Klimawandel und Gesundheit gehen Hand in Hand. In der Bevölkerung haben die einzelnen Faktoren mittlerweile Auswirkungen in den unterschiedlichsten Bereichen und sind längst Teil komplexer Risikokaskaden. „Der Klimawandel ist die größte Herausforderung für die Menschheit, er bedroht unsere Lebensgrundlage und somit unsere sichere Zukunft“, lautet das Credo zahlreicher Behörden und Forschungsinstitutionen.
Denn trockene Böden, Hitzewellen etc. führen u. a. zu einer Verschlechterung der Luftqualität durch Staub und Feinstaub. Dieser trägt wiederum zu Waldbränden bei. Der bei Pflanzen durch den Klimawandel ausgelöste Trockenstress verringert die Aufnahme von Ozon und erhöht dadurch die gesundheitsschädliche bodennahe Ozonkonzentration. Ozon-Spitzenwerte über mehrere Tage können auch bei stagnierender Luftzirkulation während ausgeprägter Hochdruckwetterlagen entstehen.
Schlafstörungen, Stress, Angstzustände, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen und Suizidgedanken werden durch klimawandelbedingte Wetterereignisse und Naturkatastrophen ausgelöst. Steigende Temperaturen haben ein erhöhtes Suizidrisiko zur Folge, heiße Tage können zu aggressivem Verhalten führen. Sehr viele Menschen in Deutschland sind besorgt über globale und regionale Folgen des Klimawandels, bei einigen führt dies zu behandlungsbedürftigen Ängsten und Depressionen.
Der häufigste Auslöser von Inhalationsallergien sind Pollen bzw. die in ihnen enthaltenen Allergene. Durch den Temperaturanstieg und die Erhöhung des CO2-Gehaltes in der Luft kommt es zu einer Verschiebung der Blühzeiten der Pollen produzierenden Pflanzen und damit auch zu einer Verschiebung des zeitlichen Auftretens von Pollen. Darüber hinaus sind Veränderungen in der Pollenkonzentration, Veränderungen im Pollenspektrum und Veränderungen in der Allergenität der Pollen zu erwarten und damit auch Veränderungen in der Häufigkeit und Schwere von allergischen Erkrankungen der Atemwege.
Das Phänomen des Gewitterasthmas - schwere Asthmaanfälle bei Personen mit Heuschnupfen oder allergischem Asthma bei Gewittern - könnte durch die Zunahme von Extremwetterereignissen an Bedeutung gewinnen. Die Einflussfaktoren auf die UV-Bestrahlungsstärke und die UV-Jahresdosis in Deutschland verändern sich durch den Klimawandel. Die individuelle UV-Strahlenexposition und das Risiko für UV-bedingte Erkrankungen der Haut und der Augen, einschließlich Krebserkrankungen, könnten sich dadurch je nach Expositionsverhalten der Menschen erhöhen.
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