Huch, Pubertät
Autor:in: SvL • Datum: 23.03.2021
Wenn süsse kleine Knaben zu sich und alle Welt nervenden, ja was denn, Pubertieren sich wandeln, dann…
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Von niedlich bis Monster - Pubertät hat viele Farben - ©Pixabay
… ist es höchste Zeit über die Pubertät zu sprechen. Über jene kräftezehrende (für alle Seiten) Zeit, in der Jungs zu Männern werden.
Gerade noch spielte er gedankenverloren stundenlang mit PlayMobil oder Lego, knuddelte sein Kuscheltier und hing an Mamas Rockzipfel und plötzlich, praktisch über Nacht schießt der Jüngling wie Spargel aus der Erde, die Stimme krächzt und piepst gleichzeitig, erster Flaum wird sichtbar und der beginnende Bizeps lässt auch erahnen, dass es endgültig vorbei ist, mit der niedlichen kleinen Jungen Zeit! Gleichzeitig drängen sich 1000 Fragen und Gefühlsschwankungen von total cool bis alles uncool im Sekundentakt in das Leben pubertierender Jungen. Zeit also zur Jungensprechstunde zum Urologen zu gehen. Denn der kann viele Fragen beantworten und zwar besser, als Papa oder Opa bzw. beste Freunde das können.
Klar, die wissen auch viel, aber eben nicht alles und manches auch falsch. Deshalb sollte man sich irgend wo zwischen 11 und 18 keinesfalls scheuen mal aus eigenen Stücken den Rat eines Männerarztes zu suchen. Tut nicht weh und hilft vielleicht, das stressige Erwachsenwerden etwas leichter zu verstehen.
Der Beginn der Pubertät liegt zwischen dem 9. und 18. Lebensjahr und verläuft erstmal schleichend, später schubweise. Wie schnell das alles geht, hängt von den Erbinformatinen ab, kann aber mit folgenden Kriterien ganz gut verfolgt werden:
- Längenwachstum, setzt gerne schubartig ein, kann aber auch fast “unsichtbar” verlaufen
- Pickel plagen, sobald der Körper neue Hormone und die Drüsen mehr Talg bilden. Den einen mehr, den anderen weniger. Regelmässige Hauthygiene kann helfen, und vor allem, Finger weg vor entzündeten Akne-Pickel, die sollte der Dermatologe anschauen.
- Körperbehaarung ist kein Muss, aber ein Kann sein
- Muskelbildung, bis zum ca. 20. Lebensjahr verdoppelt sich die Muskel- und Knochenmasse
- Stimmbruch, wird ausgelöst durch das Wachsen des Kehlkopfes. Von ganz tief oder heiser bis zum Piepsen reicht die Skala. Nicht reden hilft leider nicht, einfach hinnehmen und wissen: es geht vorbei!
- erster Bartwuchs zeigt sich in aller Regel erstmal als zarter Flaum, eher er später kräfiger wird. Rasieren mit stets neuer, sauberer Klinge (auch trocken ist durchaus ok) kann man probieren, aber es regt den Bartwuchs nicht an
- Vergrößerung des Hoden zeigt sich meist durch das Erscheinen von ersten Schamhaaren und ist altersmässig sehr unterschiedlich gelagert. Sobald der Körper genügend Testosteron produziert, gelten Knaben als geschlechtsfreif. Dieses Hormon ist auch verantwortlich für Lustempfinden und sexuelles Interesse!
- Wie lang ein Penis werden kann, ist sehr sehr unterschiedlich. Die Durchschnittslänge liegt bei rund 12,5 cm. Dies gilt auch für die Erigierung des Penis, d.h. ob und wie lange er steif wird. Und der erste Samenerguss kommt nicht automatisch mit der ersten Steife. Da er oft im Schlaf auftritt, wird er auch als feuchter Traum bezeichnet. Alles relativ und bei den meisten anders! Und klar, der Penis gehört genauso zur täglichen Pflege, wie die sonstige Wäsche/Dusche auch. Das Smegma, der weiße Belag, der sich zwischen Vorhaut und Eichel bildet, gehört abgespült. Dafür muss die Vorhaut zurückgezogen werden (wer beschnitten ist, hat es da leichter). Geht das nur schwer oder mit Schmerzen, dann muss man den Arzt um Rat bitten.
- Morgenlatte ist fast immer ein Ergebnis einer vollen Harnblase nach der Nacht. Die volle Blase drückt auf die Nerven, welche die Erektion steuern und der Druck lässt den Penis erigieren.
- Schambehaarung wird immer dichter und bei einer Länge von ca. 4-5 cm stellen die Schamhaare das Wachstum ein. Rasieren im Intimbereich muss man sich übrigens nicht! Die Verletzungsgefahr und damit die Möglichkeit einer Infektion ist hier nämlich gegeben.
- Selbstbefriedigung ist weder schädlich, noch macht sie krank und schon gar nicht ist sie eine Sünde. Wer so was erzählt, weiß schlicht und einfach nicht, wovon er spricht. Und die Spermien sterben dadurch auch nicht ab, sondern produzieren sich ständig neu.
- Das erste Mal kommt schneller als gedacht und schon aus diesem Grund sollte man ein paar wichtige Dinge wissen. Die Pille für den Mann gibt es noch nicht, also braucht man ein Kondom und damit das auch klappt mit dem Überziehen, schadet es nicht, ein paarmal zu üben. Kondome schützen übrigens nicht nur vor ungewollter Schwangerschaft, sondern auch vor zahlreichen Krankheiten, die man sich beim Sex holen kann. Dazu zählt natürlich z.B. HIV/AIDS, aber auch Chlamydien, Feigwarzen oder Tripper.
Welche Infektionen sexuell übertragbar sind, findet man unter www.bzga.de. Und alles was Jungs wissen wollen oder sollen, gibt es auf der Webseite der Urologen.
Wer mehr über diese Zeit lesen möchte, dem empfehlen wir dringend den Ratgeber von Jan Weiler: Pubertier
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