Wir haben die Pandemie zwar überstanden, aber vorbei ist Corona deshalb noch lange nicht. Wie steht es eigentlich mit der sportlichen Ausübung nach einer Covid-19 Erkrankung? Der Kardiologe und Sportmediziner Dr. Dinic empfiehlt Sportpause, Sport-Check und behutsamen Start. “Denn Corona darf nach wie vor nicht unterschätzt werden. Und Omikron ist nicht pauschal harmlos, das stimmt einfach nicht. Jeder Fall muss individuell betrachtet werden, um langfristige Schäden durch zu frühe zu intensive Belastungen zu vermeiden”, so der Experte.
bei Covid-Infektion völlig ohne Symptome: Mindestens drei Tage sollten Sie komplett auf Sport verzichten. Danach, bis zum Ende der Quarantäne, können Sie leichte Workouts und Ausdauertraining zu Hause auf dem Ergometer durchführen, vermeiden Sie aber intensive oder lange Belastungen. Nach Ende der Quarantäne kann wieder Sport betrieben werden. Mit intensivem Training sollten Sie jedoch noch zwei Wochen warten.
bei Covid-Infektion mit Erkältungssymptomen: Bis zur völligen Genesung sollten Sie keinen Sport treiben. Dies kann bis zu vier Wochen dauern. Fühlen Sie sich wieder gesund und leistungsfähig, starten Sie behutsam mit lockerem Training über ein bis zwei Wochen. Steigern Sie sich nur langsam.
bei Covid-Infektion mit Lungenentzündung: Mindestens vier Wochen sollten Sie auf Sport verzichten.
bei Covid-Infektion mit Herzmuskelentzündung: Je nach Verlauf ist eine absolute Sportpause von drei bis sechs Monaten erforderlich, in Einzelfällen kann es länger dauern.
Dr. Dinic: „Ein Sport-Check nach Corona wird inzwischen nicht mehr pauschal allen Betroffenen empfohlen. Wer komplett symptomfrei war, kann nach einer Sportpause behutsam wieder einsteigen. Wer aber Symptome hatte, auch wenn diese nur mild waren, sollte sich vor dem Wiedereinstieg untersuchen lassen, um Risiken möglichst zu vermeiden…
Dr. Dinic: „Auch vor Corona hatten wir regelmäßig Patienten, die nach einem banalen, aber verschleppten Magen-Darm-Infekt eine Herzmuskelentzündung entwickelt haben. Man sollte nie sofort wieder an der Stelle ins Training einsteigen, an der man vor einer Infektion aufgehört hat. Meine Empfehlung lautet: Sind Sie vollständig symptomfrei, starten Sie langsam und hören Sie immer gut auf Ihren Körper.”
Dr. Dinic: „Schnelle Erschöpfung, ein hoher Puls, verstärktes Schwitzen, Schwindel, Luftnot und Kopfschmerzen sind … Warnzeichen, (die) sollte man ernst nehmen und einen Gang zurück schalten. Dann braucht der Körper einfach noch Zeit.”
Dr. Dinic: „… bis zu zehn Prozent aller Covid-19-Erkrankten mit Langzeitfolgen (haben mit Long-Covid) zu kämpfen. Auch junge, zuvor gesunde, ambitionierte Freizeit- oder Leistungssportler können davon betroffen sein… Betroffene Sportler sollten sich individuell und regelmäßig vom erfahrenen Sportmediziner beraten lassen und die Intensität ihres Trainings drosseln bis sie vollständig gesund sind.”
Quelle: Mobil Krankenkasse