Sport kennt kein Alter lautet das Motto, welches als wissenschaftlich begleitetes Training ab sofort nicht nur im KWA Wohnstift in Rottach-Egern auf dem Programm steht. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Martin Halle entwickelt das Zentrum für Prävention und Sportmedizin der TU München ein universal einsetzbares Bewegungsprogramm für Senioreneinrichtungen in ganz Deutschland. Künftig wird im neu eröffneten Think Lab nicht nur trainiert, sondern das Training auch individuell unterstützt und dazu gemessen, ob und wie sich spezifische Gesundheitsparameter im Laufe des Trainings bei den Senioren im hohen Alter verändern.
Die Mannschaft um Professor Halle hat sich Großes vor genommen. bestform, nennt sich das Pilotprojekt, welches in den nächsten sechs Monaten ein ganzheitliches Programm für körperliches Training in Senioreneinrichtungen entwicklen wird. Eröffnet wurde das Studienprojekt mit viel Prominenz am schönen Tegernsee, wo im KWA-Stift Rupertihof rund 50 Bewohner an der wissenschaftlichen Studie teilnehmen werden.
Getreu dem Motto Mobilität, Lebensqualität und seelische Gesundheit verbessern will man dem bei vielen alten Menschen bestehenden Bewegungsmangel ein regelmässiges körperliches Training in moderater Form entgegensetzen. Niemand muss dabei etwas leisten, zudem er sich nicht im Stande fühlt. Aber wer sich regelmässig bewegt, beugt Stürzen, Bettlägerigkeit und vor allem der sozialen Isolation vor. Denn, so Professor Halle, „es ist nie zu spät, um anzufangen. Selbst gebrechliche oder hochbetagte Menschen profitieren enorm von gezielter Aktivität“.
bestform. Sport kennt kein Alter wird ein ganzheitliches Programm für körperliches Training in Senioreneinrichtungen erarbeiten. Finanziell gefördert wird die wissenschaftliche Studie von der Beisheim Stiftung, Projektpartner sind das KWA Stift Rupertihof und das Diakoniewerk München. Über einen Zeitraum von sechs Monaten trainieren unter wissenschaftlicher Anleitung in den nächsten sechs Monaten rund 50 Studienteilnehmer zwei Mal wöchentlich ihre Kraft, Koordination und Ausdauer.
Damit die gesundheitlichen Effekte auch richtig beurteilt werden können, gibt es für die teilnehmenden Senioren in höherem Alter regelmäßig internistisch-sportmedizinisch Untersuchungen. Wichtig ist hierbei der TU auch, dass die Nutzerakzeptanz der verschiedenen Trainingsmodule durch die Studienteilnehmer in das Konzept mit einfließt. Nur so können über einen modularen Ansatz künftig Bausteine definiert werden, welche in Senioren-Einrichtungen entsprechend ihrer individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen umsetzbar sind. Langfristig sollen diese Bausteine auch in weiteren Lebensbereichen Anwendung finden und so vor allem ein gesamtgesellschaftliches Umdenken bezüglich Bewegung im Alter erzeugen.
Damit der Erfolg der Studie nicht schon an den fehlenden notwendigen Einrichtungen scheitert, wurde im KWA-Stift Rupertihof in Rottach-Egern ein Muster-Trainingsraum nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen als Think-Lab eingerichtet. Modernste Geräte wie Ergometer, auf denen im Sitzen beziehungsweise im Halb-Liegen trainiert werden kann, Ruderzug, Beinpresse und viele andere wurden auf einer großzügigen Trainingsfläche installiert. So ist nicht nur ein Trainingsraum, sondern auch eine attraktive Begegnungsstätte für die Teilnehmer entstanden. Optimale Voraussetzungen also, um Senioren und Hochbetagten ein möglichst eigenständiges Training zu ermöglichen und dadurch ihre Unabhängigkeit und Selbständigkeit zu stärken.
Berührungsängste ab- und Selbstvertrauen aufbauen, so lässt sich auch das Alter positiv erleben. Mit Hilfe von bestform soll es auch Hochbetagten ermöglicht werden, dank wichtiger Gemeinschaftserlebnisse körperlich aktiv und zudem geistig fit zu bleiben.
„Wir alle wissen, dass Bewegung gut tut, auch im hohen Alter. Dennoch haben viele ältere Frauen und Männer Berührungsängste vor Trainingsgeräten und wissen nicht, wie sie richtig und effektivtrainieren können“, weiß Lisa Brandl-Thür, Direktorin des KWA Stifts Rupertihof. „Die professionelle Betreuung durch das erfahrene Team um Herrn Professor Halle verschafft ihnen Sicherheit.”
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