Spätestens ab Mitte 40 lässt die Sehkraft langsam nach und somit wird langfristig gesehen, fast jeder Brille tragen. Denn . Aber das ist normal und nicht krankhaft. Und außerdem verschafft die richtige Brille schnell wieder klare Sicht. Bleibt dennoch die Frage: was bedeuten eigentlich Begriffe wie Kurz- und Weitsichtigkeit, Astigmatismus und Alterssichtigkeit? Hier die Antworten:
Alterssichtigkeit (Presbyopie) macht sich fast bei jedem Menschen mittleren Alters bemerkbar. Die Augen können sich aufgrund der nachlassenden Linsenelastizität nicht mehr ausreichend auf Objekte in der Nähe scharf stellen - die Arme werden zu kurz für die tägliche Zeitungslektüre. Eine Lesebrille muss her. Da das nachlassende Sehvermögen auch andere Ursachen haben kann, ist der regelmäßige, fachmännische Seh-Check anzuraten. Abzuraten ist von Fertiglesebrillen. Diese sind nicht individuell auf den Träger angepasst - eine unterschiedliche Sehkorrektur für das linke und das rechte Auge leisten sie nicht. Und falsch zentrierte Brillengläser können Beschwerden wie Unwohlsein oder Kopfschmerzen hervorrufen.
Von Kurzsichtigkeit (Myopie) sind ca. 25 Prozent der Deutschen betroffen. Sie können nahe Gegenstände tadellos scharf sehen, entfernte aber nur ungenau. Das liegt an der nicht ganz exakten „Bauweise” des kurzsichtigen Auges. Dieses ist entweder ein wenig zu lang und die Linse bündelt die auftreffenden Lichtstrahlen schon, bevor sie die Netzhaut erreicht haben. Oder aber die Augenlinse hat eine zu starke Brechkraft. Das Resultat: Das auf der Netzhaut auftreffende Bild ist leicht unscharf. Zerstreuungslinsen bzw. Minusgläser in der Brille sorgen wieder für Durchblick.
Genau umgekehrt ist es bei der Weitsichtigkeit (Hyperopie), die rund 35 Prozent der Deutschen betrifft. Hier sieht das Auge auf die Entfernung gut, hat aber Probleme in der Nähe, z.B. beim Lesen. Die Gründe: Entweder ist die Brechkraft der Linse zu schwach oder das Auge ist ein wenig zu kurz geraten. Im Ergebnis bündelt die Linse das Licht etwas hinter der Netzhaut - die auftreffenden Bildinformationen sind unscharf. Sammellinsen bzw. Plusgläser in der Brille schärfen den Blick.
Astigmatismus (Hornhautverkrümmung), auch Stabsichtigkeit genannt, kann zusammen mit Kurz- oder Weitsichtigkeit und auch als eigenständige Fehlsichtigkeit auftreten. Stabsichtige können aufgrund einer ungleichmäßigen Hornhautwölbung einen kreisrunden Punkt nicht als solchen erkennen, sondern sehen ihn leicht verschoben als Stab. Zwar korrigiert das Gehirn diesen Seheindruck automatisch, sodass dies im Alltag nicht bewusst auffällt. Aber das Sehen wird allgemein ungenauer.
Bei Kindern sollten stärkere Hornhautverkrümmungen - wie auch jede andere Fehlsichtigkeit - so früh wie möglich durch eine Brille ausgeglichen werden. Sonst kann sich eine lebenslange Sehschwäche ausbilden, weil die Augen nie richtiges, scharfes Sehen gelernt haben. Diese Gefahr besteht besonders dann, wenn nur ein Auge fehlsichtig ist. Daher ist eine Untersuchung beim Augenarzt bis zum dritten Lebensjahr anzuraten.
Weitere Informationen rund ums gute Sehen sowie einen Sehtest gibt es unter Kuratorium Gutes Sehen e.V.
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