Angeblich hat Heraklit, der Grieche diesen Ausspruch getan. Genutzt wird er viel und gerne auch noch heute, vor allem im Zusammenhang mit Wasser. Hat dieses doch seit Urzeiten die Menschen begeistert. Das recht einfache Element wurde in vorchristlicher Zeit zu einer philosophischen Kategorie erhoben: „…..Wasser fließt, trägt, leitet, säubert, schwingt, arbeitet…“ .
Wasser ist flüssig, Wasser ist fest, Wasser ist dampfförmig. Wasser kann von einem Aggregatzustand in den nächsten wechseln, ohne seine chemische Struktur zu verändern. Wasser ist allgegenwärtig und doch ein Wunder. Unser Körper besteht zu gut 70% aus Wasser und unsere Erdoberfläche ist zu zwei Drittel von Wasser bedeckt. Daher wird unsere Erde auch oft als blauer Planet bezeichnet.
Wir benutzen Wasser zum trinken, kochen, waschen, putzen. Tiere und Pflanzen brauchen Wasser zum leben und überleben. Wasser wird dauernd verwendet und leider auch regelmässig verschwendet.
Chemisch gesehen besteht es aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom, (H2O). Wasser, ist ist lichtdurchlässig, geruchlos, farblos, geschmacklos, kann Wärme speichern und kann als Lösungsmittel für gasförmige, flüssige und feste Stoffe verwendet werden. Nicht zu vergessen sind die Mineralwässer, die Minerale des Bodens, aus welchem sie stammen enthalten. Und schließlich die Heilwässer, welche für medizinische Zwecke benutzt werden, weil sie Jod oder Schwefel enthalten und an der Quelle oft über eine erhöhte Austrittstemperatur verfügen.
Aber alle diese Eigenschaften, die für sich schon einmalig sind, scheinen für viele immer noch nicht ausreichend zu sein. Für mehr oder minder plausibel dokumentierten angeblichen Nonsens. Es wird verwirbelt, womit der Sauerstoffgehalt angeblich erhöht wird. Wie hoch darüber wird geschwiegen. Wasser soll rechts- oder linksdrehend sein – welche Bedeutung hat das, wenn wir einfach nur Durst haben? Und es soll sich regenerieren können. Damit das auch sicher geschieht, muss diese Eigenschaft mit teuren Wasserbelebungsgeräten gefördert werden. Mit ihnen kann auch hexagonales Wasser produziert werden, welches für eine Vielzahl von Malaisen (Wehwehchen) nützlich ist und uns Menschen eine optimale Lebensqualität bietet. Hexagonales Wasser kann sogar unsere biologische Uhr von 80 auf 30 drehen. Warum nur trinken wir nicht alle hexagonales Wasser?
Ein weiteres Wunder-Wasser ist das auch als levitiertes, vitalisiertes, informiertes, strukturiertes oder schlicht nur als Grandnerwasser bezeichnete H20, des findigen Österreichers Johann Grandner - vielfach in hochpreisigen Wellness-Hotels anzutreffen.
Die heilende Wirkung von mit Edelsteinen bestücktem Wasser kann man sogar auf einer RTL-Dokumentation bestaunen. Die “wertvollen Mineralien” reichen das Wasser wohldosiert an und laden dank ihrer energetischen Schwingungen dem Informationsgehalt des Wassers erneut auf.
Neben dem uns bekannten Wasserstoff (chemisch H) entdeckte Harold Clayton Urey, ein Chemiker aus Kalifornien, 1931 das Deuterium (chemisch D), den schweren Wasserstoff, wofür er 1934 den Nobelpreis erhielt.
Im Gegensatz zum normalen Wasserstoff, dessen Atomkern nur aus einem Proton besteht, enthält der Deuteriumkern zusätzlich ein Neutron und ist daher schwerer. Entsprechend ist Deuteriumwasser D2O schwerer, als das normale H2O. Deuterium kommt in kleinsten Mengen auch im normalen Wasser vor und verändert weder Geschmack noch Aussehen.
