Wir haben bereits darübergeschrieben, dass man nicht mehr, sondern effektiver arbeiten sollte. Leider sieht die Realität in Deutschland recht finster aus – mindestens 8 Stunden pro Tag, dann noch unzählige Überstunden und am Ende des Tages ist wieder nichts geschafft. Dabei sollte der Fokus auf besser, nicht mehr liegen. Doch wer kann täglich stundenlang produktiv sein? Niemand, deshalb ist es so wichtig, sich selbst (und seinen Mitarbeitern) Auszeiten zu gönnen und auf die richtige Work-life-balance zu achten.
Die Kölner Digitalagentur young and hyperactive entschied sich, den Freitag wörtlich zu nehmen und gibt allen Mitarbeitern am Freitag frei. Die Geschäftsführerin Nadine Mohr sprach bereits mit dem Stern1 über ihren Erfolg damit. In ihrem Unternehmen folgt Projekt auf Projekt, die Mitarbeiter stehen unter Dauerstress. Da sind zwei Tage, um sich zu erholen einfach zu wenig. Durch das verlängerte Wochenende haben die Mitarbeiter mehr Zeit für sich selbst und können richtig abschalten. Dann haben sie wieder die Kraft, um am Montag durchzustarten. Sie arbeiten konzentrierter, da sie sich richtig entspannen konnten. Bis jetzt kann Frau Mohr nur positive Veränderungen berichten.
Auch andere Firmen wagen sich an neue Modelle der Zeiteinteilung. Eine Paddel-Board Firma aus Deutschland kürzte die Dauer der Arbeitstage auf 5 Stunden. Jeder arbeitet also weniger, bekommt aber gleich viel bezahlt. Wer in den 5 Stunden täglich seine Arbeit nicht schafft wird kurzum gekündigt. Klingt jetzt hart, hatte aber überraschende Ergebnisse. Der Gründer der Firma, Tower Paddle Boards, Stephan Aarstol aus San Diego wagte diesen Schritt. Geplant war, es mit 25 Stunden pro Woche zu probieren. Nur ein Versuch über die Sommermonate. Es bewirkte aber einen solchen Boost der Produktivität, dass Tower Paddle Boards nun immer noch nach diesem Konzept arbeitet. Aarstol schrieb im Business Magazin Fast Company von seiner Vision, seinen Mitarbeitern ihr Leben zurückzugeben. Täglich um 13 Uhr ist Schluss, dann hat man auch noch genug Zeit zum paddelboarden.
Falls sie Ihren Chef jetzt noch nicht von unserem Vorschlag der verkürzten Arbeitszeit überzeugen können, schauen Sie demnächst wieder auf gesundeit.com vorbei. Dann befassen wir uns mit Methoden, die den Wohlfühlfaktor am Arbeitsplatz steigern.
Anja Innerhofer, Internationaler Business & Leadership Coach und die Linguistin Stefanie Verena Weisz würden auch liebend gern täglich nach 13 Uhr Paddelboarden oder, je nach Jahreszeit, snowboarden gehen und hoffen selbst bald ein neues Arbeitszeitmodell zu entwickeln, welches dies möglich machen wird.
Artikel erschien am 24. August 2018 auf stern.de ↩
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