Bei Kot oder Kacke, welcher zu rund 3/4 aus Wasser besteht, handelt es sich um jene Reste der im Darm dank Bakterien vergorenen Nahrung, die der Dünndarm nicht verdauen oder aufnehmen konnte. Unverdaute Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Proteine, Fette, tote Epithelzellen aus den Wänden des Magen-Darm-Traktes sowie Stoffwechselabfälle bilden zusammen mit bakterieller Biomasse den restlichen Bestandteil der Gesamtmenge. Seine meist rotbraune Farbe erhält unser Stuhl übrigens durch das Sterkobilin.
Der üble Geruch von Fäkalien ist auch als eine Art Schutzmaßnahme zu sehen. Denn was übel riecht, wird in aller Regel auch nicht angefasst. Kacke kann jedoch, je nachdem wie ihr Ausscheider sich ernährt, sehr unterschiedliche Gerüche produzieren. Die bekanntestens vorkommenden Chemikalien im Kot sind Methylsulfide, aber auch Indole und Skatole und natürlich der nach faulen Eiern riechende Schwefelwasserstoff. Aber auch Krankheiten wie Zöliakie, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Mukoviszidose können den Geruch von Kot stark beeinflussen.
Kot, Kacke, ja auch Scheiße kann man sagen, ist anziehend und abstoßend zugleich. Nicht nur der Anblick, auch der Geruch stoßen uns ab - und das ist weltweit so! Der Grund dafür dürfte in der Evolution zu finden sein. Denn die Abscheu davor sorgt für einen gesundes Abstand zu unseren Ausscheidungen und schützt uns so vor bakteriellen, pilzlichen und parasitären Infektionen.
Welche Position ist die Beste? Dazu gibt es zwei kulturell bedingte Möglichkeiten. Während man in vielen dritte Welt Ländern die Hocke bevorzugt, kacken die Bewohner der westlichen Welt (heute) fast nur noch in der bequmen Sitzhaltung. Diese ist auch dafür verantwortlich, dass der Vorgang als weniger anstrengend gewertet wird, als die Hockhaltung. Allerdings gibt es in jenen Ländern, in welchen die Hocke gebräuchlich ist, nicht nur wesentlich weniger Verstopfung, sondern auch weniger Hämorrhoiden und Hiatushernien.
Stuhltransplantationen werden schon seit einiger Zeit mit unterschiedlichem Erfolg bei schweren gastrointestinalen Erkrankungen vorgenommen. Diese entstehen häufig durch lange dauernde Antibiotika-Kuren. Die Stuhltransplantation erfolgt während einer Darmspiegelung, bei der ein Arzt eine langen Schlauch durch den Dickdarm schleust. Wird dieser dann wieder zurückgezogen, bleibt die Stuhlprobe des Spenders im Darm des Empfängers erhalten und die nützlichen Bakterien im Spenderkot beginnen mit der Besiedelung ihres neuem Umfeldes. Eine im Jahr 2019 veröffentlichte Studie beschäftigte sich u.a. mit der erfolgreichen Behandlung der äußerst schwer behandelbaren Colitis ulcerosa. Man schreibt den Studienerfolg der Tatsache zu, dann man hierbei den Stuhl anaerob, d.h. ohne Sauerstoff in den Dickdarm des Transplantationsempfängers einschleuste.