Die Diagnose ist für Betroffene, aber auch für deren Angehörige immer ein Schock. Dieser löst nicht nur Ängste aus, sondern fördert auch Unsicherheiten. Denn die Diagnose erfordert nicht nur das Verarbeiten mit der Krankheit, sondern vor allem auch viele administrative Aufgaben, mit denen man sich nicht wirklich gut auskennt. Es ist nicht nur für die Patient:innen, sondern auch für den Umkreis sehr belastend.
Psychosoziale Krebsberatungsstellen, die in dieser Ausnahmesituation Hilfe anbieten, gibt es mittlerweile zahlreiche. Einerseits nehmen nicht alle Betroffenen die Angebote an, andererseits sind diese nicht immer leicht auffindbar.
Gut zu wissen: In den allermeisten Krebsberatungsstellen arbeiten Fachkräfte mit einem Studium der Psychologie, Sozialpädagogik oder Sozialen Arbeit. Sie beraten Betroffene und Angehörige individuell und geben Orientierung zu den wichtigsten Fragen:
Je nach Bedarf kann die Beratung in einem einmaligen orientierenden Gespräch bis hin zu einer wiederholten Begleitung reichen. Zusätzlich gibt es bei vielen Krebsberatungsstellen Angebote wie Informationsveranstaltungen, Entspannungs- und Achtsamkeitstrainings oder kreative Workshops.
Im Rahmen einer Studie an der Universitätsmedizin Mainz wurden Krebsbetroffene sowie Angehörige, die trotz Belastung noch keine entsprechende Unterstützung in Anspruch genommen hatten, dazu befragt, was sie sich unter „Krebsberatung“ vorstellen. Fast die Hälfte gab an, keine oder nur vage Vorstellungen zu haben. Andere hatten eher unzutreffende Bilder im Kopf. So stuften manche das Angebot als eher medizinisch ein und erwarteten dort beispielsweise die Durchführung von Früherkennungsuntersuchungen. Andere verglichen das Beratungsangebot mit einem Besuch beim Psychiater oder befürchteten einen „Seelenstriptease“. Doris Lintz, Psychoonkologin beim Krebsinformationsdienst, hält es für wichtig, dass Krebsbetroffene und Angehörige sich nicht durch falsche oder fehlende Vorstellungen davon abhalten lassen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Eine Krebserkrankung bringt für jeden, der davon betroffen ist, viele Herausforderungen mit sich. In dieser besonderen Situation bieten psychosoziale Krebsberatungsstellen die Möglichkeit, über aktuelle Sorgen und Fragen zu sprechen und geben konkrete Hilfestellungen. Den Umfang der Beratung bestimmt der oder die Ratsuchende.“
Schnelle und vor allem kompetente Unterstützung gibt es über den Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums. Er informiert nicht nur über Unterstützungsangebote, sondern bietet auf seinen Internetseiten ein Verzeichnis psychosozialer Krebsberatungsstellen mit Umkreissuche an.
Auf seiner Webseite steht ein trägerübergreifendes Verzeichnis psychosozialer Krebsberatungsstellen mit Umkreissuche zur Verfügung. Es enthält, gerade aktualisiert, bundesweit 378 Adressen mit kostenfreien Anlaufstellen. Jeder Adresseintrag zeigt zudem auf, welche konkreten Angebote die Stelle macht.
Für psychosozialen Hilfen für Krebsbetroffene gibt es ein kurzgefasstes Informationsblatt des Krebsinformationsdienstes.
Medizinische Informationen erhalten Betroffene täglich von 8 bis 20 Uhr telefonisch unter 0800-420 30 40 oder per E-Mail
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