Im Bluttest für Zuhause lassen sich zahlreiche Biomarker testen. Aussagekräftig können beispielsweise die Folgenden sein:
Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe: Magnesium, Eisen, Vitamin D und Vitamin B12 sorgen entscheidend dafür, dass wir uns fit und leistungsfähig fühlen. Ein Mangel von Vitamin D kann beispielsweise zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Depressionen führen. Und das ist gar nicht so selten. Laut Schätzungen leiden etwa 85 Prozent aller Deutschen an Vitamin-D-Mangel. Hier kann ein Test Aufschluss geben, ob sich Beschwerden eventuell mit Nahrungsergänzungsmitteln begegnen lässt.
Hormone: Sie regulieren wichtige Körperfunktionen, unsere Laune und unsere Stressresistenz. Mit Bluttests für Zuhause lassen sich zum Beispiel die Spiegel wichtiger Sexualhormone messen wie Östrogen, Progesteron, Testosteron oder DHEA. Darüber hinaus kann das Messen der Schilddrüsenmarker TSH, ft4 und ft3 sinnvoll sein. Schließlich kann man auch den Cortisolspiegel bestimmen, der etwas über die Stressbelastung aussagt.
Blutfette: Ob der Cholesterinspiegel zu hoch ist, bestimmen mehrere Werte gemeinsam. Gute Tests bestimmen deshalb die Konzentration des LDL-Cholesterins, HDL-Cholesterins und der Triglyceride im Blut. Ist der LDL-Wert erhöht oder besteht ein verschobenes Verhältnis von LDL zu HDL, kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht sein.
Blutzucker: Sowohl der Nüchternblutzucker als auch der Langzeitblutzucker Hba1c sagen etwas über das Diabetes-Risiko aus. Eine Diabetes-Erkrankung liegt vor, wenn der Langzeitblutzucker den Wert von 6,4% überschreitet.
Entsprechende Werte können einen ersten Überblick verschaffen und somit Rückschlüsse auf den eigenen Zustand bieten. Die letztendliche Klärung erfolgt bei Bedarf über einen Arzt.
Beim Bluttest von zu Hause aus liegt der Vorteil in der Bequemlichkeit. Das Testkit wird per Post geliefert und ist einfach zu handhaben: Ein kleiner Tropfen Blut aus der Fingerkuppe reicht den meisten Anbietern aus, um die gewünschten Werte zu analysieren. Diese werden nach dem Zusenden der Blutprobe durch zertifizierte Labore ermittelt – der Selbsttest ist also durchaus genau.
Kleines Manko: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für den Online-Bluttest nicht; allerdings tun sie das beim Arzt auch nur innerhalb des Gesundheitschecks alle zwei Jahre ab dem 35. Lebensjahr. Wer zwischendurch wissen will, wie es um bestimmte Blutwerte steht, muss entweder beim Arzt selbst zahlen oder greift zum Bluttest für Zuhause.
Nur ein Arzt kann bei akuten Beschwerden die Werte eines Blutbilds im Ganzen beurteilen. Denn es kann durchaus sein, dass einzelne Marker durch Krankheiten verfälscht werden: Eine akute Entzündung kann beispielsweise die Eisenwerte erniedrigen. Darüber hinaus braucht man für manche Marker mehrere Proben über die Dauer von 24 Stunden, damit sich eine Aussage ableiten lässt.
Das Stresshormon Cortisol schwankt zum Beispiel stark im Verlauf des Tages – nur, wenn man hier öfter misst, lassen sich Abweichungen vom Normalwert beurteilen. Hegt man aber einen konkreten Verdacht auf einen Mangelzustand (z.B. ein Vitamin-B12-Mangel als Veganer), kann ein Selbsttest wichtige Anhaltspunkte bieten.
Der Bluttest für Zuhause hat Grenzen in der Aussagekraft und sollte keinen Arztbesuch ersetzen, wenn akute Beschwerden bestehen. Doch beim „Health Tracking“ im Zuge einer Ernährungsumstellung oder einer Änderung des Lebensstils kann der Test gute Dienste leisten.
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Bluttest
Cortisolspiegel