Ein natürlicher Bestandteil des Lebens jeder Frau sind die Wechseljahre, auch Menopause genannt. Dennoch sind sie in vielen Gesellschaften nach wie vor ein Tabuthema und nur selten Gegenstand offener Diskussionen. Die Wechseljahre können auch auf emotionaler Ebene eine große Belastung darstellen. Phasen der Unsicherheit, der Angst und der Traurigkeit werden von Frauen häufig durchlebt. Identitätskrisen können durch die Veränderungen des Körpers und die Endlichkeit der Fortpflanzungsfähigkeit entstehen. Diese emotionalen Herausforderungen sind real. Sie können von den betroffenen Frauen nicht einfach “überwunden” werden.
Schweigen: Viele Frauen fühlen sich unwohl dabei, über ihre Wechseljahre zu sprechen, und auch Ärzte erwähnen das Thema oft nicht ausreichend in Beratungsgesprächen
Stigmatisierung: Die Vorstellung, dass Frauen in den Wechseljahren weniger attraktiv oder wertvoll sind, ist ein weit verbreitetes Stereotyp, das Frauen schädigen kann
Mangelnde Aufklärung: Oftmals fehlt es an Bildung und Informationen über die Wechseljahre, was zu Missverständnissen und Fehlinformationen führen kann.
Zahlreiche der im Teaser genannten Beschwerden führen dabei zu einer teilweise massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität für die betroffenen Frauen. Eine Anfang 2023 in den USA veröffentlichte Studie zeigte, dass einige der Symptome bei Frauen bereits in der sogenannten spät-reproduktiven Phase, d. h. also schon Jahre vor dem Beginn der eigentlichen Wechseljahre auftreten können. Die spätreproduktive Phase einer Frau ist durch eine geringe Anzahl von Eibläschen (Antralfollikeln) und subtile Veränderungen bei Länge, Dauer und Fluss des Menstruationszyklus gekennzeichnet. Dies ist in der Regel der Zeitpunkt, an dem die Fruchtbarkeit abnimmt und sich die Hormonmuster zu verändern beginnen.
Damit zeigt diese Studie deutlich, dass Frauen bereits in ihren späten reproduktiven Jahren mehrere jener Symptome erleben, die typischerweise mit dem Übergang in die Wechseljahre verbunden sind. Die Studie weist damit aber auch darauf hin, dass nun die Zeit für eine vorausschauende Beratung der betroffenen Frauen sinnvoll wäre.
Weltweit rechnet man derzeit mit rund 1,1 Milliarden Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden. Grund genug, diesen Frauen einen eigenen Tag zu widmen: Immer am 18. Oktober findet der Welt-Menopause-Tag statt. Denn es ist höchste Zeit, die Wechseljahre aus der Tabuzone herauszuholen1.
Auch die erste deutschlandweite Befragung berufstätiger Frauen über die Auswirkungen von Wechseljahresbeschwerden am Arbeitsplatz zeigt brisante Ergebnisse2.
Die Initiative-Blickwechsel stellt Materialien und Informationen mit dem Schwerpunkt Wechseljahre im Arbeitsleben für Betroffene zur Verfügung. ↩
Die Befragung durch die HWR Berlin kann man hier herunterladen ↩
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