Schweres Wasser wird durch Elektrolyse aus natürlichem Wasser gewonnen. Verwendet wird es vorwiegend in Kernreaktoren und in der Rüstungsindustrie. Während des zweiten Weltkrieges gab es z. B. heftige Kämpfe um schweres Wasser aus Norwegen.
Nun weiß man nicht erst seit gestern, ein Stoff, der industriell verwendet wird, kann dem Menschen eigentlich eher schaden als nützen. Forscher aus Ungarn hatten in molekularbiochemischen Untersuchungen festgestellt, dass Deuterium normale Wasserstoffatome verdrängt und ersetzt, wodurch der Stoffwechsel in allen Zellen, besonders den Mitochondrien, beeinträchtig wird. Aber natürlich fand man auch ein Gegenmittel im regelmäßigen Trinken von deuteriumarmem Wasser. Denn nur damit kann die Menge Deuterium im Körper verdünnt und reduziert werden. Und das sollen sich vor allem Menschen ab 30 zu Herzen nehmen, natürlich zusammen mit einem gesundheitbewussten Lebensstil, und vor allem durch Verzehr von Produkten, die wenig Deuterium enthalten. Denn, oh Wunder, mit deuteriumarmem Wasser können Übergewicht, Schlafstörungen, schlechtes Immunsystem und viele weitere Stoffwechselstörungen in den Griff bekommen werden.
Sicher werden wir gesünder und jünger. Probieren wir es halt mal aus……Und konsumieren statt einem einfachen Mineralwasser ein deuteriumreduziertes. Diese wird ganz einfach industriell hergestellt.
Fraglos kann deuteriumarmes Wasser uns auch vor Krebs schützen, oder, wenn wir schon von dieser heimtückischen Krankheit befallen wurden, dann kann dieses tolle Wasser den „Verlauf“ abkürzen. Wir hoffen doch, dass mit Verlauf der Heilungsprozess gemeint ist. Als Beleg der überaus positiven Wirkung wird eine Studie beschrieben an der 44 Patienten mit Prostatakrebs teilgenommen hatten. Ganze(!) 4 (vier, kein Tippfehler!) Wochen lang erhielten die Patienten entweder H2O oder D2O. Und damit wurden dann der Vorteil und die Überlegenheit von D2O gegenüber dem normalen Wasser hervorgehoben.
Ich möchte nicht auf die Mängel dieser Studie eingehen. Die erkennt jeder, der weiß, dass nach nur vier Wochen Behandlung bei einer schweren Erkrankung wie Krebs sicher kein Ergebnis erzielt werden kann, geschweige denn ein positives1.
Wenn man den Werbeaussagen der Hersteller von deuteriumarmem Wasser folgt, ist es ja fast schon fahrlässig, wenn mann/frau gegen den Durst ein Glas einfaches Wasser trinken würde, direkt aus der Quelle, oder, dem Wasserhahn oder einer Flasche aus dem Supermarkt. Es muss schon ein Wasser sein, welches ordentlich behandelt und veredelt wurde, befreit vom schweren Wasserstoff, versetzt mit geheimen oder auch weniger geheimen Zutaten. Um förderlich für die Gesundheit zu sein. Und um auch dem Krebs ein Schnippchen zu schlagen. Wenn ich mir all die Anbieter von deuteriumarmem Wasser ansehe, so bekomme ich ein schlechtes Gewissen, weil ich immer noch einfaches Wasser zum trinken und kochen, zum waschen und reinigen benutze.
Trotz der vielen Wunderwasser, die jedes für sich sehr viel Geld kosten, sollten wir uns den Satz der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie mal ansehen: “Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss…”2. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Wer sich noch eingehender über die Wunder-Wasser informieren möchte, sollte das Buch Trübes Wasser von Helge Bergmann lesen.
Lesen Sie dazu auch Medizin-transparent ↩
Auszug aus dem Vorwort zur Europäischen Wasserrahmenrichtlinie 2000/60/EG-WRRL ↩
Edelsteinwasser
Trinkwasser