Vor allem Menschen mit Typ 2 Diabetes haben nicht nur ein erhöhtes Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse, sondern da bei auch noch mit einer deutlich schlechteren Prognose. Etwa 45 % der Betroffenen weisen entweder eine chronisch ischämische oder koronare Herzkrankheit (KHK), die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) oder zerebrovaskuläre Erkrankungen auf. Nicht nur der Myokardinfarkt, sondern auch der Schlaganfall zählen daher zu den häufigsten Todesursachen bei Typ 2 Diabetes. Unabhängig von der erhöhten Sterblichkeit sind kardiovaskuläre Ereignisse zudem mit einem deutlichen Verlust an gesunden Lebensjahren und Lebensqualität verbunden. In den aktuellen Leitlinien verschiedener Fachgesellschaften steht daher eine Therapie für Typ 2 Diabetes für eine frühe Prävention dieser kardiovaskulären Risiken klar im Vordergrund.
Ergebnisse großer kardiovaskulärer Endpunktstudien zu blutzuckersenkenden Medikamenten haben eindeutig belegt, dass eine auf das individuelle kardiovaskuläre Risiko bezogene Therapie des Typ 2 Diabetes für die weitere Lebenserwartung entscheidend sein kann. Dafür sprechen auch die 3P-MACE-Ergebnisse der kardiovaskulären Endpunktstudie SUSTAIN 69, die über zwei Jahre 3.297 Menschen mit Typ 2 Diabetes und hohem kardiovaskulären Risiko untersuchte: Der GLP-1 RA Semaglutid1 s.c.a konnte das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse um 26 % senken und dabei das Risiko für nicht-tödliche Schlaganfälle signifikant um 39 % reduzieren. Aktuelle Untersuchungen machen deutlich, dass abgesehen von der Schlaganfallprophylaxe eine konsequente Risikofaktortherapie bei Typ 2 Diabetes auch einem kognitiven Abbau bzw. Demenzrisiko entgegenwirken kann.
Die gültigen kardiologischen Behandlungsempfehlungen zur Therapie des Typ 2 Diabetes … haben daher den grundlegenden Paradigmenwechsel vollzogen: Menschen mit Typ 2 Diabetes, bei denen das kardiovaskuläre Risiko im Vordergrund steht, werden nicht mehr blutzuckerzentriert nach Primär- und Sekundärprävention unterschieden, sondern ausschließlich nach ihrem individuellen kardiovaskulären Risikoprofil und ihren persönlichen Möglichkeiten. Das zeigt deutlich, dass sowohl das frühzeitige, kontinuierliche kardiovaskuläre Risikomanagement als auch die fachübergreifende Zusammenarbeit von Kardiologie, Diabetologie und hausärztlicher Versorgung äußerst wichtig für Menschen mit Typ 2 Diabetes sind.
Ozempic® (Semaglutid s.c.) ist ein 1x pro Woche injizierbares Analogon zum humanen Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1), das für die Behandlung von Typ 2 Diabetes entwickelt und auch zugelassen wurde. ↩
Koronare Herzkrankheit (KHK)
Diabetes Mellitus Typ 2