Der größte Krebskongress findet jährlich in den USA statt und bringt immer eine Fülle von interessanten Studien aus dem großen Gebiet der Onkologie. Einige der Highlights haben wir nachstehend zusammengefasst.
Melanom: CheckMate-067-Studie, vorgestellt wurde eine 6,5 Jahre Auswertung des Gesamtüberlebens für Patienten mit BRAF-mutierten Tumoren. Untersucht wurde die langfristige Wirksamkeit der kombinierten Immuntherapie mit Nivolumab plus Ipilimumab als Erstlinientherapie. Diese bietet mit großer Wahrschehinlichkeit den betroffenen Patienten ein Langzeitüberleben gegenüber den Monotherapien. Erreicht man eine Komplettremission steigt die 5-Jahres-OS-Rate auf beeindruckende 90% und die 5-Jahres-PFS-Rate kommt auf 80%. Zweifelsfrei rückt in diesem Zusammenhang die für die Patienten gewonnene gute Lebensqualität bei einem langfristigen und eventuell therapiefreien Überleben in den Blickpunkt.
Mammakarzinom: Länger krankheitsfrei mit Olaparib adjuvant, die vordefinierte Interimsanalyse der Phase-3-Studie OlympiA (Abstract LBA1) zeigt den Vorteil der PARP-Inhibitor Olaparib adjuvanten Therapie für Betroffene mit HER2-negativem frühem Mammakarzinom mit hohem Rezidivrisiko und BRCA-1/2-Mutationen in der Keimbahn.
Zervixkarzinom: Outback-Studie kam zur Erkenntnis, dass eine adjuvante Chemo nach platinbasierter Radiochemo-Therapie bei Frauen mit lokal fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs kein verbessertes Gesamt- noch ein progressionsfreies Überleben bietet. Es empfiehlt sich daher die bislang übliche Standardbehandlung mit einer Radiochemo-Therapie des Beckens bei gleichzeitiger wöchentlicher Cisplatin-Behandlung fortzusetzen.
Klarzelliges Nierenzell-Karzinom: KEYNOTE-564-Studie zeigte, dass bei Patienten mit klarzelligem Nierenzell-Karzinom (RCC) das Risiko für ein Rezidiv oder Tod signifikant durch eine adjuvante Therapie mit dem Immuncheckpoint-Inhibitor Pembrolizumab gesenkt werden konnte und zwar um 32% im Vergleich zu Placebo. Somit kann man laut Prof. Dr. Toni K. Choueiri “…Pembrolizumab als einen potenziellen neuen Behandlungsstandard für Patienten mit RCC im adjuvanten Setting ansehen.“
Plattenepithel-Karzinom der Speiseröhre: Bei unbehandelten Patienten verlängert eine Immuntherapie mit Nivolumab in Kombination mit einer Chemotherapie oder mit Ipilimumab das Gesamtüberleben im Vergleich zur Standard-Chemotherapie von 10,7 auf 13,2 Monate.
Kastrationsresistenter Prostatakrebs: Phase-3-Studie VISION Hier zeigte sich durch das neue gezielt wirkende Radiopharmazeutikum 177Lu PSMA-617 bei zusätzlicher Gabe zur Standardtherapie Therapie die gute Verträglichkeit sowie die Erreichung einer Verlängerung des Gesamt- und des progressionsfreien Überlebens. Das Radiopharmazeutikum Lutetium-177-prostate-specific membrane antigen-617 (177Lu PSMA-617) nutzt das Prostata-spezifische Membranantigen (PSMA) als Zielstruktur und wurde bisher an 831 Patienten über 4 bis maximal 6 Zyklen getestet.