Kann man den Bauernhof-Effekt in die Stadt transferieren oder geht das gar nicht? Doch, es geht, zumindest wenn man sich mit der sogenannten Hygiene-Hypothese beschäftigt. Die besagt nämlich, dass, wer auf dem Land groß wird, seltener Allergien entwickelt.
Betrachten wir die Fakten einmal genauer: Keine Frage, n den letzten Jahrzehnten hat sich nicht nur unser Klima verändert, sondern es wurde auch eine starke Zunahme von Allergien in den Industrieländern, insbesondere unter Städtern, beobachtet. Auch die Tatsache, dass Einzelkinder tendenziell häufiger an Allergien erkranken, als Kinder mit vielen Geschwistern, hat sich bestätigt. Daraus läßt sich schließen, welche Bedeutung die hygienischen Bedingungen bei der Entstehung von allergischen Erkrankungen haben. Und es zeigt ohne wenn und aber: Wird das Immunsystem so früh wie möglich durch Bakterien, Schmutz oder andere Umweltsubstanzen gefordert, kann es sich viel besser entwickeln als in einem übertrieben hygienischen Umfeld.
Es gibt aber noch eine „Steigerung“ des Stadt-Land-Unterschieds. Und sie zeigt sich bei Kindern, die auf einem Bauernhof mit traditioneller Viehhaltung groß werden. Ganz deutlich kann man erkennen, dass diese seltener an Asthma, Heuschnupfen oder anderen Allergien erkranken als jene Kinder, die nicht in unmittelbarer Nähe eines Bauernhofes aufwachsen. Bauernhof-Effekt nennt man dieses Phänomen und der derzeitige Kenntnisstand beruht vor allem auf zwei Faktoren:
Doch, und das muss man auch beachten, der Effekt tritt überwiegend bei traditioneller Rinderhaltung auf, für industrialisierte Hochleistungsbetriebe mit sterilen Begebenheiten gilt das nicht. Woran das liegt hat ein Forscherteam auflösen: Es identifizierte das Protein Beta-Lactoglobulin (BLG), welches im Stallstaub, in der Umgebungsluft von traditionellen Kuhställen in einem Umkreis von bis zu 300 Metern und in Rohmilch vorkommt. BLG sammelt sich im Stallstaub und gelangt als Aerosol in die Luft. Das Besondere an diesem Hauptmolkeprotein ist jedoch seine Proteinstruktur.
Bei Beta-Lactoglobulin handelt es sich um ein Molkenprotein, welches zur Proteinfamilie der Lipocaline zählt und so wichtige Mikronährstoffe wie etwa Zink, Vitamin A und Eisen (= holo-BLG), zu den Immunzellen transportieren und dort einschleusen kann. Die Kombination von BLG mit den Mikronährstoffen ist deshalb so bedeutsam, da Allergiker einen Nährstoffmangel haben. Dieser ist allem voran gekennzeichnet durch einen funktionellen Eisenmangel. Hier kann das beladene Beta-Lactoglobulin helfen. Denn es bringt die Nährstoffe direkt an die Immunzellen heran, dockt dort an und die Mikronährstoffe, wie z. B. das Eisen, gelangen so in die Zelle hinein. Der spezifische Nährstoffbedarf kann so gedeckt werden. Im nichtbeladenen Zustand hingegen kann das Protein eher allergiefördernd oder -auslösend sein.
Die Antwort ist ein klares NEIN! Denn in unbehandelter Rohmilch können Bakterien und Keime enthalten sein. Und wie ist es dann mit pasteurisierter Milch, mag man sich jetzt fragen? Auch hier ist die Antwort NEIN, denn in dieser kommen zwar keine Keime und Bakterien mehr vor, aber das beladene und intakte Protein Beta-Lactoglobulin leider auch nicht mehr. Und das regelmäßige einamten von Stallluft ist meist auch keine Option, denn nicht jeder kann oder möchte auf einem traditionellen Bauernhof leben.
Möglicherweise liegt die einfachste Lösung beim Einnehme einer Pille, die als Lutschtablette sogar frei verkäuflich in der Apotheke erhältlich ist. Denn sie macht den Bauernhof-Effekt jetzt für alle verfügbar: Die sogenannte Kuhstallpille enthält Beta-Lactoglobulin aus der Molke von Bio-Kuhmilch in Kombination mit den drei für Patienten mit allergischem Schnupfen, z. B. Heuschnupfen, wichtigen Nährstoffen Zink, Vitamin A und Eisen. Diese gezielte Mikroernährung kann den Nährstoffbedarf der Immunzellen bei allergischem Schnupfen, ausgelöst durch Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare, decken und so allergische Symptome beruhigen. Studien mit Birken- und Gräserpollenallergikern haben das gezeigt und eine aktuelle Studie an der Charité Berlin mit Hausstaubmilbenallergikern erzielte vergleichbare Ergebnisse und eine deutliche Verbesserung der allergischen Symptome. Auch eine aktuelle Online-Befragung zur Einnahme der Kuhmilch-Lutschtablette bei Birkenpollen-, Hausstaubmilben- und Tierhaarallergikern bestätigte diese positiven Ergebnisse und zeigte zudem eine sehr gute Verträglichkeit der Lutschtablette.
Quelle: PresseMeeting Bencard Allergie am 20.10.21 in München
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