Generell sollte man sich bei der Einnahme von Vitaminpräparaten an die Empfehlungen der DGE halten, denn es handelt sich dabei um jene Mengen, die günstigenfalls auch mit Lebensmitteln zugeführt werden. Auch eine mehrfache Überschreitung gilt als unbedenklich.
Bei sehr hohen Überdosierungen weisen die verschiedenen Vitamine Unterschiede auf: bei Thiamin, Riboflavin, Folsäure, Pantothensäure, Biotin, Cobalamin und Ascorbinsäure sowie bei dem fettlöslichen Vitamin E ist auch das Hundertfache der Tagesdosis als unbedenklich anzusehen. Meist werden auch noch sehr viel höhere Mengen vertragen.
Bei den Vitaminen Pyridoxin und Niacin sollte die Dosierung niedriger liegen, insbesondere bei einer langfristigen Gabe. Aber auch hier sind fünfzigfache Überdosierungen unbedenklich. Die fettlöslichen Vitamine A und D haben einen viel begrenzteren Sicherheitsbereich. Eine Dosierung bis zum Fünffachen der empfohlenen Tagesdosis wird gewöhnlich für unbedenklich angesehen, außer in seltenen Fällen bei Vitamin D. Höhere Dosen von Vitamin A oder D sollten nur eingenommen werden, wenn der behandelnde Arzt dies für notwendig erachtet, anordnet und überwacht. Sie sind übrigens auch verschreibungspflichtig.
Vitamin A kann Nebenwirkungen hervorrufen, wenn mehr als 200.000 Internationale Einheiten (IE) auf einmal eingenommen werden. Vitamin-D-Dosen sollten 100.000 IE nicht überschreiten - außer unter ärztlicher Kontrolle (z.B. zur Behandlung einer Rachitis). Man muß daran erinnern, daß diese Mengenangaben sich nur auf therapeutische Einzeldosen beziehen.
Vitamin C (Ascorbinsäure) hat bei einigen Menschen eine abführende Wirkung. Sie hält nicht lange an, aber wenn sie einen stört (vielen ist die Anregung der Darmtätigkeit sogar willkommen), kann man sie weitgehend vermeiden, indem man Vitamin C in mehreren kleineren Portionen über den Tag verteilt nimmt. Dadurch wird auch die Aufnahme in den Organismus verbessert. Bei klinischen Prüfungen konnten weitere unerwünschte Wirkungen nicht festgestellt werden. Bei Harnstein-Patienten wird zur Vorsicht geraten.
Zu viel Vitamin A kann eine “A-Hypervitaminose” (von griech.hyper = zuviel) verursachen. Zu den Symptomen gehören Appetitverlust, Kopf- und Muskelschmerzen, Haarausfall und/oder Rötung und Abschälen der Haut. Damit dies eintritt, müßte man täglich mindestens das Fünffache der empfohlenen Tageszufuhr von 4000 bis 5000 IE-also mindestens 20.000-25.000 IE einnehmen. Das Provitamin A (-Karotin) kann allerdings keine “A-Hypervitaminose” auslösen.
Nein. Die Produktion von Vitamin D in der Haut durch die Einwirkung von Sonnenlicht wird physiologisch gesteuert. Eine der Möglichkeiten für die Haut, sich vor einer übermäßigen Vitamin D-Produktion durch Sonneneinwirkung zu schützen, besteht in der Bräunung.
Ein normaler Verzehr von vitaminierten Lebensmitteln stellt kein Problem dar. Die Vitaminkonzentrationen in angereicherten Nahrungsmitteln unterliegen gesetzlichen Vorschriften, deren Werte innerhalb der anerkannten Sicherheitsbereiche liegen. Vitaminierte Lebensmittel enthalten mindestens ein Drittel, höchstens das Dreifache der empfohlenen Tageszufuhr. Sie decken also den Vitaminbedarf, ohne Risiken zu verursachen. Dabei spielt eine Rolle, daß im Regelfall nicht mit den Vitaminen A und D angereichert werden darf. Der zusätzliche Verzehr von Multi-Vitaminpräparaten neben vitaminierten Lebensmitteln und Gerichten ist im Regelfall überflüssig. Eine der beiden Maßnahmen ist ausreichend. Risiken bei “Doppelanwendung” bestehen jedoch nicht.
Vitamin E besitzt ein breites Wirkungsspektrum obwohl es sich um ein fettlösliches Vitamin handelt, das im Körper gespeichert werden kann. Bei gesunden Menschen ist die Einnahme hoher Dosen noch nie mit ernsthaften Nebenwirkungen in Zusammenhang gebracht worden. Die meisten Vitamin E-Zusätze sind so formuliert daß die Dosierung 50 mg/pro Tag beträgt. Diese Konzentration liegt unter denjenigen, bei denen kleinere Beschwerden wie Unbehagen im Magen-Darm-Trakt bekannt wurden. Allerdings sollten Leute mit bestehenden medizinischen Problemen oder unter Medikamenten immer ihren Arzt konsultieren, bevor sie Vitamin E oder irgendwelche anderen Zusätze einnehmen.
Vitamin-Intoxikationen haben bei Kindern nicht zugenommen. Das einzige Vitamin, für das dies nicht gilt - Vitamin D - darf nur bestimmten Lebensmitteln (Säuglingsnahrungen, Margarine) in genau vorgeschriebenen Mengen zugesetzt werden. Auch hier besteht also kein Risiko einer Überdosierung. Andererseits sollte man daran denken, daß mit einer Zunahme der Verwendung von Vitaminen und anderen Nahrungszusätzen auch das Risiko ansteigen kann, daß Kinder versehentlich zu große Mengen dieser Substanzen einnehmen. Eltern müssen bei Vitaminpräparaten für Kinder dieselben Vorsichtsmaßnahmen ergreifen wie bei anderen Medikamenten im Hause. Vitamin- und Mineralstoffpräparate sollten also vorsichtshalber außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
Je mehr Vitamin C Sie einnehmen, desto mehr davon wird im Urin (und auch mit dem Stuhlgang!) ausgeschieden. Aber es ist wünschenswert, im Gewebe eine Vitamin-C-Konzentration zu erreichen, die sich dem Sättigungspunkt nähert. Damit steht mehr Vitamin C für das Abwehrsystem des Körpers zur Verfügung. Empfohlen werden 75 mg täglich, unter Sonderbedingungen auch mehr. Für die Empfehlung der orthomolekularen Medizin, täglich sehr große Mengen Vitamin C (mehrere Gramm) einzunehmen, gibt es bis heute keine wissenschaftliche Begründung - geschadet haben sich die Anhänger dieser Richtung aber auch nicht.
Es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Wenn Sie mehr wasserlösliche Vitamine einnehmen, als Ihr Körper verwerten kann, wird der Überschuß mit dem Urin ausgeschieden. Dieser Vorgang wird bei Vitamin B 2 sichtbar, das eine intensive Gelbfärbung aufweist.
Vitamine
B Vitamine
Immunabwehr
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Die Zielgruppe von Nahrungsergänzungsmitteln: Mehr Vitalität im Leben
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