Sauberes und bedenkenlos genießbares Trinkwasser ist hierzulande für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit. Während es in vielen anderen Ländern noch immer zu teils schweren Erkrankungen aufgrund von verschmutztem Wasser kommt, das nicht einmal annähernd Trinkwasserqualität aufweist, nutzen wir das kühle Nass regelmäßig zum Kochen, zum Zubereiten von Getränken oder auch zum Zähneputzen, Duschen und Waschen. Dabei fällt aber jedes Mal Abwasser an, das entsorgt und wieder aufbereitet werden muss. Die wenigsten Menschen kommen mit Abwasser in Berührung – dabei ist es im täglichen Leben ebenso wichtig wie das Trinkwasser.
Die Bezeichnung „Abwasser“ wird für jede Art von Wasser verwendet, das durch menschlichen Gebrauch verunreinigt wurde. Die offizielle Definition nach DIN 4045 legt Abwasser als „durch Gebrauch verändertes und abfließendes Wasser beziehungsweise in die Kanalisation abfließendes Wasser“ fest. Unterschieden wird jeweils zwischen häuslichem und gewerblichem/industriellem Abwasser. Ersteres besteht unter anderem aus dem Wasser, das in Privathaushalten aus Toiletten, Waschmaschinen, Spülmaschinen oder dem Waschbecken und der Dusche in die Kanalisation abtransportiert wird. Gewerbliches Abwasser dagegen stammt aus Betrieben in der Produktion oder der Industrie, wo es beispielsweise durch das Betreiben von Maschinen entsteht. Unterschieden werden in diesem Zusammenhang unterschiedliche Arten von Abwasser:
Ganz gleich, woher das Abwasser aber stammt oder wie stark es verschmutzt ist: In der Bundesrepublik Deutschland landet es immer in der Kanalisation, durch die es in Kläranlagen transportiert wird. Dort findet eine Aufbereitung des verschmutzten Wassers statt, bevor es wieder in das Grundwasser geleitet werden kann. Da Abwasser Wärmeenergie enthält, kann es auch mithilfe von Wärmerückgewinnungssystemen zu Heizzwecken verwendet werden.
Im Alltag haben die wenigsten Menschen etwas mit dem Abwasser, das sie verursachen, zu tun, da es direkt nach der Verwendung mithilfe von Rohrsystemen aus dem eigenen Haushalt abtransportiert wird und so schnell in die Kanalisation gelangt. Sind diese Rohre unter dem Waschbecken in Küche und Badezimmer aber einmal verstopft, gilt es, einen Profi mit der Reinigung zu beauftragen. Auch wenn Abwasser meist zu 99 Prozent aus Wasser und nur zu einem Prozent aus Verschmutzungen besteht: Es enthält naturgemäß zahlreiche Bakterien und Schmutzpartikel, die potenziell gesundheitsgefährdend sein können.
Die fachgerecht ausgebildeten Handwerker wissen, wie sie mit verstopften Rohren, Schmutz und Abwasser umzugehen haben und sorgen schnell und effizient für ein rasches Wiederherstellen der Rohrfunktionen in vollem Umfang. Vom Berühren von Abwasser und Schlacke ohne Schutzmaßnahmen ist dringend abzuraten: Krankheitserreger wie Legionellen, Campylobacter, Clostridien und Escherichia coli sowie Salmonellen können unter Umständen Erkrankungen mit sich bringen. Besonders in Ländern, in denen Menschen oftmals mit verschmutztem Wasser in Berührung kommen oder dies sogar zu sich nehmen, kommt es häufig zu Durchfall und Erbrechen.
Wenn in einer bereits bestehenden Immobilie oder einem Neubau Abwasserleitungen verlegt werden sollen, gilt es hierbei, einige wichtige Punkte in Betracht zu ziehen. Um ein Verstopfen zu vermeiden, sollten Abwasserrohre einen Durchmesser von 10 bis 15 Zentimetern haben (dies ist gemäß DIN 1986-100 festgelegt). Darüber hinaus ist ein Gefälle von 0,5 bis 2 Prozent erforderlich: Dies stellt sicher, dass das Abwasser zuverlässig abtransportiert wird und in die Kanalisation gelangen kann. Hausbewohner können im Alltag auch selbst dazu beitragen, dass es nicht zu Verstopfungen der Leitungen kommt und sich kein Abwasser in Haus oder Wohnung staut. Feste Stoffe wie Hygieneartikel, Taschentücher, Essensreste oder Windeln gehören keinesfalls in die Toilette – und das nicht nur, weil sie zu einem Wasserrückstau führen können: Gelangen sie in die Kanalisation, locken sie Schädlinge an. Regelmäßige Reinigungen der Abwasserrohre in Küche und Badezimmer können ebenfalls dabei helfen, das Rohrsystem frei und sauber zu halten. In diesem Zusammenhang stehen Rohrreiniger in verschiedenen Ausführungen bereit. Es muss aber nicht immer die chemische Keule sein, um leichte Verstopfungen in den Rohren zu entfernen oder diesen einfach vorzubeugen. Umweltfreundliche Hausmittel ohne schädliche Nebenwirkungen reichen hier oftmals bereits aus. Ein Gemisch aus fünf Esslöffeln Natronpulver und einer halben Tasse Essig etwa erweist sich als sehr effektiv und kann auch in Haushalten mit Tieren oder Kindern bedenkenlos angewendet werden.
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