Adaptogene Pflanzen beinhalten spezielle Stoffe, die eine bessere Anpassungsfähigkeit an Belastungen ermöglichen, aber weder Stimulations- oder Beruhigungsmittel sind.
Nahrungsmittelergänzungen mit Adaptogenen1 wirken daher ausgleichend auf unser Nervensystem. Ihre Wirkung setzt dann ein, wenn sie vom Körper gebraucht wird. Anders als Stimulationsmittel erhöhen sie nicht kurzfristig die Leistungsfähigkeit, sondern normalisieren die Körperfunktionen. Das Müdigkeitstief nach der erhöhten Leistung, wie es nach Kaffeekonsum zum Beispiel eintritt, bleibt bei den Adaptogenen aus. Unter den Pflanzen mit adaptogener Wirkung sticht besonders das gelbe oder purpurn blühende Dickblattgewächs Rhodiola rosea hervor. Die Pflanze mit der Phenylpropanderivat-haltigen Wurzel trotzt den unwirtlichen Lebensbedingungen in Nordeuropa und Asien durch Anpassung an die Verhältnisse.
Doch wo ein Vorteil, da auch ein Nachteil: Er liegt darin, dass diese Pflanze nicht nur sehr rar, sondern dadurch bedingt, auch sehr teuer ist. Was wiederum zur Folge hat, dass zwar sehr viele, doch qualitativ meist schlechte Rosenwurz-Präparate im Umlauf sind. Viele dieser Präparate enthalten nämlich nur sehr wenig Wirkstoff, da dieser aus gezüchteten Rhodiola rosea Wurzeln gewonnen wird. Doch nur in der freien Wildbahn kann die Wurzel ihre volle Wirkung entfalten.
Das in Südschweden beheimatete Swedish Herbal Institut investiert nicht nur sehr viel Geld, sondern noch mehr Zeit, um Adaptogene Pflanzen zu erforschen und arbeitet ausschließlich mit qualitativ hochwertigen Wurzeln aus Wildsammlungen.
Doch auch in den Labors der NeuroCode AG in Wetzlar forscht man über Rhodiola rosea. Die Ergebnisse einer neuen, doppelblinden und randomisierten Studie zeigen, dass der in der Wurzel der Pflanze enthaltene Wirkstoff die mentale und emotionale Belastbarkeit erhöht. Mit Hilfe des EEGs wurden 20 gesunde, doch kognitiv leicht eingeschränkte Probanden untersucht. Basis der Untersuchung, unter der Leitung von Prof. Dr. Wilfried Dimpfel, waren quantitative Messungen der elektronischen Hirnströme (EEG) und die Erfassung der Augenbewegungen. Die Hirnströme der Teilnehmer wurden zuerst während einer Ruhephase gemessen. Danach wurden einer Gruppe ein Präparat mit Adaptogenen (Extrakt aus Wurzel und Wurzelstock der Rosenwurz) verabreicht, während die zweite Gruppe ein Placebo erhielt. Die Teilnehmer mussten danach drei Aufgaben unter Zeitdruck lösen.
Die erste Aufgabe war ein Fehlersuchbild. Danach folgte ein Stroop-Test, bei welchem die Prüflinge blitzschnell entscheiden, ob etwa das Wort „Blau“ in blauer Farbe geschrieben steht oder in einer anderen usw.. Im letzten Teil wurden die Probanden mit einem Memory Test konfrontiert, indem Zahlen-Buchstabenkombinationen wiedererkannt werden mussten.
Die Ergebnisse des EEG zeigten deutlich, dass bereits nach einer einmaligen Einnahme, die Probanden, die den Wurzelextrakt erhielten, nicht nur dem Druck besserstandhalten konnten, sondern auch bei den Tests besser abschnitten. Mit einer Einnahme über einen längeren Zeitraum hinweg lässt sich die Stressresistenz steigern, positive Effekte bei Prüfungsstress erzielen und ermüdende Nachtarbeit besser bewältigen. Klinische Doppelblindstudien bewiesen sogar die Wirksamkeit des pflanzlichen Extrakts bei Burnout sowie bei leichten bis mittelschweren Depressionen.
Experten sind vom Ausgang dieser Studie keineswegs überrascht. Der schwedische Originalextrakt SHR-5 aus Rhodiola rosea macht gleich zweifach widerstandsfähiger gegenüber externen Stresssensoren. Es reguliert die Ausschüttung von Stresshormonen, so bewahrt man auch in hektischen Situationen einen kühlen Kopf. Zum anderen steigert der pflanzliche Auszug die körpereigene Energiebereitstellung und verleiht so in Phasen hoher Belastung neue Kraft und Energie.
Adaptogen ist eine alternativmedizinische Bezeichnung für pflanzliche Zubereitungen und Drogen, die dem Organismus helfen sollen, sich an Stresssituationen anzupassen und einen positiven Effekt bei Stress-induzierten Krankheiten ausüben. Ähnliche Bezeichnungen sind Verjüngungsmittel und (im Ayurveda) Rasayana. Der Körper bzw. das Immunsystem soll an den Stress angepasst, also adaptiert werden. Der russische Forscher Nicolai Vasilevich Lazarev hat den Begriff 1958 geprägt. Adaptogene sollen völlig ungiftig und mit breiter positiver Wirkung ausgestattet sein. Beispiele für Pflanzen, denen solche Wirkungen nachgesagt werden, sind Ginseng, Morinda citrifolia ( Noni ), Shiitake, Reishi/Ling-Zhi, Maitake, Klapperschwamm, Mandelpilz, Schisandra, Rosenwurz, Ashwaganda, Schlafbeere, Tulsi, Jiaogulan, Maca, Kalmegh und Marihuana. Quelle: Wikipedia ↩
Adaptogene Pflanze
Rhodiola Rosea
Dickblattgewächs