Obwohl ein echtes Massenleiden, spricht kaum einer darüber, obwohl es überhaupt keinen Grund gibt, sich zu schämen. Hämorrhoidalleiden können erblich bedingt sein, durch falsche Ernährung oder mangelnde Bewegung entstehen. Je früher man etwas dagegen unternimmt, desto besser, denn unbehandelt droht früher oder später eine Operation.
Über Jahrhunderte hinweg haben die verschiedenen Kulturen überall auf der Welt ihre ureigenen Heilpflanzenkenntnisse erworben. Vor allem die amerikanischen Ureinwohner, die sich immer als Teil der Natur betrachtet haben, sind dabei zu erstaunlichen Erkenntnissen gelangt. So haben wir den Cherokee-Indianern das Wissen um einen Waldbaum zu verdanken, der als virginische Zaubernuss bekannt ist. Nicht nur der Name dieses bis zu zehn Meter hohen Laubbaums hat etwas Mystisches, tatsächlich können die Inhaltsstoffe der Pflanze mit dem lateinischen Namen Hamamelis virginia (z. B. Hametum® als Salbe oder Zäpfchen, Apotheke) ein wenig zaubern. Denn Auszüge aus den Blättern und Zweigen des Zaubernussbaums enthalten Flavonoide, ätherische Öle, Bitterstoffe und vor allem den Gerbstoff Hamamelitannin. Diese einzigartigen pflanzlichen Wirkstoffe hemmen Juckreiz, lindern Entzündungen, fördern die Wundheilung, stillen kleine Blutungen.
Wer darüber hinaus verhindern möchte, dass die Beschwerden wieder kommen, sollte zusätzlich ein paar Verhaltenstipps beherzigen: Eine der Hauptgründe für Hämorrhoidal- leiden ist Bewegungsmangel. Wer einer sitzenden Tätigkeit nachgeht, sollte jede Gelegen- heit nutzen, um aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen. In der Freizeit sind lange Spaziergänge oder (Nordic) Walking ratsam, weil beide Aktivitäten die Enddarmmuskulatur massieren. Gut sind auch Beckenbodenübungen, die man sogar im Sitzen durchführen kann. Darüber hinaus ist es gut, sich vollwertig und mit genügend Ballaststoffen zu ernähren und auch viel Flüssigkeit aufzunehmen. Lebensmittel wie Haferflocken, Hirse, Gerste und Kartoffeln sind darüber hinaus in der Lage, das Bindegewebe zu unterstützen.
Beim Stuhlgang sollte alles, was die Dauer des Aufenthalts auf der Toilette verlängert tabu sein. Also am besten keine Zeitungen, Bücher oder Comics lesen, sondern sich lieber auf den Pressvorgang konzentrieren. Unbewusstes Pressen ist nicht selten der Anfang einer Leidensgeschichte. Und wenn es trotz aller Vorbeugung doch wieder zu Hämorrhoiden kommt, dann hilft wieder ein wenig „Zauberei“.
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