Sehr viel größer ist der Leidensdruck für Frauen, bei denen die Vaginalkandidose häufiger als viermal im Jahr und teilweise sogar jeden Monat auftritt. Die weit verbreitete Sorge, dass sie sich an Türklinken oder auf fremden Toilletten ständig neu anstecken, ist unbegründet. Denn Candida albicans ist in der Scheide vieler Frauen “zuhause”. Bei bis zu 30 Prozent aller kerngesunden Frauen lässt sich der Pilz dort nachweisen. Weshalb er bei manchen Frauen eine Kandidose auslöst, bei anderen nicht, liegt an der individuellen Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten. Ändert sich diese Anfälligkeit (aus bisher unbekannten Gründen) kann die Pilzerkrankung ausheilen und nicht wieder auftreten.
Die Therapie der wiederkehrenden (rezidivierenden) Vaginalkandidose ist schwierig. Selbst unter einer Dauerbehandlung kann eine erneute Infektion auftreten. “Das ist eine Erkrankung, der wir bisher nicht Herr werden. Wie bei anderen chronischen Krankheiten können wir bisher nur helfen, nicht heilen”, erklärt der Gynäkologe Prof. Werner Mendling, Berlin. In der Regel wird die Kandidose mit einem Fluconazol-haltigen Präparat behandelt.
Doch in absehbarer Zeit könnte es eine neue Behandlungsform geben: Die Impfung gegen Candida albicans. Diese Methode ist in ihrer Entwicklung so weit voran geschritten, dass im kommenden Jahr eine Studie anläuft, in der Frauen mit wiederkehrender Vaginalkandidose gegen den Hefepilz geimpft werden.
In einer gesunden Vaginalflora wachsen überwiegend Laktobazillen. Wird deren Vermehrung gestört - etwa durch die Einnahme von Antibiotika - können sich Keime wie Candida albicans ausbreiten und Krankheiten verursachen. Die natürliche Vaginalflora lässt sich durch “einheimische” Lactobazillen unterstützen (etwa VagisanMilchsäure-Bakterien). Diese werden direkt in die Scheide eingeführt und helfen dort, die natürliche Vaginalflora wieder aufzubauen. Übrigens kann man eine Pilzinfektion nicht wegwaschen. Da eine übertriebene Intimhygiene mit Wasser und Seife mehr schadet als hilft, ist es besser, eine geeignete Waschlotion (wie Vagisan Intimwaschlotion) zu verwenden.
Wem die typischen Anzeichen einer Pilzinfektion bereits bekannt sind, schreitet häufig zur Eigenbehandlung mit frei verkäuflichen Medikamenten. Doch damit kann “frau” auch falsch liegen. Denn höchstens die Hälfte der Frauen, die sich selbst gegen einen Pilz behandeln, leiden tatsächlich an einer Pilzinfektion. Daher sollte man die Diagnose lieber von einem Gynäkologen abklären lassen.
Vagina
Vaginalflora
Intimhygiene
Pilzinfektion