Migräne ist weit mehr als nur ein schwerer Kopfschmerz; rund 12 % der Menschheit leiden daran. Migränepatienten wissen, wie sehr der Schmerz ihren Alltag beeinflussen kann. Denn wer an Migräne leidet muss sich nicht nur mit sehr starken Kopfschmerzen abgeben. Die Krankheit, die auch genetisch bedingt ausgelöst werden kann, zeigt sich auch mit vielen anderen Symptomen:
Viele Betroffene schwören auf bestimmte Medikamente, andere wieder probieren seit Jahren alles aus, was angeboten wird, ohne Erfolg. Und zahlreiche Menschen schwören auf eine Behandlung durch alternative Heilweisen.
Es gibt viele verschiedene Medikamente zur Behandlung und Vorbeugung von Migräne. Aber manche Menschen bevorzugen natürliche Behandlungen als Alternative oder zur Ergänzung der medizinischen Behandlung. Was dem Einzelnen wirklich hilft, muss letztlich jeder für sich selbst herausfinden. Und dieses FINDEN gleicht nicht selten der Suche der Nadel im Heuhaufen.
1. Akupressur: Die Stimulierung bestimmter Körperstellen durch gezielten Druck auf diese kann Muskelverspannungen lösen und Schmerzen lindern. Ein beliebter Druckpunkt zur Linderung der Kopfschmerzen ist der Raum zwischen der Basis des linken Daumens und dem Zeigerfinger durch festen, aber nicht schmerzhaften kreisförmigem Druck auf den LI-4-Punkt.
Auch der Druck auf den PC6-Akupunkturpunkt, der sich drei Finger von der Basis des Handgelenks an der Innenseite des Arms befindet kann, laut einer Studie aus dem Jahr 2012 (40 Menschen mit Migräne ohne Aura) helfen, die Schmerzen zu beheben. Vor allem bei Migräne-assoziierter Übelkeit oder Erbrechen kam es dadurch in der Studie zur Besserung.
2. Ernährungsumstellung: Auch Lebensmittel können eine Migräneattacke auslösen. Es ist daher für Betroffene zweckmässig über einen bestimmten Zeitraum ein Ernährungstagebuch zu führen.
3. Ätherische Öle: Ätherische Öle werden nicht nur als natürliche Heilmittel verwendet, sondern finden sich auch in vielen Rezepten zu hausgemachten Reinigungsprodukten.
Die im Lavendel enthaltenen ätherische Öle, helfen nicht nur gegen Stress und Angst, sondern können auch Kopfschmerzen lindern. In einer Studie wurde beispielsweise herausgefunden, dass die Einatmung von Lavendelöl bei manchen Menschen die Schwere von Migräneattacken zu reduzieren vermag. Für endgültige Aussagen dazu fehlen jedoch noch die großen Studien mit vielen Probanden.
4. Ingwer: Statt des häufig zur Akuttherapie bei Migräne und Cluster-Kopfschmerzes verordneten Sumatriptan (ein Arzneistoff aus der Gruppe der Triptane) kann, laut einer Studie aus dem Jahr 2014 mit 100 Teilnehmern, mit gleicher statistischer Wirkung auch Ingwerpulver verwendet werden. Im Gegensatz zu verordneten Arzneistoffen gibt es bei Ingwer, von einer möglichen allergisch bedingten Unverträglichkeit abgesehen, keine Nebenwirkungen.
5. Stressmanagement: Das regelmässige führen eines Tagebuchs kann icht nur oft sehr hilfreich sein, sich an bestimmte Gegebenheiten zu erinnern, sondern auch bei der Stress bewältigung helfen. Und Stress kann, wie man längst weiß, Migräne auslösen und verschlimmern. Stress kann man auch durch Bewegung, Musik, Meditation oder durch Coaching entgegen wirken und so unerwarteten Migräneattacken erfolgreich Paroli bieten. Denn all diese positiven Handlungen entscheiden auch mit darüber, wie wir der Reaktion des Körpers auf Stress begegnen können.
6. Yoga: Es ist längst bekannt, dass Yoga dabei helfen kann, unseren Blutfluss zu verbessern und Muskelverspannungen zu reduzieren. Beiden kann zur Linderung von Symptomen bei Migräneanfällen beitragen.
