Pilze können sich auch bei gesunden Menschen auf der Haut und den Schleimhäuten in geringen Mengen entwickeln. Wenn jedoch der Säureschutzmantel der Haut geschädigt oder gar zerstört ist, steht ihrer massenhaften Vermehrung nichts mehr im Wege und sie beginnen, Beschwerden zu verursachen. Pilzinfektionen (der Fachausdruck lautet Mykose) kommen am Körper hauptsächlich an feuchtwarmen Stellen vor, z. B. zwischen den Zehen, am Kopf, an den Fingernägeln, im Mund und im Genitalbereich. Mykosen können auch an inneren Organen auftreten, wenn das Immunsystem stark geschwächt ist.
Fußpilz juckend, nässend, meist zwischen den Zehen
Hauptpilz am Körper juckende, schuppende, rund bis ovale Stellen mit rötlichem Rand an der Oberschenkelinnenseite, in der Hautfalte unter der Brust (bei Frauen), in der Leistengegend
Nagelpilz Finger- oder Zehennägel verfärben sich gelb bis bräunlich
Windeldermatitis Tritt bei Säuglingen mit vielen kleinen roten Punkten vor allem im Afterbereich auf
Soor weiße oder cremige Flecken auf der Mundschleimhaut
Hefepilze im Genitalbereich treten sowohl bei Männern als auch bei Frauen auf, können durch Sex übertragen werden. Bei Frauen ist der Genitalbereich gerötet, evtl. geschwollen und kann mit einem quarkähnlichem Belag überzogen sein. Männer befällt der Hefepilz an Vorhaut und Eichel mit nässenden, weißlichem Belag
Rund ein Viertel der Bevölkerung in Mitteleuropa ist von der Volkskrankheit Fußpilz betroffen. Am Nagelpilz (Onychomykose) leiden, je nach Alter zwischen 2% und 40% der Bevölkerung. Allein in Deutschland zählt man etwa 9,6 Mio. Erkrankte, das entspricht ca. 12% der Gesamtbevölkerung. Während Nagelpilzerkrankungen bei Kindern nur selten vorkommen, beträgt die Häufigkeit bei über 40-jährigen zwischen 20- und 30% und steigt mit dem Alter stetig an. In jüngeren Jahren trifft es Männer häufiger betroffen als Frauen, doch relativiert sich dies mit zunehmendem Alter-
Hautpilze können sowohl durch Hautkontakt mit infizierten Personen als auch durch Berührung mit infizierten Gegenständen übertragen werden. Interessant ist dabei, dass manche Menschen nicht erkranken, obwohl sie mit Pilzen in Kontakt kommen, während andere sich sehr leicht infizieren und immer wieder befallen werden.
Vorschädigungen wie Nagelveränderungen und –verletzungen sind ideale Eintrittspforten für Pilze. Eine weitere, nicht unbedeutende Rolle spielen äußere Faktoren wie Feuchtigkeit und ungeeignete Kleidung, aber auch eine örtlich begrenzte oder allgemeine Abwehrschwäche wie beispielsweise Schuppenflechte, Ekzeme oder Medikamente können das Wachstum der Pilze begünstigen. Durchblutungsstörungen gelten ebenso als Voraussetzung für eine Nagelpilzinfektion, da die Minderdurchblutung das Abwehrsystem schwächt.
Dazu zählen ältere Menschen, Raucher, Menschen mit Bewegungsmangel sowie Patienten mit Diabetes mellitus oder einer arteriellen Verschlusskrankheit. Präventiv ist vor allem die Stärkung des Immunsystem enorm wichtig, die Durchblutung der Füße sollte durch eine vernünftige Ernährung und ausreichend Bewegung an frischer Luft gefördert werden. Übermäßiger Stress und das Rauchen sollte vermieden werden. Diabetiker müssen sorgfältig darauf achten, dass ihr Blutzucker immer korrekt eingestellt ist.
Es ist aufgrund der weiten Verbreitung der Hautpilze relativ hoch; dies gilt besonders in Schwimmbädern, Duschen und Sanitätsbereichen von Sport- und Spielstätten, Unterkünften und anderen Gemeinschaftseinrichtungen. Dort sollten immer Schuhe wie etwa Gummisandalen getragen werden.
