Schon die so oft zitierten alten Ägypter kannten die positiven Auswirkungen von Schlammpackungen auf den Körper. Dieses Wissen übernahmen die Griechen und Römer, entwickelten es weiter und wendeten es erfolgreich an. So verwundert es nicht, daß man bereits vor über 2000 Jahren Rheuma und Gicht mit den Heilkräften aus der Erde erfolgreich linderte. Noch heute kann man in Museen die besonders heilkräftige »Siegelerde«, die auf der Insel Lemnos gewonnen, in Tablettenform gepreßt und mit einem Siegel versehen wurde, bewundern. Heilerde, Lehm, Ton und andere Erden wirken aufsaugend, entzündungshemmend und bei Fieber oder Entzündungen wärmeentziehend. Verantwortlich dafür sind anorganische Mineralstoffe und Spurenelemente, vor allem die Kieselsäure.
Die wissenschaftlich fundierte Heilerdebehandlung begründetet im 19. Jh. der »Lehmpastor« Emanuel Leopold Felke.
Heute gibt es längst Anwendungsstudien, die u. a. zeigen, wie Heilerde eine Schutzschicht auf die Schleimhaut der strapazierten Speiseröhre legt. Auch zeigen die Ergebnisse, dass die Zusammensetzung der Darmflora unter der Behandlung mit z.B. Luvos-Heilerde1 stabil bleibt. Die neue Behandlungsleitlinie2 für Reflex-Beschwerden setzt auf allgemeine Maßnahmen und schonende Arzneimittel wie Heilerde statt Protonenpumpenhemmer (PPI). Zur Ausschleichung von PPI kann Heilerde auch unterstützend eingesetzt werden.
Heilerden gibt es in verschiedenen fertigen Zubereitungen zur innerlichen und äußerlichen Anwendung. Zur innerlichen Anwendung benutzt man eine gereinigte Heilerde, Bolus genannt.
Die Einnahme von Heilerde wird empfohlen bei:
Gut zu wissen:
Adolf Justs Luvos-Heilerde ultrafein. Pulver zum Einnehmen. Wirkstoff: Heilerde. Traditionell angewendet als mild wirkendes Arzneimittel bei Sodbrennen, säurebedingten Magenbeschwerden und Durchfall. ↩
S2k-Leitlinie Refluxkrankheit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) 2022, im Druck ↩
Heilerde
Magen Darm Problem
Reizdarmsyndrom
Sodbrennen