Endlich volles Haar: Geheimratsecken, kahle Kopfhautstellen oder ein ausgedünnter Scheitel können das Selbstbewusstsein schmälern. Aus Scham isolieren sich Betroffene häufig sozial. Die gute Nachricht: Neben der operativen Haartransplantation stehen weitere Methoden zur Auswahl, die zu vollem und dichtem Haar führen können. Eine Methode ist die PRP-Therapie.
Doch was versteht man unter PRP? Welche Vor- und Nachteile hält die Eigenbluttherapie bereit? Wie läuft die Behandlung ab und welche Ergebnisse können erzielt werden?
Die PRP-Methode wird auch als Eigenbluttherapie bezeichnet. Bei dem Platelet-Rich-Plasma, kurz PRP, handelt es sich um thrombozytenreiches Plasma, das durch Zentrifugation aus dem Eigenblut des Patienten gewonnen wird.
Die Thrombozyten beinhalten Wachstumsfaktoren, die das Haarwachstum anregen können. Der Grund: Die Thrombozyten können die Zellerneuerung und -regeneration beeinflussen und zu einer gesteigerten Kollagensynthese beitragen.
Bei der Eigenblutbehandlung gegen Haarausfall injiziert der behandelnde Mediziner der Hair & Skin Medical AG das plasmareiche Blut in die Kopfhautbereiche, wo der Haaransatz sich zurückbildet oder der Haarausfall anderweitig sichtbar wird. Für diesen Eingriff verwendet der Arzt eine feine Nadel.
Die schonende Methode kann außerdem die Selbstheilungskräfte des Körpers stimulieren. Durch die Injektion kann der Haarausfall gestoppt und das Wachstum neuer Haare angeregt werden.
Das entnommene Blut leitet der Mediziner durch eine Zentrifuge, um das plasmareiche Serum (PRP) zu gewinnen. Neben den Blutplättchen und den Wachstumsfaktoren zeichnet sich dieses durch einen hohen Proteinanteil aus.
Die PRP-Therapie gilt als risikoarm, da es sich um körpereigene Stoffe handelt. Nicht auszuschließen sind jedoch Nebenwirkungen wie Blutergüsse, irritierte Hautnerven und Infektionen.
Liegen diverse Erkrankungen wie eine Infektion der Kopfhaut oder weitere Infektionskrankheiten vor, kann die PRP-Methode erst nach der vollständigen Genesung des Patienten durchgeführt werden. Bei Blutgerinnungsstörungen sollte die PRP-Behandlung nicht realisiert werden.
Die PRP-Therapie kann dazu dienen, den Haarausfall einzugrenzen und das Wachstum neuer Haare zu unterstützen. Inaktive Haarwurzeln können so angeregt werden. Die Aktivierung kann nach circa zwei bis drei Monaten erfolgen. So kann das eigene Haar von Männern und Frauen gestärkt und gekräftigt werden.
Nach der Injektion des plasmareichen Blutes können die Haarwurzeln verdichtet werden, sodass das Haar im Anschluss voller nachwächst. Außerdem kann die Methode die Zellerneuerung anstoßen und die Kopfhaut vitalisieren. Schlägt die Therapie an, können Geheimratsecken und kahle Stellen eliminiert werden.
Ein Hinweis: Sind die Haarwurzeln bereits zerstört, kann auch die PRP-Methode keine Erfolge mehr erzielen. Bei Haarausfall im Anfangsstadium oder mittleren Stadium kann die Eigenbluttherapie jedoch zu dichtem Haar führen.
Im ersten Schritt entnimmt der Mediziner dem Patienten circa 10 Milliliter Blut aus einer Armvene. Anschließend überträgt er das entnommene Blut in ein Blutröhrchen. Im dritten Schritt überführt der Arzt das Blut im Blutröhrchen in den Inkubator. Hier verweilt dieses drei Stunden lang.
Die Zytokine, die Wachstumsfaktoren im Blut, treten aus. Außerdem üben die Glaskügelchen im Blutröhrchen einen Reiz auf die im Blut enthaltenen Zellen aus. Die Zytokine werden aktiviert, vermehrt und freigesetzt. Anschließend wird das Blut zentrifugiert und gepresst.
Das gewonnene Serum entnimmt der Mediziner anschließend und injiziert dieses mit Hilfe einer feinen Nadel in die Kopfhaut des Patienten. Einige Praxen verbinden die PRP-Behandlung mit einer Microneedling-Sitzung, um den Effekt zu unterstützen.
Das Blutplasma gewinnen Ärzte durch die Zentrifugation und das Filtrieren, die sogenannte Plasmapherese, aus dem Eigenblut des Patienten. Dabei trennen Mediziner folgende Blutbestandteile voneinander:
Das thromobozytenreiche Plasma wird genutzt, um die Haarwurzeln zu stärken und zu aktivieren. Das Blutplasma wird direkt in die betroffenen Bereiche auf der Kopfhaut injiziert. Dabei kann die PRP-Methode eine eigenständige Therapieform darstellen oder mit einer weiteren Behandlungsmaßnahme kombiniert werden.
Das Blutplasma, das aus der Armvene gewonnen wird, reichern Mediziner mit bestimmten Vitaminen wie Vitamin B12 an. Die Zusammensetzung der Wirkstoffe variiert im Einzelfall und ist abhängig von den zu behandelnden Regionen und dem Zustand der Haare.
Das PRP-Blutplasma weist dabei folgende Wachstumsfaktoren und Zytokine auf:
Die Nährstoffe wirken unmittelbar nach dem Eingriff auf die Haarwurzeln ein. Notwendig sind in der Regel vier bis sechs Behandlungen. Zwischen den Eingriffen sollten circa 4 Wochen verstreichen. Anschließend können wenige Monate vergehen, bis die Haarstruktur sich sichtbar verbessert. Eine Garantie für das Gelingen der Therapie besteht nicht, da jeder Körper unterschiedlich reagiert.
Zeigt die PRP-Behandlung Wirkung, kann der Effekt bis zu 3 Jahre anhalten. Durch regelmäßige weiterführende Behandlung zur Auffrischung können Patienten ihre Haarstruktur langfristig beeinflussen. Diese sollten in einem Abstand zwischen 9 und 12 Monaten stattfinden.
Dabei gilt: Je jünger der Patient zum Zeitpunkt des Eingriffes ist, desto höher fällt die Chance aus, sichtbare Ergebnisse zu erzielen.
Der menschliche Körper unterliegt einem natürlichen Alterungsprozess. Im Laufe des Lebens verzeichnen viele Menschen einen Ausfall der Kopfhauthaare. Im Vergleich zum saisonalen Haarausfall wachsen die Haare bei der Alopezie in vielen Fällen nicht nach.
Eine mögliche Lösung bildet die PRP-Methode, in deren Rahmen der Arzt dem Patienten Eigenblut aus der Armvene entnimmt und dieses aufbereitet. Anschließend injiziert der Mediziner das plasmareiche Blut in die betroffenen Kopfhautstellen des Patienten.
Ergebnisse können sich nach wenigen Monaten zeigen. Da jeder Körper anders reagiert, besteht keine Garantie, dass die Eigenbluttherapie Wirkung zeigt. Allerdings stellt diese eine schonende Möglichkeit dar, die eine Haartransplantation und somit eine Operation ersetzen kann. Das Eigenblut gilt als gut verträglich und nebenwirkungsarm.
Haarausfall
Haarwachstum
Haarwurzel