Scharlach, nicht nur eine Kinderkrankheit

Die durch Tröpfchen übertragene Krankheit zählt neben Windpocken, Masern und Röteln zu den klassischen Kinderkrankheiten, die hoch ansteckend sind und mit Ausschlag einhergehen. Und mit Scharlach können sich durchaus auch Erwachsene anstecken. Die hochansteckende Krankheit wird auch von Menschen weitergegeben, die zwar selbst nicht daran erkrankt, aber Träger der Erreger sind.

“Scharlach” ist das deutsche Wort für “scarlet” auf Englisch. Es bezieht sich auf eine kräftige, leuchtend rote Farbe. Im medizinischen Kontext verwendet weist “Scharlach” auf den roten Hautausschlag hin, der sich bei der Krankheit auf der Haut ausbreitet.

Entstehung von Scharlach:

Scharlach wird durch das Bakterium Streptococcus pyogenes, auch Streptokokken der Gruppe A genannt, verursacht. Diese Bakterien sind grampositiv und können sich im Rachen und in den Atemwegen ansiedeln. Die Krankheit wird in der Regel durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, wenn eine infizierte Person hustet, niest oder spricht. Die Bakterien können auch durch kontaminierte Gegenstände übertragen werden.

Pathophysiologie:

Streptococcus pyogenes produziert verschiedene Toxine, darunter das pyrogene Toxin, das bei Scharlach eine entscheidende Rolle spielt. Das Toxin führt zu einer Aktivierung von Entzündungsreaktionen im Körper, insbesondere in den Kapillaren der Haut und der Schleimhäute. Dies führt zu den charakteristischen Symptomen wie Fieber, Halsschmerzen und dem scharlachroten Hautausschlag.

Klinische Merkmale:

Die Inkubationszeit von Scharlach beträgt in der Regel 2 bis 5 Tage nach Kontakt mit infizierten Streptokokken. Typische Symptome sind Fieber, Halsschmerzen und geschwollene Lymphknoten im Halsbereich. Eines der auffälligsten Merkmale ist der Hautausschlag, der scharlachrot ist und sich in kleinen Flecken über den Körper ausbreitet. Die Zunge kann zunächst weißlich sein und später eine auffallende rote Farbe annehmen, die als “Himbeerzunge” bekannt ist.

Diagnose und Behandlung:

Die Diagnose von Scharlach basiert auf klinischen Symptomen und kann durch einen Rachenabstrich bestätigt werden, der das Vorhandensein von Streptokokken nachweist. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika wie Penicillin, um die bakterielle Infektion zu bekämpfen und Komplikationen zu verhindern. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um die Ausbreitung der Infektion einzudämmen und Langzeitfolgen zu verhindern.

Fazit:

Scharlach ist eine Infektionskrankheit, die durch Streptokokken der Gruppe A verursacht wird. Die von diesen Bakterien produzierten Giftstoffe lösen im Körper eine Entzündungsreaktion aus, die zu den charakteristischen Symptomen führt. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und Komplikationen zu verringern. Die Erforschung und das Verständnis der Entstehung von Scharlach sind nach wie vor von großer Bedeutung, um bessere Präventions- und Behandlungsstrategien zu entwickeln.

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