Bei unseren Nägeln handelt es sich um dünne Hornplatten (0,5-0,7mm) im Nagelbett, die an drei Seiten vom sogenannten Nagelfalz umgeben sind. Der hintere Teil ist zusätzlich von einem Nagelhäutchen begrenzt, das vor Krankheitserregern schützt.
Zu Beginn der Erkrankung bilden sich meist längliche oder halbkreisförmige scharf oder unregelmäßig begrenzte weißlich bis gelb, grau-braune Flecken im Nagel. Der Glanz des Nagels geht verloren und im weiteren Verlauf verdickt und verfärbt sich der Nagel zusehends. Die Nagelplatte wird brüchig und bröckelig, wobei die ursprüngliche Nagelsubstanz immer stärker zerstört wird. Manchmal befallen die Pilze auch vorwiegend den Bereich unter der Nagelplatte. Die Folge ist, dass sich der Nagel zumeist vom Nagelbett abhebt. Neben diesen äußerlichen Veränderungen treten in der Regel zumindest im Frühstadium keine Beschwerden auf. Im weiteren Verlauf kann es mit verdickten oder brüchigen Nägeln beim Schuhe tragen zu Schmerzen kommen, aus denen orthopädische Schäden resultieren. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist in diesem Zusammenhang der psychische Leidensdruck und eine verminderte Lebensqualität, die eine solche Erkrankung hervorrufen kann.
Eine Onychomykose sollte in jedem Fall behandelt werden, da sie nie von selbst abheilt. Bei Verdacht auf eine Nagelpilzerkrankung sollte man daher in jedem Fall möglichst frühzeitig einen Dermatologen aufsuchen denn nur der Arzt kann den Pilz eindeutig nachweisen und nachhaltig bekämpfen. Um Haut- und Nagelpilzerkrankungen erfolgreich zu therapieren, wird die äußerliche (lokale) oder die innerliche (systemische) Therapie (oder in Kombination) eingesetzt.
Seit einigen Jahren gibt es sehr wirksame Substanzen, die auch als Antimykotika bezeichnet werden. Diese stören den Stoffwechsel des Pilzes und verhindern so ein Wachstum bzw. Ausbreiten der Kulturen. Für die äußerliche Anwendung bei der Nagelpilzerkrankung stehen moderne medizinische Nagellack-Präparate zur Verfügung, die einen Wirkstoff gegen Pilze enthalten, wie z.B. Loceryl Nagellack. Sie ermöglichen eine sehr gezielte Anwendung des Wirkstoffs und sind ausgezeichnet verträglich. Nach Auftragen des wasserfesten und beständigen Lackes, dringt der Wirkstoff kontinuierlich durch die Nagelplatte bis in das Nagelbett ein.
Erhältliche Nagellacks zur Pilzbekämpfung brauchen beispielsweise nur ein- bis zweimal pro Woche auf die befallenen Nägel aufgetragen zu werden. Medikamente zur inneren Therapie werden in der Regel in Form von Tabletten oder Kapseln eingenommen. Dabei gelangt der Wirkstoff über die Blutbahn in das mit Pilzen befallene Gewebe. Nachteilig ist, dass hierbei auch schwere Nebenwirkungen auftreten können , die nicht nur auf Haut oder Nägel beschränkt bleiben.
Nagelpilzerkrankungen sind leider gegenüber einer Behandlung äußerst hartnäckig und wegen des langsamen Nagelwachstums (max. 3 mm pro Monate) auch sehr langwierig. Eine erfolgreiche Behandlung muss aber ohne Unterbrechung so lange fortgesetzt werden, bis die befallenen Stellen ausgeheilt und wieder ein vollständig gesunder Nagel nachgewachsen ist. Tatsache ist hingegen, dass Patienten oftmals die Behandlung unregelmäßig durchführen oder sie ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt abbrechen. Der ausbleibende Therapieerfolg sowie Rückfälle sind die unabdingliche Konsequenz, die dann oftmals dem behandelnden Arzt bzw. dem verabreichten Medikament angelastet wird.
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