Cannabidiol (CBD) gilt als eines der wichtigsten Cannabinoide der Cannabispflanze. Im Gegensatz zum allseits bekannten Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC) ist CBD allerdings nicht psychoaktiv, was bedeutet, dass sich nach dem Konsum kein Rauschzustand einstellt. CBD zeigt sich in Produkten wie Ölen, Lotionen und Salben und erfreut sich einer großen medialen Aufmerksamkeit. Mitunter bei Angstzuständen und chronischen Schmerzen wurden bereits positive Effekte nachgewiesen. Die aktuelle Studienlage deutet darauf hin, dass sich die regelmäßige Einnahme auch auf die Herzgesundheit auswirkt.
Die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften von CBD können möglicherweise verschiedene Risikofaktoren reduzieren, die nicht selten Herzerkrankungen zur Folge haben.
Zu den führenden Risikofaktoren für hypertensive Herzerkrankungen zählt Bluthochdruck. Unter anderem Stress kann zu einem deutlichen Anstieg führen. Mittlerweile deuten einige Untersuchungen darauf hin, dass CBD die Wirkung von Stress auf den Blutdruck verringern kann. Bei einer Studie aus dem Jahr 2008 wurden Ratten einer besonderen Stresssituation ausgesetzt. Sowohl bei dem Blutdruck als auch bei der Herzfrequenz konnten höhere Werte beobachtet werden. Die Verabreichung von CBD reduzierte den Anstieg nachweislich.
Im Jahr 2017 wurde eine vergleichbare Untersuchungsreihe mit gesunden, menschlichen Freiweilligen durchgeführt. Während die eine Vergleichsgruppe vor der konstruierten Stresssituation eine Dosis CBD erhielt, wurde den weiteren Freiwilligen ein Placebo verabreicht. Bei der CBD-Vergleichsgruppe konnte im Vergleich zu der Placebo-Vergleichsgruppe ein deutlich niedrigerer Blutdruck festgestellt werden. Im Anbetracht dieser Studien kann CBD bei der Senkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz unter Stress hilfreich sein.
Herzerkrankungen erhöhen das Schlaganfallrisiko. Sobald ein Blutgerinnsel den Blutfluss zum Gehirn blockiert, kann ein ischämischer Schlaganfall die Folge sein. Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall tritt Blut aus einem geplatzten Gefäß in den Gehirnraum aus.
Eine Untersuchung aus dem Jahr 2010 ergab, dass CBD dazu beitragen kann, Schlaganfallpatienten vor Hirnschäden zu schützen und zudem die Genesung unterstützt. 2017 führte eine Auswertung von wissenschaftlichen Erkenntnissen zu dem Schluss, dass CBD die Durchblutung des Gehirns während eines Schlaganfalls und damit die Heilungschancen erhöht. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass sich die Untersuchungen auf Tierstudien konzentrierten.
Andere Studien haben gezeigt, dass CBD eine schützende Wirkung auf das Herz haben kann. Dies wurde bei Ratten nach einem Herzinfarkt und bei Mäusen mit einigen der mit Diabetes verbundenen Herzschäden nachgewiesen. Da diese Studien jedoch oft auf Erkenntnissen aus einem Labor oder bei Tieren basieren, kann noch nicht abschließend bestätigt werden, dass CBD dem menschlichen Herzen zugutekommt.
In verschiedenen medizinischen Bereichen stellt CBD bereits eine wichtige Grundlage für die Herstellung von Medikamenten dar. Im Jahr 2018 genehmigte die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel das erste orale, gereinigte CBD-Medikament Epidiolex zur Behandlung von Anfällen bei zwei seltenen Formen der Epilepsie. Zwei synthetische Versionen von Cannabidiol wurden später zugelassen: Dronabinol zur Behandlung von Übelkeit während einer Chemotherapie und Nabilon zur Behandlung von Gewichtsverlust im Zusammenhang mit AIDS.
Es wird laufend an der Verwendung reinerer Formen von CBD bei einer Vielzahl von Erkrankungen geforscht, darunter Herz- und Kreislauferkrankungen und insbesondere Erkrankungen des Herzmuskels, einschließlich Myokarditis und einige Arten von Kardiomyopathie. Die aktuelle Studienlage deutet darauf hin, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es zu einer wissenschaftlichen Bestätigung der positiven Wirkungen beim Menschen kommen wird.
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