Im feuchtwarmen Milieu einer Sauna tummeln sich Pilzsporen, die einen attraktiven Wirt suchen. In Deutschland haben ca. 10 Millionen Menschen eine Nagelpilzinfektion. „Diese hartnäckige Infektion ist keine rein kosmetische Störung”, so Prof. Dr. Isaak Effendy, Dermatologe an der Hautklinik – Klinikum Rosenhöhe in Bielefeld. „Unbehandelt kann der Pilz soweit fortschreiten, dass er die gesamte Nagelplatte zerstört. Dann kann selbst das Gehen in normalen Schuhen eine Qual sein.” Die Behandlung der Pilzinfektion ist zwar langwierig, aber kann – wenn sie konsequent über einen längeren Zeitraum durchgeführt wird - erfolgreich verlaufen: Ein medizinischer Nagellack mit einem antimykotischen Wirkstoff (z.B. Loceryl-Nagellack) kann langfristig den Pilz zerstören. „Betroffene sollten bereits jetzt an eine korrekte Behandlung denken, damit dann im nächsten Frühjahr, die Zehen auch in Sandalen wieder vorzeigbar sind”, rät Prof. Effendy.
Pilzbefall am Nagel nicht nur kosmetisch bedenklich Am Anfang verursacht die Nagelpilzinfektion keine Schmerzen und ist nur bei genauem Hinsehen aufspürbar: Die Nagelplatte verliert ihren Glanz und wirkt stumpf. Hinzu kommen weißliche, gelbe oder auch braune Verfärbungen auf den Nägeln – erste sichtbare Anzeichen für eine Nagelpilzinfektion, die schließlich das bisher rosafarbene Nagelbett verschwinden lassen.¬ Die Nagelplatte verdickt zu Beginn an den äußeren Rändern und hebt sich im Verlauf der Infektion vom Nagelbett ab. Am Ende wird der Nagel brüchig, porös und krümelig bis er vollständig zerstört ist.
Darauf sollten nicht nur sportlich aktive Menschen achten: In öffentlichen Bädern, Umkleidekabinen, Saunen immer Badeschlappen tragen und für die Füße ein separates Handtuch benutzen. Socken und Strümpfe täglich wechseln.
Sie sollten aus atmungsaktiven Materialien sein, zum Beispiel Baumwolle. Wäsche bei mindestens 60 °C waschen, denn erst bei dieser hohen Temperatur können die Pilze kaum überleben. Falls bereits ein Familienmitglied infiziert ist: Handtücher, Waschlappen, etc. nicht gemeinsam benutzen und auch im heimischen Bad nur in Badeschlappen laufen. Und feuchte Schuhe nie in der Sporttasche lassen. Besser zum Trocknen an einen gut gelüfteten Ort stellen. Bei Schuhkäufen immer auf das Material und die Form achten: Schuhe sollten luftdurchlässig sein und die Füße bzw. Zehen nicht einquetschen. Darüber hinaus ist eine konsequente Fußpflege wichtig: Die Füße sollten regelmäßig gewaschen und danach immer gut abgetrocknet werden.
Die Behandlung von Nagelpilz ist nicht ganz einfach. Grund: Der Pilz liebt das Keratin im Nagel und ist daher äußerst hartnäckig. Auch das langsame Wachstum der Nagelplatte bewirkt, dass die Behandlung über mehrere Monate durchgeführt werden muss. So wächst ein Fußnagel bei einem Erwachsenen maximal drei Millimeter pro Monat - ein neuer Fußnagel bildet sich erst in sechs bis zwölf Monaten. Für die Behandlung sind spezielle pilztötende Nagellacke (z.B. Loceryl-Nagellack) empfehlenswert, deren Wirkstoffe tief in den Nagel eindringen. Nach dem Auftragen gelangt dieser Wirkstoff kontinuierlich durch die Nagelplatte bis in das Nagelbett. Der antimykotische Wirkstoff hemmt den Stoffwechsel der Pilze und damit deren Wachstum und Vermehrung. Bei längerer Anwendung sterben die Pilze ab. Bei schwerem, fortgeschrittenem Nagelbefall sollten vom Hautarzt geeignete Tabletten gegen Nagelpilz verordnet werden. Die operative Entfernung des pilzbefallenen Nagels gilt mittlerweile nicht mehr als sinnvoll.