Wie die aktuelle Grippekarte des Robert-Koch-Instituts zeigt, hat sich die Influenza dieses Jahr (2018) noch nicht großflächig über ganz Deutschland ausgebreitet. Doch das kann sich schnell ändern, denn Influenza-Viren verbreiten sich schnell. Schon ein Anhusten, Ansprechen oder aber ein Anniesen kann die infektiösen Tröpfchen mit bis zu 80 Stundenkilometern auf andere Personen schleudern und so die Krankheit übertragen. Das kann überall geschehen: In der Straßenbahn, im Büro oder beim Schlangestehen vor der Supermarktkasse. Dann geht es los: Man fühlt sich plötzlich unwohl. Krankheitsanzeichen wie starke Kopf- und Gliederschmerzen, hohes Fieber oder gar Schüttelfrost können in der Folge auftreten.
Schon bei den ersten Symptomen sollte der Arzt aufgesucht werden, denn rasches Handeln ist entscheidend.
Ob hingegen Neuraminidase-Hemmer wie die Grippepille Tamiflu die Vermehrung der Grippe-Viren im Körper stoppen und so die Beschwerden lindern können, ist nicht wirklich geklärt. Fest steht hingegen, dass die Krankheitsdauer damit um zwei bis drei Tage verkürzt und Folgeerkrankungen verhindert werden können. Das berichtet zumindest das Fachjournal Medizin-Transparent. Und man geht davon auch aus, dass “…das Risiko einer Bronchitis, Lungen- oder Mittelohrentzündung bei ansonsten gesunden Erwachsenen durch das Medikament ebenfalls nicht gesenkt zu werden scheint”. Ebenso dürfte der Wirkstoff auf das (geringe) Risiko, an der Grippe zu sterben, keine Auswirkungen haben.
Was der unter dem Handelsnamen Tamiflu (rezeptpflichtig!) verordnete Wirkstoff Oseltamivir tatsächlich bringt beschreibt der Artikel Tamiflu wirkt nur bei Influenza der Pharmazeutische-Zeitung (06/2015).
Bleibt also die Frage: Braucht man es wirklich? Denn es kann, aber es muss auch nicht helfen. Und natürlich ist der Neuraminidasehemmer leider nicht ohne Nebenwirkungen, wie das Cochrane Netwerk bestätigt. Studienteilnehmer klagten häufiger über Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, in seltenen Fällen kam es zu Nierenproblem. Aber auch Halluzinationen, Depressionen oder Verwirrung können als seltene Nebenwirkungen des Anti-Grippe-Medikaments auftreten.
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