Gutes Zeit- und Energiemanagement ist heutzutage alles. Gerade angesichts des Bergs an Arbeit, der sich täglich vor uns auftürmt, ist es wichtig, zu wissen, worauf man seine Aufmerksamkeit fokussieren muss.
Es gibt eine gesetzlich vorgeschriebene Zeit, die man pro Tag arbeiten darf, diese unterscheidet sich von Land zu Land. Gleich ist aber, dass die meisten über dieses Maximum hinwegarbeiten. In Deutschland und Österreich ist für viele eine Woche mit mindestens 40 Stunden ganz normal.
Ein sehr veraltetes Modell, da mittlerweile wieder und wieder bewiesen wurde, dass eine kürzere Arbeitszeit besser ist. Körper und Geist brauchen Zeit und Erholung. Leider fehlt uns nach einem anstrengenden Tag oft die Energie, um Dinge zu tun, die uns glücklich machen. Natürlich lieben wir alle unseren Beruf, aber man kann nicht nur für die Firma leben.
In Dänemark ist die Arbeitswoche nur kurze 34 Stunden lang. Damit haben sie die wenigsten Arbeitsstunden ganz Europas. So funktioniert es auch mit der angestrebten Work – Life – Balance. Die Mitarbeiter haben mehr Zeit für ihre Hobbys, Familie und Freunde. Sie sind deshalb ausgeglichener und haben mehr Kraft und Energie ihre täglichen Aufgaben im Job zu meistern. Das Motto ist: wenn man arbeitet, dann arbeitet man.
Da man mit der Arbeit früher fertig ist, hat man noch genug Zeit, die Dinge zu tun, die einem Spaß machen. Das macht den Kopf frei und man hat mehr Energie, sich auf seine Projekte zu konzentrieren. 6 Stunden ist die Dauer, die man nachweislich an einem Tag wirklich effektiv arbeiten kann. Alles was darüber hinausgeht ist verschwendete Zeit im Büro. In Skandinavien gilt es als falsches Zeitmanagement, wenn man seine Aufgaben nicht in der vorgegeben Zeit schafft.
Die Lösung ist es, seine Zeit besser einzuteilen und nicht, einfach länger zu arbeiten.
Nicht nur Dänemark ist vorbildlich, auch ein anders Land im hohen Norden geht mit gutem Beispiel voran, die Mitarbeiter bei ihrem Energie- Management zu unterstützen.
Den Schweden ist ihre Fika heilig. Die Fika ist die zehnminütige Kaffeepause, die in Firmen dort verpflichtet ist. Diese Pause verkürzt die Arbeitszeit, boostet aber die Produktivität. Die Mitarbeiter können sich kurz erholen und mit den Kollegen austauschen. Der Kaffeeklatsch ist also auch noch ein gutes Tool für Team-Bonding. Die Fika ist den Schweden so wichtig, dass sie sogar eine wissenschaftliche Studie gestartet haben, um deren Nutzen zu beweisen. Natürlich ist es keine Überraschung, dass diese Studie der Universität Linkoping zugunsten dieser Pause ausfiel. Mitarbeiter arbeiten dank der 10 Minuten Verschnaufpause besser, schneller und konzentrierter.
Skandinavier arbeiten also kürzer, besser, effektiver und versüßen sich den Tag mit Kaffeepausen und netten Gesprächen mit den Kollegen.
Es spricht also alles für eine verkürzte Arbeitszeit und optimiertes Energie- und Zeitmanagement.
Egal ob 4 Tage oder einfach 6 Stunden pro Tag – wenn man kürzer arbeitet ist man fokussierter, man hat ein Ziel und Ende vor Augen. Nachweislich lassen sich Mitarbeiter, die kürzer arbeiten weniger ablenken und haben ein besseres Time Management. Wenn die zeitliche Einteilung in vielen unserer großen Unternehmen besser wäre, würden wir alles am Arbeitsplatz erledigen und könnten früher nach Hause gehen.
Im nächsten Beitrag nennen wir ein paar Beispiele, in denen Unternehmen die verkürzte Arbeitszeit bereits erfolgreich anwenden. Schauen Sie also wieder auf gesundheit.com vorbei.
Anja Innerhofer, Internationaler Businesscoach, und die Linguistin Stefanie Verena Weisz brauchen zwar auch mal länger für ihre Projekte, sind aber überzeugt davon, dass das Modell der verkürzten Arbeitswoche zu befürworten ist. „Weniger ist mehr“, das stimmt in Fragen der Länge der Arbeitszeit. Bei der Freizeit und eigenem Energie- Management würden die beiden Autorinnen überzeugt für “Mehr ist mehr“ stimmen.