Was viele nicht wissen: Bluthochdruck ist ein stiller Killer. Laut dem Statistischem Bundesamt geht etwa die Hälfte der jährlichen Todesfälle auf das Konto von Herzkreislauferkrankungen. Meist steht Bluthochdruck am Anfang. Wird er gar nicht oder nicht richtig behandelt, kann es zu Durchblutungsstörungen, Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen kommen. In der Folge können sich dramatische Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall entwickeln, die sehr häufig zum frühzeitigen Tod führen. Denn: Bluthochdruck tut nicht weh.
Jeden Tag erleiden in Deutschland knapp 750 Menschen einen Schlaganfall (Apoplex). 700.000 Menschen müssen mit ihrem Schlaganfall leben, viele sind dadurch lebenslang behindert und auf Hilfe angewiesen.
Alarmzeichen für Schlaganfall sind kurzzeitige Ausfallerscheinungen, zum Beispiel momentaner Gedächtnisschwund oder eine vorübergehende Orientierungslosigkeit. Dahinter steckt meist ein kurzfristiger Durchblutungsmangel des Gehirns. Ein Schlaganfall entsteht dann, wenn eines der Blutgefäße, die das Gehirn versorgen, z.B. durch ein Blutgerinnsel verstopft wird. Dann erhält das Gehirn nicht mehr ausreichend Blut und Sauerstoff für seine Funktion. Und wie kann das passieren? Dauerhaft erhöhter Blutdruck schädigt die Wände der Blutgefäße, so dass sich immer mehr Blutplättchen anlagern, der Blutfluss gestört wird und schließlich das Gefäß völlig verstopft. Dann kommt es zum Hirninfarkt, dem Schlaganfall. Auch benötigt jeder dritte Schlaganfallpatient einen Rollstuhl, hat Sprachstörungen oder muss rund um die Uhr betreut werden. Über die Hälfte der Betroffenen verstirbt noch innerhalb eines Jahres.
Vorbeugen kann man dem Schlaganfall durch Bewegung, Verzicht auf Rauchen und nur maßvollen Alkoholgenuss. Besonders entscheidend ist es, einen Bluthochdruck rechtzeitig gezielt zu behandeln. Denn hier scheint in Deutschland eine dramatische Unterversorgung zu herrschen. Noch immer wird nur die Hälfte der Bluthochdruck-Patienten erkannt, nur knapp 20 Prozent von ihnen sind medikamentös versorgt, und davon wiederum wird nur ein geringer Teil regelmäßig kontrolliert! Die Folge sind jährlich steigende Raten von Herzkreislauferkrankungen, die mit großem Leid für die Betroffenen und mit hohen Kosten für das Gesundheitswesen einher gehen. “Wir würden alle zehn Jahre länger leben, wenn es keine Herzkreislauferkrankungen gäbe”, sagte Professor Düsing dazu.
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