So vergleicht eine umfassende Studie aus dem Jahr 2014 konventionelle Migränebehandlung mit und ohne regelmäßigen Yogaanwendungen. Die Yoga-Teilnehmer erfuhren größere Erleichterung als jene Gruppe, die sich nur der konventionellen Behandlung anschloss.
7. Biofeedback-Therapie: Unter Biofeedback ist eine Therapie zu verstehen, bei welcher die Freisetzung und Entspannung von verspannten Muskeln ausgelöst wird. Allerdings bedarf es zur erfolgreichen Anwendung sehr viel Übung und Training.
8. Akupunktur: 2012 befasste man sich umfangreich mit Studien, welche u.a. die Wirksamkeit von Akupunktur zur Behandlung von Migräne untersuchten. Die Studienautoren kamen zu dem Ergebnis, dass Akupunktur sehr wohl eine wirksame Behandlungsoption für Menschen mit Migräne darstellen kann.
Wer sich einer Migräne-Akupunktur unterziehen möchte, sollte allerdings darauf achten einen dafür spezialisierten Arzt für diese Behandlungsmethode zu finden.
9. Massage: Nacken- und/oder Schultermassagen können durch Spannungsabbau Migräneschmerzen lindern. Eine gute Massage kann auch Stress reduzieren. Neben professionellen Masseuren gibt es alternativ die Möglichkeit mit Hilfe von Faszienbällen oder -rollen eine Selbstmassage entlang der Schultern und des Rückens an sich selbst auszuführen.
10. Kräuterzusätze: Pestwurz und Mutterkraut gelten als hilflreiche pflanzliche Ergänzungen zur Verringerung der Migräneschmerzen. Berichte der American Migraine Foundation zeigen, dass die tägliche Dosis von 150 mg Pestwurz bei dreimonatiger Anwendung sich zur Senkung Migräne Häufigkeit als erfolgreich zeigte. Mutterkraut ist etwas weniger wirksam ist als Pestwurz, wird jedoch von einigen Patienten besser vertragen.
Es gibt einige Risiken in der Verwendung dieser Kräuter, in seltenen Fällen schwerwiegend, und jeder, der sie versuchen möchte, sollte zuerst mit ihrem Arzt sprechen. Allerdings ist die Anwendung der Kräuter nicht ganz risikofrei, weshalb man sie sich von einem Arzt mit entsprechender Naturheilkunde-Ausbildung verordnen lassen muss.
11. Magnesium: Magnesiummangel kann u.a. Menstruationsmigräne und auch eine Migräne-Aura, eine Sehstörung, die zu Beginn einer Migräne auftritt, auslösen. Die Ergänzung von Magnesium kann daher nützlich sein. Allerdings muss man vor der Zufuhr von Magnesium mit seinem Arzt sprechen.
12. B-Vitamine: Die Einnahme von wasserlöslichem Vitamin-B kann eine Verringerung und auch die Schwere der Migräne beeinflussen, da es bei der Regulierung von Neurotransmittern im Gehirn eine Rolle spielt. Auch hier sollte vorher der Arzt konsultiert werden.
13. Viel Trinken: Dem eigenen Körper zu wenig Flüssigkeit zuzuführen, ist ein bekannter Auslöser von Migräne und Kopfschmerzen, und es braucht (vor allem in der warmen Jahreszeit) nur eine geringe Dehydration, um Kopfschmerzen zu verursachen. Menschen mit schwerer Dehydrierung benötigen möglicherweise zunächst eine orale Rehydrationslösung, um fehlende Elektrolyte zu ersetzen.
14. Ruhe: Zu wenig Schlaf, aber auch zu viel Schlaf können Auslöser für Migräne sein. Mit 7-9 Stunden erholsamen Schlafs pro Nacht kann man nicht nur Stress abzubauen, sonder auch einer Migräne vorbeugen.
15. Kompressen: Kalte oder warme Kompresse auf den Kopf gelegt helfen ebenfalls Migräneschmerzen zu reduzieren. Ob kalt oder warm muss jeder für sich selbst herausfinden. Mögliche Nebenwirkungen dabei können bei Menschen mit Durchblutungsstörungen, Diabetes oder Hautproblemen auftreten.
Migräne
Kopfschmerz
Akupunktur
Yoga
Cluster Kopfschmerz