmangel über orale Zufuhr aufheben, so ist die Wahl des richtigen Präparats ganz entscheidend. Leidet man an einer Darmentzündung, so können Eisenpräparate die bereits bestehenden Beschwerden sogar verstärken. Aus diesem Grund empfehlen immer mehr Ärzte die intravenöse Eisentherapie. Klinische Studien haben nämlich gezeigt, dass bei der Aufnahme von Eisen direkt ins Blut, schwere Nebenwirkungen wie Leberschäden gänzlich vermieden werden können.
Prof. Dr. med. Tibor Kemp: „Definition und Diagnostik des Eisenmangels“
Prof. Dr. med. Ingolf Schiefke: „Fokus Gastroenterologie: Eisenmangel bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa- ein Update“
Prof. Dr. rer.nat. Hans-Peter Lipp: „Fokus Differenzierung Eisentherapien: intravenös, oral, egal?“