Schlafbezogene Atemstörungen, zu denen auch das obstruktive Schlafapnoesyndrom zählt, sind eine sehr häufige und leider oft unterdiagnostizierte Erkrankung, einhergehend mit schlafbezogenen Atemstörungen und vielen schädlichen Auswirkungen auf den Körper und insbesondere auf das Herz. Es wird vermutet, dass sie die diastolische Funktion des Herzens schädlich beeinflussen und die Bildung von Fibrose verstärken. Fibrose bedeutet, dass durch eine vermehrt Bindegewebsbildung im Herzen dieses steifer wird und somit auch die Leistungsfähigkeit des Herzens beeinträchtigt wird. Die Ergebnisse der Consider-AF Studie untermauern die Annahme, dass schlafbezogene Atemstörungen die Fibrose am Herzen verstärken und die diastolische Funktion des Herzens verringern.
Hamburg City Health Studie (HCHS): Hinweise zeigen auf ein relevant erhöhtes, geschlechtsspezifisches kardiovaskuläres Risiko im späteren Leben nach komplikativen Schwangerschaften, was sich sowohl auf maternale Komplikationen wie schwangerschaftsassoziierte Hypertonie und Diabetes sowie übermäßige Gewichtszunahme in der Schwangerschaft und fetale Komplikationen der jeweiligen Schwangerschaften wie Frühgeburtlichkeit oder ein erhöhtes Geburtsgewicht bezieht. Um diesbezügliche Erkrankungen künftig besser verstehen und vorbeugen zu können wurde eine longitudinale, monozentrische, prospektive Beobachtungsstudie mit insgesamt 45.000 Hamburger:innen zwischen 45 und 74 Jahren gestartet, um Erkrankungen künftig besser verstehen und vorbeugen zu können.
Herzrhythmusmonitoring zur Verhinderung ischämischer Schlaganfälle und systemischer Embolien: Vorhofflimmern gilt als die häufigste Herzrhythmusstörung und somit auch als häufige Ursache von Schlaganfällen. Allerdings tritt das Vorhofflimmern oft nur zeitweise (paroxysmal) und ohne spezifische Symptome auf und kann deshalb auch undiagnostiziert bleiben. Bei Patient:innen, die einen Schlaganfall erlitten haben, wird empfohlen, nach einem bisher nicht diagnostizierten Vorhofflimmern zu suchen. In mehreren Studien konnte bereits nachgewiesen werden, dass durch ein verlängertes Herzrhythmusmonitoring mehr Fälle von Vorhofflimmern gefunden werden. Nähere Informationen finden Sie auch auf www.find-af2.com
Herzinsuffizienz und akutes Nierenversagens: Durch die ständig alternde Gesellschaft nimmt die Anzahl an Patient:innen mit einer schweren koronaren Herzerkrankung seit mehreren Jahren stetig zu. Eine offen chirurgische, operative Revaskularisierung der Koronararterien kommt für dieses Patientenkollektiv häufig nicht in Betracht. Daher erfolgt die Behandlung der Patient:innen mittels komplexer koronarer Hochrisikointerventionen. Das akute Nierenversagen (ANV) ist eine wichtige postprozedurale Komplikation, die als prognostisch ungünstiger Faktor mit einer erhöhten Gesamtmortalität, einer Verlängerung der Hospitalisierungszeit und einer Erhöhung der allgemeinen Gesundheitskosten einhergeht. Patient:innen mit einer Herzinsuffizienz stellen ein besonderes Risikokollektiv dar, das häufig aufgrund einer bereits präinterventionell eingeschränkten Hämodynamik ein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines ANV hat. Das Ziel einer Studie war die Rolle der Herzinsuffizienz beim Auftreten eines ANV bei Patient:innen mit einer koronaren Hochrisikointervention zu untersuchen und Risikokonstellationen für ein hohes Risiko für das Auftreten eines ANV zu analysieren. Anhand des Patientenkollektiv konnte man zeigen, dass bei Patient:innen mit einer Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion (HFrEF) ein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines ANV bei koronarer Hochrisikointervention besteht. Der Einsatz eines linksventrikulären Herzunterstützungssystems war in der Subgruppe der Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion (HFrEF) mit einem geringen Auftreten eines ANV assoziiert und könnte einen möglichen protektiven Schutzmechanismus für Risikopatient:innen darstellen. Dies muss in prospektiven, randomisierten Studien weiter untersucht werden.
Quelle: PM DGK 4-23