Sie singen gern? Ja! Aber nur in der Badewanne, oder wenn es keiner hört? Macht nicht, geben Sie dem Wunsch nach und singen Sie laut, und wenn es nur für sich selbst ist. Denn Singen, wusste man das wirklich noch nicht?, macht nicht nur Spaß macht, sondern ist auch richtig gut für Körper und Seele.
Egal, ob falsch oder richtig, ob im Sopran, Alt oder Bass, auch Laien-Sänger profitieren von den positiven Auswirkungen des Singens. Übung macht den Meister, das gilt auch für Singen. Und so kann man zu Hause ungehört die Tonleiter rauf und runter üben. Und ob es stimmt oder nicht, wen stört es schon.
Allerdings sollte man seiner Stimme auch mit regelmäßiger Stimmhygiene etwas Gutes tun. Schuld beim Auftreten von Heiserkeit oder Halskratzen sind gereizte Schleimhäute in Mund, Rachen und Kehlkopf. Und dagegen kann man so einiges unternehmen.
Singen regt unser Gehirn an und erfreut zudem einen selbst und eventuell auch andere, es wirkt aber auch befreiend und gilt als Stimmungsantörner.
Nicht nur anhand von Studien mit professionellen Sängern zeigt es sich, dass Menschen, die oft und viel singen, nicht nur wesentlich entspannter, sondern sich insgesamt besser fühlen. Schuld daran ist das Kuschelhormon Oxytocin, welches wir während des Singens vermehrt ausgeschüttet. Oxytocin verstärkt Bindungen, fördert Vertrauen und reduziert Angst. Daher ist es auch maßgeblich bei der Geburt und beim Geschlechtsverkehr beteiligt.
Aber auch die Hormone Adrenalin, Dopamin, Serotonin und Endorphin steigern beim Singen das Wohlbefinden und versetzen uns in euphorische Stimmung. Und, dazu kommt, dass während des Singens die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Körper deutlich reduziert wird. Heißt, es gibt es auch weniger Stress.
Automatische Abläufe in unserem Körper, wie Atmung, Herzschlag und Verdauung, werden durch den Sympathikus und den Parasympathikus bestimmt. Ersterer erhöht Atem-, Herzfrequenz und Blutdruck, wenn wir unter Stress stehen. Der Parasympathikus hingegen stellt als Gegengewicht Beruhigung und Entspannung wieder her. Singen trägt dazu bei, dass die beiden nicht aus dem Gleichgewicht geraten. Man hat festgestellt, dass Singen und vor allem tiefes Aus- und Einatmen den Parasympathikus aktiviert und wir daher ruhiger und entspannter werden.
Singen ist für den Körper so anstrengend wie Dehnübungen oder leichter Sport sind für den Körper mindestens so anstrengend, wie Singen! Schon 10 bis 15 Minuten Singen reichen aus, um das Herz-Kreislauf-System in Schwung zu bringen. Ganz nebenbei verstärkt sich die Atmung und der Körper erhält mehr Sauerstoff. Der Blutdruck stabilisiert sich, Organe und Gehirn werden besser durchblutet und die Konzentrationsfähigkeit steigt.
Wie schwedische Forscher herausfanden, schlägt das Herz bei Menschen, die zusammen singen, nach einer gewissen Zeit im gleichen Takt und der Herzrhythmus stabilisiert sich. Alles Gründe, die für das Singen sprechen. Ungeübte Stimmen startem ot mit einem Warm-up, auch Summen und Gähnen sind gute Übungen, um den Stimmapparat zu entspannen und die Stimme aufzuwärmen. Damit die Schleimhäute nicht austrocknen, sollte man regelmäßig und viel Wasser trinken. Hilft das immer noch nicht ausreichend, kann man mit befeuchtenden Halstabletten nachhelfen. Sie regen dank Mineralstoffen den Speichelfluss an und legen sich wie ein Schutzfilm über die Schleimhäute in Mund und Rachen.